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So war der Freitag beim Prophecy Fest 2016

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Auf der hiesigen Festivallandkarte gibt es einige wenige Veranstaltungen, die mehr Wert auf Klasse statt Masse setzen und zudem mit einer ganz besonderen Atmosphäre aufwarten. Das in diesem Jahr zum zweiten Mal in der Balver Höhle im sauerländischen Hönnetal stattfindende Prophecy Fest ist eine dieser exquisiten Veranstaltungen. Mit Europas größter, kulturell nutzbarer Höhle haben Prophecy Productions den passenden Veranstaltungsort für die außergewöhnlichen Darbietungen ausgewählter Künstler aus dem Label-eigenen Portfolio gefunden. Darbietungen, die den Besuchern sehr lange im Gedächtnis bleiben werden.

Prophecy Fest 2016: Fotos aus der kulturellen Metal-Höhle

Bereits während des Festivaldebüts im Vorjahr entschieden sich die Veranstalter die zweite Auflage auf zwei Tage auszuweiten um sowohl Künstlern als auch Gästen eine noch bessere Erfahrung zu bescheren. So spielen in diesem Jahr an beiden Tagen insgesamt vierzehn Bands, was manchen vermutlich etwas wenig erscheint. Der positive Aspekt hierbei ist jedoch, dass jede Band ein vollwertiges Konzert spielt, anstatt mit einer halben oder dreiviertel Stunde zurechtkommen zu müssen. Hinzu kommt, dass fast jede Band entweder eine ganz spezielle, auf die Veranstaltung zugeschnittene, exklusive Vorstellung vorbereitet.

Der Freitag am Prophecy Fest 2016

Gleich zu Beginn des ersten Veranstaltungstages lassen Hekate aus Koblenz die Festivalbesucher tief in die Magie eintauchen, die durch die Kombination von Musik, sowie Klang und Atmosphäre der Balver Höhle erzeugt wird. Die Musiker haben für heute ein besonderes Set namens ‘Die Sonne im Geiste’ vorbereitet. Das Besondere an Hekate beziehungsweise ihren Liedern ist die Verschmelzung von alten und modernen Klängen. Die klassischen, folkloristischen und mittelalterlichen Klänge erhalten durch die Kombination mit modernen, elektronischen Stilmitteln eine ganz eigene Färbung und Tiefe, deren Zauber bis in die hintersten Winkel der Höhle vordringen.

Zu einem der Highlights des ersten Festivaltages soll für viele der nachfolgende Auftritt der australischen Post Black Metal-Band Germ um Mastermind Tim Yatras werden. Bekannt durch sein Mitwirken bei Austere, Woods of Desolation und Grey Waters, beschert das Prophecy Fest seinen Besuchern heute den ersten Auftritt von Germ in Europa. Yatras, der die Band eigentlich in Personalunion verkörpert, hat zu selbigem unter anderem die französische Sängerin Audrey Sylvain eingeladen, die manchen durch ihr Mitwirken auf Alcests erstem Album SOUVENIRS D’UN AUTRE MONDE und ihrer eigenen Band Amesoeurs bekannt sein dürfte. Germ werfen am späten Nachmittag wunderbare Post Black Metal- und Shoegaze-Klangbilder an die Höhlenwände und werfen einen dichten, atmosphärischen Mantel über die Besucher.

Die nächste Band, der nächste Höhepunkt. Die französischen Les Discrets spielen zum ersten Mal Songs ihres noch unveröffentlichten dritten Albums PRÉDATEURS live. Die Band um Fursy Teyssier, der im hinteren Bereich der Höhle an beiden Festivaltagen auch einige seiner Gemälde ausstellt und zum Kauf anbietet und ebenfalls für seine Arbeit bei Alcest und Amesoeurs bekannt ist, spielen sich nach nur wenigen Takten von ‘Le movement perpétuel’ in die Herzen der meisten Höhlenbesucher. Mit ihrem leicht wirkenden, mitunter jedoch gewaltigen Post Rock erzeugen die Franzosen eine musikalische Spirale, welche die Anwesenden immer tiefer in ihren Bann zieht.

Die Iren Iron Mountain geben im Anschluss ihre Live-Premiere auf europäischem Festland und mit ihrer ungewöhnlichen Klangmixtur aus Irish Folk und Psychedelic Rock ziehen sie im Verlauf ihres Konzertes immer mehr Leute vor die Bühne, wo sich die anfangs lichten Reihen immer mehr füllen. Die Instrumentierung reicht von Gitarren und Bass über irischen Dudelsack bis hin zu Querholzflöte, Low Whistle und diversen Perkussionsinstrumenten. Musikalisch mitunter sehr verspielt und von fröhlichen Klangfarben durchsetzt, wohnt der Musik dieser Band aus Limerick eine ganz eigene, fesselnde Magie inne, die sich in der Höhle unglaublich gut entfaltet.

Secrets Of The Moon mussten ihr ursprünglich angekündigtes, exklusives Akustikkonzert aufgrund des kurzfristigen Ausstiegs von Bassistin Naamah Ash auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Mit Unterstützung von Obscura- und Thulcandra-Mastermind Steffen Kummerer spielen sie stattdessen ihr letztes, grandioses Album SUN in voller Länge, worüber sich nicht wenige Festivalbesucher ebenfalls sehr freuen. Die Klänge des facettenreichen, pechschwarzen Albums dringen in der Balver Höhle bis ins Mark der Fans. Begleitet werden die Songs hierbei von Projektionen aufs Backdrop. Die Band schafft es, den Spannungsbogen des Albums auch auf ihre Live-Darbietung zu übertragen und lässt somit durchaus den Wunsch reifen, dieses Set in Zukunft noch einmal irgendwo sehen zu können.

Zum Abschluss des ersten Tages geben sich die unter Prophecy-Jüngern beliebten Pagan Metaller Helrunar bei ihrem einzigen Auftritt in diesem Jahr die Ehre. Dass selbiger in dieser exklusiven Örtlichkeit stattfindet, hat nicht wenige Besucher letztendlich auch dazu bewegt, den Weg ins Sauerland auf sich zu nehmen. Entsprechend voll ist die Höhle dann auch zu später Stunde, als die Münsteraner Band mit dem Titelstück ihres letzten Albums NIEDERKUNFFT das Konzert eröffnet. Die Stimmung in der Höhle könnte während der letzten Show des ersten Tages nicht besser sein und die meisten Beuscher sind von der düsteren, teils doomig, teils schwarzraserisch hereinbrechenden Riffgewalt sichtlich ergriffen. Wie die meisten Bands an diesem Wochenende werden auch Helrunar von einer tollen Lichtshow in Szene gesetzt, als sie ‘Unter dem Gletscher’ oder ‘Nebelspinne’ vortragen und letztendlich mit ‘Landsknecht’, dem Bonustrack ihres aktuellen Werkes ihre packende Darbietung beschließen.

Prophecy Fest 2016: So war der Samstag

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