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Anno 2205: Schöne alte Aufbauwelt

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Für ein Spiel wie „Anno 2205“ braucht man Zeit. Zeit, die man während einer Session auf der Gamescom oder zwei, drei Stündchen im Entwicklerstudio natürlich nicht hat. Die COMPUTER BILD SPIELE-Redaktion hat sich deshalb umso mehr gefreut, als endlich eine Vorabversion eintraf. Der einzige Wermutstropfen: Der Mond ist gesperrt – gespielt wird nur auf der Erde. Wie sich aber schnell herausstellte, reicht das auch erst mal an Komplexität.

Los geht es mit einem Intro. Danach legen Sie als Spieler Ihren Namen und Ihr Logo fest und wählen aus einer von drei Erdregionen Ihr Startgebiet. Die Regionen unterscheiden sich in Größe, Zahl der Bauplätze und verfügbaren Ressourcen. Dann wird gebaut: Das Menü ist hübsch minimalistisch gehalten, die Steuerung prägt sich PC-Spielern intuitiv ein … na gut, bis auf ein, zwei Anpassungen in der Tastenbelegung. Wer steuert schließlich mit den Pfeiltasten?

Alles bleibt so, wie es ist … fast

Schön, dass sich an dem, was folgt, seit Jahren nicht viel geändert hat: Sie verlegen Straßen, errichten Wohn- und Industriegebiete und schauen zwischendurch nach den Bedürfnissen Ihrer Bewohner. Die wünschen sich etwa Gemeinschaftsgebäude, benötigen mehr Grundnahrungsmittel und Sicherheit. Sind alle vollauf zufrieden, entwickeln sie sich weiter. Arbeiter („Workers“) werden zu Unternehmern („Operators“), die wiederum später zu Führungskräften („Executives“). Jede Entwicklungsstufe hat eigene Versorgungsansprüche. Und spätestens, wenn Ihre Stadt von Unternehmern bevölkert ist, können Sie die so ohne Weiteres nicht mehr erfüllen.

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Jetzt heißt es für Sie: Ressourcen an anderer Stelle sammeln, um Bedürfnisse zu befriedigen. Dafür siedeln Sie etwa in der eiskalten Arktis. Auch hier wählen Sie zu Beginn eines von drei Gebieten. Und auch hier verlegen Sie Straßen und errichten Wohnungen (in diesem Fall: Zelte) und Fabriken. Wer aber blind drauflosbaut, steht bald vor existenziellen Problemen: Ihre Bewohner brauchen aufgrund der Witterungsbedingungen sehr viel Wärme. Da reicht es nicht, Haus an Haus zu setzen.

Wohngebiete? Wir zelten lieber neben der Fabrik

Sie siedeln deshalb um große Fabriken herum, Wohngebiete sind passé. Immerhin klagt im klirrenden Norden niemand über Smog oder Lärmbelästigung – solange Sie es schaffen, Luxusnahrungsmittel und Quantum-Computer zu organisieren. Langsam lichtet sich dann der Nebel, wenn Ihnen klar wird, welche Ressourcen-Transporte Sie einrichten müssen, um Ihre Arktis- und Ihre normale Siedlung am Laufen zu halten.

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Der Handel beziehungsweise der Austausch von Rohstoffen funktioniert über sogenannte Transfer-Routen, die die gefragten Ressourcen vom klimafreundlichen Teil der Erde in die Arktis schippern – und umgekehrt. So lassen sich die ersten Entwicklungsschritte Ihrer Zivilisationen bald (fast allzu) problemlos lösen: Die fröstelnden Nordlichter bekommen ein paar Vitamin-Drinks geliefert und senden im Gegenzug kaltgepresste Neuroimplantate zurück. Finanzielle Probleme sind der Redaktion in der gesamten Anspielzeit nicht untergekommen. Weder hadert der Spieler mit Steuern für seine Bürger noch muss er besonders lange warten, bis sich das Konto füllt. Sind die Bilanzen einmal im Plus, reicht eine halbstündige Kaffeepause mit laufendem Spiel, um sich einen Puffer anzulegen.

Der Krieg wird ausgelagert

Es geht aber in „Anno 2205“ auch nicht hauptsächlich um Geld. Es mangelt an wichtigen Ressourcen, etwa Iridium oder Petrochemikalien. Um die zu sammeln, helfen auch keine Transfer-Routen, denn herstellen können Sie sie nicht. Rohstoffe wie Iridium erhalten Sie, wenn Sie Aufträge erledigen. Kleinere Mengen fahren Sie bei Botengängen auf den Bau-Karten ein. Benötigen Sie einen größeren Vorrat, nehmen Sie eine Seeschlacht in Angriff. Auf der Weltkarte erhalten Sie eine Übersicht über die angebotenen Aufträge und die Krisengebiete.

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Im Gegensatz zu früher besitzen Sie in „Anno 2205“ keine Werft und tragen Gefechte mit Gegenspielern nicht rund um Ihre Heimatinseln aus. Für die Schlachten treten Sie einer externen Karte bei. Bevor der Kampf startet, können Sie Ihre Flotte upgraden oder erweitern – und wählen
einen Schwierigkeitsgrad aus. Während der Kämpfe erhalten Sie weitere Aufträge von Verbündeten, die Ihnen zusätzliche Gewinne bringen. Sie retten etwa befreundete Schiffe, beliefern bestimmte Stationen auf der Karte mit Energie oder fischen Container aus dem Wasser. Die Schlachten laufen in Echtzeit: Sie geben Ihrer Flotte Angriffsbefehle, setzen Raketen und Reparaturdrohnen ein und bestimmen, welcher Stützpunkt als Nächstes angegriffen wird.

Auf wichtiger Mond-Mission

Auch wenn einige Fans die ausgelagerten Seeschlachten kritisch beäugen, die Redaktion hatte viel Spaß daran und empfand die strategisch neuen Herausforderungen als willkommene Abwechslung im Bau-Wahn. Das Spiel im Spiel lockt mit eigenen Militär-Levels, hilfreichen Belohnungen, einer wachsenden Flotte und einem anspruchsvoll steigenden Schwierigkeitsgrad. Wem das alles aber gar nicht zusagt, der kann sich aus dem Krieg auf hoher See heraushalten – denn auch durch die kleineren Botenaufträge im Umkreis der eigenen Inseln beschaffen Sie sich die seltenen Rohstoffe.

Bleibt die Frage: Was bringt der Mond? Während Sie Ihre Zivilisation aufbauen und in die Arktis aussiedeln, rüsten Sie Ihre Raumstation immer weiter auf. Nach ein paar Stunden Spielzeit haben Sie genug Ressourcen gesammelt und den lunaren Fahrstuhl so weit ausgebaut, dass Sie Ihren Fuß auf den Erdtrabanten setzen können. Hier gibt es voraussichtlich weitere Rohstoffe, die Sie für den Ausbau Ihrer Zivilisation benötigen – und die Sie auf der Erde weder im normalen Klimabereich noch in der Arktis finden.

Prognose: Anno 2205

So viel Platz gab es noch nie: Sie besiedeln im Laufe der Zeit bis zu sechs Spielgebiete mit mehreren Inseln – und den Mond. Der Handel und Ressourcen-Transfer will gut durchdacht und geplant sein. Hinzu kommen Aufträge, Seeschlachten und zusätzliche Entwicklungsstufen Ihrer Bevölkerung mit immer neuen Ansprüchen. Trotz der umfangreichen Aufgaben und Herausforderungen erkennt jeder Fan „Anno“ wieder. Und es sind die Kleinigkeiten, die besonders viel Spaß machen: Gebäude zu verschieben, statt sie abzureißen, Fabriken mit Modulen zu erweitern, statt fünf weitere zu bauen.

Erscheinungstermin „Anno 2205“: 3. November 2015 für PC.

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Zocker-Rocker: Brandon Zackey

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