Jeff Pilson an junge Musiker: Leidenschaft ist alles

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Hallo METAL HAMMER-Leser!

Was war das bloß für ein Trip, bis wir mit Hellyeah Mitte Juni endlich in Europa gelandet sind! Die Vorfreude auf die Tournee war schon Monate vorher riesengroß, zumal meine Band-Mitglieder genau wussten, welch ein fantastisches Publikum uns in Europa erwartete. Als wir in Dallas ins Flugzeug stiegen, um nach Philadelphia zu fliegen, von wo aus es weiter nach Amsterdam gehen sollte, waren die Wetterprognosen für Philly recht düster. Und so kam es, wie befürchtet: Bei der Landung wurden wir von einigen schlimmen Windböen dermaßen durchgeschüttelt, dass der Pilot nicht landen konnte und wieder durchstarten musste. Wir waren schon fast am Boden, man konnte die Landebahn bereits sehen, doch dann gab der Flugkapitän Vollgas und zog den Vogel wieder steil nach oben. Ich glaube, dass einigen meiner Kollegen das viele Bier fast wieder hochgekommen wäre, das wir am Abend zuvor bei mir zu Hause gezischt hatten. Fast eine Stunde kreisten wir über Philadelphia, und als wir endlich gelandet waren, mussten wir quer über den Airport rennen, um unseren Anschlussflug nicht zu verpassen. Die Maschine war rappelvoll, und ich habe noch nie in dermaßen engen Sitzreihen gesessen, wie auf diesem Flug nach Europa.

Nach siebeneinhalb Stunden landeten wir in Amsterdam. Zum Glück lief dort alles völlig unproblematisch ab, man musste nur kurz seine Dokumente vorzeigen, der Zoll war total freundlich, und die Sicherheitskräfte machten lediglich lockere Durchsuchungen. Vom Amsterdamer Flughafen Schiphol ging es dann drei Stunden lang per Bus nach Tilburg, wo am nächsten Tag der erste Auftritt stattfinden sollte. Mit Korn, unseren Kumpels. Wir freuten uns und wollten die Korn-Jungs eigentlich abends noch im Hotel auf ein Bier treffen, doch alle waren von den Reisestrapazen und der Zeitumstellung dermaßen groggy, dass sie nur noch ins Bett wollten. Am nächsten Tag in Tilburg mussten wir erst einmal das geliehene Equipment checken, das uns für die Europatournee zur Verfügung gestellt wurde. Unser eigenes Equipment aus Amerika komplett mitzubringen, hätte horrende Summen verschlungen und war deshalb unmöglich. Also hieß es: Schauen, was da ist, wie es funktioniert und wie man sich damit am ersten Abend einigermaßen arrangiert. Aber alles funktionierte, und die Show mit Korn war ein echter Brüller.

Am nächsten Tag spielten wir die erste Headlinershow in Nürnberg. Die Clubs in Deutschland unterscheiden sich nicht grundlegend von amerikanischen, aber in den deutschen Clubs gibt es fast nie Klimaanlagen, daher war es auch in Nürnberg heiß und stickig. Dafür reagierte das Publikum euphorisch, es war ein echt toller Abend. Unser Set besteht zurzeit schwerpunktmäßig aus Songs unseres aktuellen Albums BAND OF BROTHERS. Allerdings ändert sich das natürlich von Abend zu Abend, denn mal spielen wir 35 Minuten, dann die volle Länge von 70 Minuten, und bei den Festivals meistens 45 Minuten.

Was soll ich sagen? Europa war wieder eine tolle Sause, ich liebe deutsche Städte, ich mag die spannende Geschichte von Berlin und die schönen Seiten von Köln. Auch wenn wir diesmal nicht dort waren, freue ich mich schon jetzt auf das nächste Wiedersehen.

In diesem Sinne, bis bald,

Euer Vinnie Paul




Stone Temple Pilots haben ihre neues Album fertig

Sie haben ihr Album ganz schlicht STONE TEMPLE PILOTS genannt – es geht also um die Essenz der Band. Ob die Stone Temple Pilots damit an ihre unglaublich erfolgreiche Geschichte anschließen können, wird sich in wenigen Wochen zeigen.

Geboten werden auf dem neuen Album diese zwölf Songs:

Between The Lines
Take A Load Off
Huckleberry Crumble
Hickory Dichotomy
Dare if You Dare
Cinnamon
Hazy Daze
Bagman
Peacoat
Fast As I Can
First Kiss on Mars
Maver

Erscheinen wird das erste Stone Temple Pilots Studio-Album seit SHANGRI-LA DEE DA (2001) am 21. Mai 2010. Das aktuelle Line-up ist genau wie beim Debüt CORE (1992):

Scott Weiland – lead vocals
Robert DeLeo – bass, producer
Dean DeLeo – guitars, producer
Eric Kretz – drums


Weitere Artikel zu Stone Temple Pilots:
+ Scott Weiland (ex. Velvet Revolver) erklärt Weihnachts-Single
+ Scott Weiland (Stone Temple Pilots) stellt seine Modemarke vor
+ Reunierte Stone Temple Pilots bringen neues Album raus




Crimson Glory: ex. Frontmann Midnight ist gestorben

Auf drei von vier Alben der amerikanischen Progressive Metal Band Crimson Glory war Sänger Midnight (John Patrick Jr. McDonald) zu hören – jetzt ist er mit 47 Jahren an völligem Nieren- und Leberversagen gestorben.

Sein Tod kam dabei nicht überraschend, so dass er seine letzten Stunden mit seiner Familie und befreundeten Musiker-Kollegen verbringen konnte. Er starb am 08. Juli 2009 gegen 3:45 Uhr im St. Anthony's Hospital in St. Petersburg, Florida.

Midnight war auf den ersten drei Crimson Glory Alben zu hören:

CRIMSON GLORY (1986)
TRANSCENDENCE (1988)
STRANGE AND BEAUTIFUL (1991)

Auf dem vierten Album ASTRONOMICA (1999) sang hingegen der u.a. von Seven Witches bekannte Wade Black. Midnight kerte 2005 zwar zu Crimson Glory zurück, wurde aber wieder gefeuert, nachdem er mit Alkohol am Steuer erwischt wurde.




James Hetfield: „Wir haben noch nicht das beste Metallica-Album gemacht“

MASTER OF PUPPETS, RIDE THE LIGHTNING oder doch vielleicht ...AND JUSTICE FOR ALL? Es gibt viele großartige Metallica-Alben und jeder Fan hat eine andere Meinung darüber, welches das beste Metallica-Album ist. Nicht aber so James Hetfield, denn seiner Meinung nach müssen Metallica es erst noch aufnehmen. Der mexikanische Radiosender Alfa 91.3 FM hat sich mit Hetfield getroffen, um über verschiedene Themen zu sprechen, darunter auch die Inspiration zu HARDWIRED...TO SELF-DESTRUCT (Review). Dazu James:
Wir versuchen immer, ein besseres Album aufzunehmen. Es liegt einfach in unserer Natur. Wir haben unser bestes Album aber noch nicht geschrieben. Wir werden es noch tun, ich weiß aber nicht, wann. Aus diesem Grund bewegen wir uns aber immer vorwärts und erschaffen neue Dinge. Für eine Band, die es schon seit 35 Jahren gibt... Es gibt Bands, die einfach nur ihre Hits spielen und das war es das. Wir sind nich so. Wir sind Künstler und lieben es, Dinge zu erschaffen.
Da habt ihr es also: Auch wenn es schon viele gute Metallica-Alben gibt, das Beste von Metallica kommt erst noch. Zumindest sagt das James Hetfield. http://www.metal-hammer.de/the-unforgiven-iv-alle-metallica-alben-in-einer-rangliste-647997/


METAL HAMMER präsentiert: KISS

Über KISS muss man eigentlich keine großen Worte mehr verlieren: Seit 1973 im Einsatz, sorgen Paul Stanley, Gene Simmons & Co. für deftigen Rock 'n' Roll. MONSTER, das letzte Studioalbum, hat zwar schon ein paar Jahre auf dem Buckel (es erschien 2012) und neues Material ist noch nicht in Sicht, das soll die Vorfreude auf die kommende Tour aber nicht mildern. METAL HAMMER präsentiert KISS
  • 12.05. Dortmund, Westfalenhalle
  • 13.05. Stuttgart, Schleyer-Halle
  • 18.05. München, Olympiahalle
  • 23.05. Frankfurt, Festhalle
https://www.youtube.com/watch?v=CmELf8DJAVY


Sänger CJ McMahon löscht nach Shitstorm Instagram-Profil

Die Deathcore-Band Thy Art Is Murder ist eigentlich dafür bekannt, sich politisch und sozialkritisch zu äußern. Aber Sänger CJ McMahon hat dieses Mal wohl danebengegriffen, das berichtet Metalsucks am Montag. Der Musiker löschte scheinbar nach einem großen Shitstorm sein Social Media-Profil. Zuvor hatte er laut Instagram-Nutzern einen transphoben Post des rechtsextremen Kommentators Matt Walsh geteilt.

Transphobe Äußerungen

[related id='2103391']Das Video, von dem es keine Screenshots gibt, zeigte offenbar eine Mutter, die sich mit ihrem Kleinkind unterhält. Die Mutter fragt ihr Kind, ob es ein Junge oder ein Mädchen sei, worauf das Kind antwortet „Beides“. Als Reaktion lacht die Mutter, und sagt „Okay, dann bist du beides.“ McMahon hielt es offenbar für nötig, unter das harmlose Video zu schreiben, dass die Mutter „zu Tode verbrannt werden sollte“. Es folgte ein Shitstorm, der Post wurde gemeldet und von Instagram-Moderatoren gelöscht.

"Goodbye Social Media"

[related id='2103373'] Daraufhin Postete CJ McMahon seinen Abschied von Sozialen Medien: „Ich werde die Sozialen Medien endgültig verlassen. Ich werde nur noch Band-relevante Dinge posten und werde hier nicht ansprechbar sein. Ich werde ein Only Fans-Profil mit meinen eigenen Inhalten aufbauen, und nein, es werden darauf keine Nacktbilder oder irgendwas Sexuelles zu finden sein.“  In den Kommentaren dieses Posts schreibt ein Nutzer, dass McMahon seinen vorherigen Post nicht hätte löschen dürfen, und der Sänger antwortet darauf: „Habe ich nicht, er wurde gemeldet. Ich habe Nachrichten von vier dummen Leuten und 100 Unterstützern bekommen, die dafür sind, Kinder vor diesem Verhalten zu beschützen. Ich bin jetzt verdammt noch mal durch mit dem Ganzen und werde mein eigenes Ding machen.“ 

Kein Einzelfall in der Szene

[related id='2097139']Viele Metalheads und Fans sind nach diesem Vorfall frustriert, vor allem, weil CJ McMahons Online-Austraster kein Einzelfall ist. Vor einigen Wochen ließ auch schon Falling In Reverse-Vokalist Ronnie Radke seinen konservativen Ansichten auf der Social Media-Plattform X (früher Twitter) freien Lauf. Thy Art Is Murder selbst, haben sich zu der aktuellen Situation noch nicht geäußert. — Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.


IRRE WEGE

Das Monster wird von seinem eigenen Haustier heimgesucht: Mr. Lordis Hündin hat während des Interviews die Nachbarskatze auf dem heimischen Grundstück erspäht und muss mehrmals zur Ruhe gebracht werden. Davon abgesehen telefoniert der Sänger an diesem Tag mit Journalisten aus drei verschiedenen Zeitzonen und verliert dabei fast den Überblick - man könnte von erschwerten Bedingungen auf dem Weg in eine neue Ära sprechen.

Doch der Reihe nach: Lordi haben ein hartes Jahr hinter sich, da der erst vor zwei Jahren zur Band gestoßene Schlagzeuger Otus Anfang 2012 unerwartet starb. An die Zeit danach mag Mr. Lordi kaum zurückdenken: "Der 13. Februar war ein verdammter Schock für uns. Erst nach sechs Wochen hatten wir uns einigermaßen gefangen und konnten über die Folgen nachdenken. Mittlerweile haben wir uns mit den Tatsachen abgefunden." Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich aufgrund Otus' Fähigkeiten aber schwierig, fährt Mr. Lordi fort: "Er war ein verdammt talentierter, den anderen Band-Mitgliedern überlegener Musiker und hat unsere Art, Songs zu schreiben, völlig verändert. Ohne anderen Drummern Vorwürfe machen zu wollen: Wenn du einmal ein gutes Steak probiert hast, willst du keine Billig-Pizza mehr essen. Daher musste zuerst überlegt werden, was mit dem neuen Line-up anzufangen war." Nach dem Einsatz eines Ersatz-Drummers im Sommer wurde mit Mana endlich der richtige Nachfolger gefunden. Doch das sollte nicht die letzte Veränderung bleiben: Keyboarderin Awa zog sich bereits während der Tour ins Privatleben zurück und verfolgte schließlich eigene Wege.

Ende Mai wurde mit Hella eine neue Tastendame vorgestellt, die bereits bei einigen Auftritten hinter den Kulissen dabei war. Für ihre Monster-Outfits sind die neuen Mitglieder übrigens selbst verantwortlich, erklärt der Bandchef: "Die Kostüme müssen zum Charakter passen und sind Ausdruck der jeweiligen Persönlichkeit. Daher muss jeder Musiker selbst sein Kostüm wählen. Wenn jemand Ratten hasst, darf man keinen Rattenmenschen aus ihm machen."

Mit dem neuen Line-up beschreiten Lordi frische Wege. TO BEAST OR NOT TO BEAST unterstützt dieses Vorhaben, indem es nicht nur vom gewohnten Hard Rock, sondern auch von experimentelleren Klängen lebt. Der Monstermann konnte nach eigener Aussage aus 70 bereits geschriebenen Stücken wählen:

"Ein Drittel war traditionelles Material, der Rest fiel härter aus. Bei einigen Songs würde niemand sofort an Lordi denken, da sie so metallisch und sehr nach King Diamond klingen. Die Schwierigkeit war also, eine Balance zwischen beidem zu finden."

Dafür sorgte unter anderem Produzent Michael Wagener (über den wir in der METAL HAMMER-Ausgabe März 2013 berichteten). Mr. Lordi verbrachte die Zeit von August bis Ende November in Wageners WireWorld Studio in Nashville, Tennessee. Dort fühlte er sich gut aufgehoben: "Da Michael ein eigenes Studio hat, kann er sich komplett auf eine Band konzentrieren. Die Songs werden nicht zerstückelt, weil man hintereinander daran arbeitet und nicht alles parallel aufnimmt - diese Arbeitsweise kommt uns entgegen. Deshalb haben wir erstmals zwei Alben hintereinander mit demselben Produzenten zusammengearbeitet." Wie gut sich die Band mit Wagener versteht, wird in einer Anekdote über die Suche nach dem etwas anderen Drumsound deutlich, welche Mr. Lordi lachend zum Besten gibt: "Zusammen mit Michael haben wir uns im Supermarkt nach metallischen Behältnissen umgesehen. Letztlich kam ein Teil des Sounds dadurch zustande, dass wir das Mikrofon in einen metallischen Einkaufskorb gesteckt und diesen geschüttelt haben. Zuvor lungerten wir ständig im Markt herum und klopften alle möglichen Behältnisse ab - die Leute müssen uns für irre gehalten haben..."

Irre ist die Geschichte von Lordi nicht zuletzt aufgrund ihres Triumphs beim Eurovision Song Contest 2006, den Mr. Lordi rückblickend allerdings kritisch betrachtet: "Dieser Sieg ist ein zweischneidiges Schwert: Das Dabeisein öffnete uns Türen - nicht nur in Europa, sondern überall. Lordi sind heutzutage Menschen weltweit ein Begriff. Auf der anderen Seite kennen uns viele nur als "die Eurovision-Band": Kaum jemand weiß, dass wir außer diesem einen verdammten Song noch etwas anderes erschaffen haben; die Leute interessieren sich nicht für unser Gesamtwerk. Wir sind aber sehr froh darüber, dass Rockund Metalfans anders ticken und mit uns den neuen Weg beschreiten."




Todesursache von Wayne Static (Static X) geklärt

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Wie wir berichteten, wurde der 48-jährige Static-X-Sänger und –Gitarrist Wayne Static, bürgerlich Wayne Richard Wells, am 1. November 2014 tot in seiner Wohnung in Landers, Kalifornien aufgefunden. Auszüge aus dem Autopsiebericht des Musikers, die über Blabbermouth veröffentlicht wurden, geben nun Aufschluss über die Todesursache.

In dem Autopsiebericht zu Wayne Statics Tod heißt es:

„Am 1. November, um schätzungsweise 7.00 Uhr, gingen Wells und seine Frau zu Bett. Seine Frau gab an, dass er kurz vor dem Zubettgehen eine Hälfte einer 30mg Oxycodon-Tablette zerstoßen und konsumiert habe. Das Oxycodon wurde seiner Frau verschrieben. Außerdem trank er eine unbekannte Menge Alkohol. Seine Frau erwachte ungefähr um 15.30 Uhr. Sie fand Wells tot in seinem Bett und alarmierte um 15.47 Uhr den Notruf. Die Sanitäter trafen um 16.00 Uhr ein, bestätigten seinen Tod und stellten Leichenstarre sowie bläuliche Hautverfärbung fest. Es gab keine Hinweise auf Fremdeinwirkung oder irgendein Zeichen eines Kampfs.

Wells Frau gab an, dass er Oxycodon, Xanax und Alkohol zu sich nahm, um Panikattacken entgegen zu wirken. Er nahm Xanax täglich und hielt sich an die vorgegebene Menge. Seine Frau bestätigte, dass er sich gelegentlich ein eigenes Rezept für Oxycodon ausstellen ließ, aber für gewöhnlich ihres verwendet hätte. Der Verstorbene litt desweiteren wiederholt an Gynäkomastie [„Männerbrüsten”, Anm.]. Seine Frau gab an, dass sie und der Verstorbene eine gemeinsame Vergangenheit des Kokain- und Ecstasy-Missbrauchs hätten, aber 2009 den Konsum illegaler Drogen beendet hätten.“

Die offizielle Todesursache des Static-X-Frontmanns ist laut dem Bericht „ein Mix aus verschreibungspflichtigen Medikamenten (Oxycodon, Hydromorphin, Alprazolam) und einer Alkoholvergiftung, zurückzuführen auf chronischen, jahrelangen Drogen- und Alkoholmissbrauch.“

Statics Frau Tera Wray hatte sich zuletzt gegen die Vermutung eines Drogentodes gewehrt. Viele Fans und Musikerkollegen haben den Tod des Sängers und Gitarristen betrauert und ihr Mitgefühl für die Hinterbliebenen zum Ausdruck gebracht.

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Handauflegen

Die Reisegruppe Metal Hammer auf großer Fahrt - das verspricht in der Regel "volle Bude" Spaß auf dem Niveau einer Klassenfahrt für Erwachsene. Der Versuch einer Zusammenfassung...

Die Montag Nacht anreisende Vorhut ist bereits guter Dinge. "Der Küpp hat aufgerüstet und kommt mit Palettenware Gelöt auf den Acker", freut sich Anzo. Praktikant Vince ist skeptisch. "Wir haben ja nur 9525 Dosen dabei", ächzt er, während er eine Ladung AC/DC-Bier nach der nächsten in den Bus und alles, was sonst noch Räder hat, wuchtet. Die Reaktion des telefonisch zugeschalteten Küpp: "Abgeslammt und vermosht von Schmitzhuber und Silke!"

Die Donnerstag-Nachhut aus Berlin hat kurz vor Wacken eine chefmäßige Erleuchtungs-Erkenntnis: Bon Jovi sind tatsächlich nach ihrem Sänger benannt! Und der trägt auch noch ein Shirt mit seinem Namen! Voll arm. Damit haben wir den Gott des Aquaplanings wohl leicht versäuert, denn SLIPPERY WHEN WET sollte - wenn auch nicht musikalisch - zum Wacken-Programm werden.

Auf dem Gelände angekommen, sind zunächst noch trockene Kehlen Programm und es geht erneut um Getränke: METAL HAMMER achtet akribisch auf gute Ernährung - und natürlich Elektrolyte. Auch wenn AC/DC-Bier schon ziemlich Metal ist, so sind die Geschmäcker verschieden. Die sich im Vorfeld anonym formierte "FFCOTR"-Bewegung (Fighter For Cider On The Rider) forderte vehement eine Ergänzung des Speiseplans, welche in Abstimmung mit der Marketing-Abteilung umgesetzt werden konnte - frei nach dem Motto "Wir können nix, aber was zu saufen besorgen!".

Das stimmt nicht ganz, denn die aus derselben Ecke entsprungene Idee, METAL HAMMER-Temporär-Tattoos an schmerzlose Standbesucher anzubringen, kann ziemlich viel. Praktikant Vince "Neil" G. und unser ganz eigener Placebo, Björn "Molko" Springorum, kümmern sich feinfühlig um insbesondere den weiblichen Teil der Hautbild-Interessierten - mit intensivem Handauflegen, damit das Teil auch sitzt, natürlich. Jetzt wissen wir endlich auch, wie ein echter Metal-Mops auszusehen hat. Sorry, Martin.

Der Titel "Queen of Hearts" geht in diesem Jahr übrigens an Kollegin R., welche die Herzen der sich bei uns durchschnorrenden Freibiergesichter gleich reihenweise bricht. "Boah, ist die schön - wie erkläre ich das meiner Frau?", so eine Stimme. R. hierzu: "Ich mach mir mal ein Bier auf".

Auf dem Acker sind alle gleich. Aufgrund der angespannten Geländesituation haben auch Musiker das Problem: "Wohin mit dem Zelt?". Die dadurch nebeneinander gelandeten Betontod und Endstille beäugen sich zunächst skeptisch, formieren aber, noch bevor der Hahn zum ersten Mal kräht, Betonstille und/oder Endtod.

Apropos Endstille: Keine fünf Minuten vor Ort, stürmen sie unser Camp und bringen Bier mit. "Na ja, wir haben eure Vorräte die letzten Male immer weggetrunken, da wollten wir halt auch mal was mitbringen." Gute Jungs, die Geste zählt!

Spritzig wie die schwindenden Cider-Vorräte und zunehmend auch das Wetter gestaltet sich indes der kollektive Dialogduktus. Ein Wort mit drei "ü"? Schmützhüühn. Mit drei "ö"? Kretaschööön. Andere Beschreibung für Redakteur? Phrasenmäher. Die sprachwissenschaftliche Wacken-Erkenntnis 2012 allerdings lautet: Ein Satz ist kein Satz, wenn er nicht auf "in meiner Unterhose" endet. Finaler Höhepunkt jenes Selbstversuchs dann die nächtliche Rückfahrt vom Gelände. Die letzten (Getränke-)Reserven am Ritt aufbrauchend, liefert sich die Redaktion ein unerbittliches Filmtitel-Duell, bei dem neue Klassiker wie "Aus der Mitte entspringt ein Fluss in meiner Unterhose", "Die Kammer des Schreckens in meiner Unterhose" und "Vincent will Meer in meiner Unterhose" (Gruß an Prakti Vince) geboren werden. Leider kann der Sieger dieses Kreativwettbewerbs aufgrund spontaner Schlafanfälle nicht mehr rechtzeitig ermittelt werden - der nächste Blick im wachen Zustand aus dem Fenster kurz darauf fällt auf Berliner Straßen. Das war's dann auch schon wieder mit Wacken 2012. Bis zum nächsten Jahr (in unserer Unterhose).




Jason Newstedt: Alte Kumpels

"Im März traf ich mich mit James zum Essen", erzählt Jason Newsted am Telefon aus San Francisco. "Seit einem Jahr hatten wir uns nicht mehr gesehen, noch länger ist es her, dass wir locker ausgingen. Und es lief ziemlich cool: Ich freute mich, ihn zu sehen, und er sagte, er sei stolz auf mich, weil ich die richtige Entscheidung für mich persönlich getroffen habe und sie auch durchzog. Die Unterhaltung war beeindruckend, ehrlich und respektvoll, manchmal lustig, manchmal schwer und insgesamt wirklich cool. Bei Metallica gab es zwei Garderoben: Eine für Lars und Kirk, eine für James und Jason. Wir steckten ständig zusammen, er bot mir vor langer Zeit eine große Chance - das lässt sich nicht einfach wegwischen. Was in der Musik von Metallica passiert, genießt in diesem Moment nicht notwendigerweise die allerhöchste Priorität in unser beider Leben. James' Familie ist für ihn bei weitem das Wichtigste. Wenn er sich wieder vollständig in die Band eingefügt hat, geht es weiter. Aber es sollte keiner wagen, ihn zu drängen. Er findet gerade seinen eigenen Weg. James ist immer noch die Person, die ich auf der Welt am meisten respektiere, und das wird sich auch nie ändern. Er sieht so bullig aus wie immer, er hat sich nicht gehen lassen - wenn es sein muss, tritt er dir sofort in den Arsch."

Natürlich kam auch Jasons Ausstieg zur Rede: "Er sagte wörtlich zu mir, dass er sich damals in einer schlechten Verfassung befand und nicht glauben kann, dass er so verhalten hat. Denn das war nicht, was er wirklich meinte. James versuchte einfach, seine Band zu schützen. Er befürchtete, dass ihn noch einmal jemand verlassen würde" - wie Urbassist Cliff Burton durch seinen plötzlichen Unfalltod während der PUPPETS-Tour. Jason stellt zwar klar, dass "alles locker läuft", weist aber Gerüchte über eine Rückkehr von sich: "Natürlich spekuliert jetzt jeder, ob ich wieder zu Metallica zurückkehre - das ist Blödsinn! Alles ist gut, wir sind Brüder und reden miteinander. Und das ist mir wichtig. Ihr vom HAMMER seid genaugenommen die ersten, denen ich so viel davon erzähle."

Entsprechend freut den Bassisten, dass die Leser ihn auf Platz vier der Persönlichkeiten des vergangenen Jahres wählten: "Sehr cool! Mir gefällt, dass die Leute offen genug sind und zumindest respektieren, was ich tue. Sie hätten mir ja auch vorwerfen können, ihre Lieblings-Band zu ruinieren. Solche Meinungen wird es sicher auch geben." In der Idiot-des-Jahres-Liste tauchte er allerdings nicht auf. Jasons Kommentar: "Wie kannst du ein Idiot sein, wenn du deinem Herzen folgst?"

Nach der ersten Echobrain-Tour im Mai/Juni will Jason mit der Arbeit am neuen Voivod-Album beginnen, das voraussichtlich Anfang nächsten Jahres aufgenommen wird. Zwischendurch wird er sechs Shows mit den Southern Rockern Gov't Mule spielen, bei denen Hetfield gerade zusammen mit Les Claypool beim Song 'Drivin' Rain' gastierte.




Blut und Kotze

BLOOD&VOMIT ist die Wiederveröffentlichung der einzig wahren Black Metal-CD. Ich will damit zeigen, wie Black Metal zu klingen hat." brüstet sich der Norweger und lacht über sich und die Welt. Carpathian Forest eilt bereits der Ruf voraus, eine der kränksten Combos ihres Genres zu sein, aber dem Frontmann ist das nicht genug. Auf Kreativurlaub von der Band hat er sich auf seine Wurzeln besonnen, und Titel wie Satanic VictoryVSluts Of Hell' und 'Andern Devil Worshipping' machen sofort klar, wo die liegen: .Bei Nattefrost stehen Satan und das Böse im Menschen absolut im Mittelpunkt. Für Carpathian waren diese Stücke nicht geeignet: dazu hätte ich sie anders arrangieren müssen, aber genau das wollte ich nicht. Außerdem ist der Rest der Band nicht so selbstzerstörerisch drauf wie ich. was man für so eine Platte wohl sein muss."

Unter Leber schädigenden Bedingungen mit aktuellen sowie früheren Band-Kollegen (Vrangsinn am Bass und Nordavind als Gastsänger) eingespielt, klingt Nattefrost schwarzweiß wie Cor psepaint. blutig wie ein rohes Steak und so böse wie die dafür gesampelte Marschmusik. Mal vorsichtig gefragt. Praktiziert er die satanischen Untaten auch, die er da predigt? .Äh. nee. Naja, in Grenzfällen schon. Die Texte geben durchaus meine Sicht der Dinge wieder, aber manches ist einfach gute alte Provokation und steht symbolisch für ganz anderes. Das müssen die Hörer sich selbst zusammenreimen." Eindeutig in der Aussage ist hingegen die Feldaufnahme The ActOf Spiritual Purification': .Das war Zufall! Nordavind sollte auf dem Stück singen, und ich hing derweil halb auf dem Sofa, halb auf dem Boden, als ich merkte, dass ich kotzen muss. Er hat sofort das Mikro neben die Tüte gehalten, die er mir freundlicherweise gereicht hat. und ich konnte gar nicht mehraufhören zu reihern. Das eigentliche Stück haben wir dann wegge» -. lassen!" Immerhin passtderTitel. Für diesen und andere brutale Cartoons auf dem Album muss man Humor bringen, sonst wird 's nichts mit der Freundschaft.

Was schade wäre, denn Nattefrost steht erst am Anfang der Solokarriere des Hellcommanders: .Ich h, circa 40 weitere Lieder in der Schublade, größtenteils Carpathian Material,das nie verwendet wurde, weil es zu grob war. Im Prinzip könnte ich fast alles alleine einspielen, aber ich habe schon ein Line-up für die nächste Plat te zusammen, mit Fenriz und Frost am Schlagzeug: ihre Drum-Stile sind sehr unterschiedlich, das muss man ausnutzen." An seiner Haupt-Verpflichtungändertdas Projekt vorerst nichts, aber Veränderungen liegen in der Luft. .Die No Mercy-Festival-Tour ist vielleicht unsere letzte in aktueller Besetzung." lässt er durchblicken, .und die nächste Carpathian Forest-CD wird anders, härter ausfallen: ich denke momentan in Richtung komplexer Achtziger-Thrash." Ein Grund mehr. Nattefrosts rotzigen Purismus fest ans schwarze Herz zu drücken.




Electric Callboy sagen Konzerte ab: Nico Sallach erkrankt

Electric Callboy schwimmen aufgrund ihrer umjubelten Live-Shows und ihrem Nummer 1-Album TEKKNO auf einer Erfolgswelle. Nichtsdestotrotz müssen die Jungs aus Castrop-Rauxel eine ungewollte Pause einlegen. Denn Frontmann Nico Sallach laboriert an einer heftigen und hartnäckigen Entzündung des Mittelohrs sowie des Kiefers. Nachdem die Gruppe noch einige Konzerte damit durchgezogen hat, bleibt den Musikern nun nichts anderes übrig, als die anstehenden Termine in den USA, Großbritannien und Frankreich abzusagen.

Keine andere Wahl

"Auch wenn wir extrem dankbar für all die Rückmeldungen sind, die wir für unser neues Werk TEKKNO erhalten, haben wir heute ein paar sehr traurige Nachrichten", meldet sich Shouter Kevin Ratajczak in den Sozialen Medien zu Wort (siehe unten). "Nico laboriert schon seit einer Weile an einer sehr schweren Kiefer- und Mittelohrentzündung. Er hat versucht, zwischen unseren Shows und Proben wieder gesund zu werden. Doch das funktioniert nicht. Die Infektion kommt immer wieder zurück. Deswegen mussten wir auch vor zwei Wochen unsere Teilnahme am Blue Ridge Rock Fest absagen. Leider erfüllt sich unsere Hoffnung auf eine schnelle Genesung nicht. [related id='1971821 '] So haben wir keine andere Möglichkeit, als unsere Shows in England, Frankreich und den Vereinigten Staaten auf neue Termine zu verschieben. Wir haben jeden Arzt konsultiert, den wir kennen, doch jeder sagt das Gleiche: keine Konzerte und besonders keine Flüge für Nico im Augenblick. Sonst würde er einen dauerhaften Schaden an seinem Ohr riskieren. Und dieses Risiko werden wir definitiv nicht eingehen. Wir brauchen Nico, und Nico braucht seine Ohren, und seine Ohren brauchen eine Auszeit. Daran können wir nicht viel ändern. Es tut uns super leid." Für England und Frankreich wollen Electric Callboy bald neue Termine ankündigen. Nach Amerika soll es für das Sextett dann 2023 gehen. [amazon link='https://www.amazon.de/TEKKNO-black-LP-Poster-Vinyl/dp/B09XPQ933B/']TEKKNO JETZT BEI AMAZON ORDERN![/amazon]
 
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Lou Reed & Metallica Live

Da kann LULU noch so viele Verrisse einsammeln: Wenn Metallica und Lou Reed zur Präsentation im kleinen Rahmen bitten, stehen selbst die größten Kritiker stramm und legen Telefon-Hotlines, Postfächer und Server lahm, um sich eines der 400 ausschließlich über Verlosungen erhältlichen Tickets zu sichern. Nicht die einzige Hürde: Der Ort des Geschehens kann nicht einfach so betreten werden. Stattdessen sammeln sich in der Kälte kleine Grüppchen, die über das weitläufige Gelände eskortiert werden - leider an der berühmten "Lindenstraße" vorbei.

Im Foyer stehen die Reed-Anhänger mit Seidenschal an der Bar und nippen Sekt, die Metaller haben sich vor der Bühne schon die besten Sitzgelegenheiten gesichert. Trotzdem: Dafür, dass hier gleich die größte Metal-Band des Sonnensystems mit nicht minder legendärer Verstärkung auftreten wird, hält sich die Euphorie noch merklich in Grenzen. Stattdessen dominieren Skepsis und Hoffnung die Gespräche unter denen, die von der Glücksfee mit einem Ticket beschert wurden.

Doch alle Bedenken scheinen wie weggefegt, als die Protagonisten ziemlich entspannt auf die Bühne schlendern und von minutenlangen stehenden Ovationen begrüßt werden. Rechts neben Lars Ulrich macht es sich Sarth Calhoun, Elektronik-Künstler (früher nannte man das noch Keyboarder...) und regelmäßiger Reed-Kollaborateur, gemütlich, der auch schon auf LULU für Loops und sphärische Flächen gesorgt hat. James Hetfield und Lou Reed stehen sich gegenüber und können sich so auf die Finger und in die Augen schauen. Wie man hört, ließ Reed die Bühne nach (!) dem Soundcheck umbauen, damit diese Positionen eingenommen werden können. "Are you ready, Lou?", fragt Hetfield den Senior, dessen "Oh yeah!" das Publikum johlen lässt. Aus der Regie ertönt der Countdown zur Live-Übertragung, und Schlag 21 Uhr eröffnet 'Iced Honey' einen unerwartet denkwürdigen (Kurz-)Auftritt.

Bereits Song Nummer zwei namens 'The View' knallt ungleich fetter und wuchtiger als die Studioversion. Als Hetfields Gesang im Chorus einsetzt, brandet spontan Jubel auf, und endlich fliegen auch vor der Bühne die ersten Haare. Derart angespornt, erklimmt der Metallica-Sänger gen Ende des Songs das Schlagzeugpodest, Robert Trujillo sucht den Kontakt mit den ersten Reihen, Lars Ulrich spuckt, springt am Ende der Songs auf (und wirft dabei beinahe den hinter ihm stehenden Kameramann um). Doch, wir sind bei einer Metallica-Show. Zumindest irgendwie. Die Stimmung auf der Bühne ist gelöst, sogar der sonst als Griesgram verschrieene Reed wirkt gut gelaunt und liefert sich mit Hetfield während der Ansagen Wortgefechte der Marke: "Diesen Song haben wie noch nie öffentlich aufgeführt, oder?" (Hetfield) "Nicht in der letzten Stunde." (Reed).

Musikalisch auffällig: Der direkt neben Reed stehende Kirk Hammett doppelt oft dessen Riffs und stellt so die Verbindung zwischen den gerne schrammeligen Gitarren des Altmeisters und der Akkuratesse des Metal-Monsters her. Was wiederum Hetfield viel Platz für Melodielinien, Soli und "sonstigen Lärm" (wie er es später im Interview nennen wird) gibt. 'Mistress Dread' wird von dem in bester Seebären-Stimmlage gebrüllten Publikumszwischenruf "James, ich will ein Kind von dir!" eingeleitet. Selbiger garniert den eindrucksvoll hämmernden Brecher mit einem "experimentellen" Feedback-Solo.

Das folgende Interview droht relativ früh zu kippen, da sich Reed auf den Moderator und dessen mäßig interessante Fragen einschießt. Doch Medienprofi Ulrich greift nach einer Phase amüsierten Zusehens an den entscheidenden Stellen ein und senkt den Fremdschämfaktor, wesentlich Neues erfährt man während des knapp zwanzig Minuten langen Gesprächs nicht. Auch dieser Spuk hat (glücklicherweise) ein Ende, die zweite Halbzeit wird von 'Dragon' eingeläutet. Immer wieder grinsen sich die vier Metaller an, während der vor seinem Mikrofon verharrende Reed seine von Ulrich als "Poesie" angepriesenen Texte vorträgt. Die Band hat sichtlich Spaß daran, mal nicht alleinverantwortlich im Rampenlicht zu stehen. Soviel Spaß sogar, dass Hetfield und Trujillo von der Bühne herunter ins Publikum steigen, wo Hetfield einen Fan zum Bangduell herausfordert und der Bassist eine Ausdruckstänzerin becirct.

Im Anschluss wird es mit 'Junior Dad' etwas besinnlicher, aber nicht weniger intensiv. Doch der Höhepunkt des Abends ist die seit der "Hall Of Fame" bekannte Version des Proto Punk-Klassikers 'White Light, White Heat' von Reeds alter Band Velvet Underground, welche die knappe Stunde in einem finalen Applaus-Bad münden lässt. Man kann und wird sich auch in Zukunft über die Qualität von LULU streiten müssen. Denn der heutige Abend macht die Songs auch nicht besser. Aber die Intensität, mit der die Kombi Reed/Metallica das Material in diesem kleinen Rahmen präsentiert, ist schlicht beeindruckend. Kunst in laut.

Setlist

Iced Honey

The View

Mistress Dread

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Interview

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Dragon

Junior Dad

White Light/White Heat




Mendeed

Wenn man das Hauptgebäude des Glasgower International Airports verlässt, bietet sich einem zunächst ein trostloser Anblick. Abgesehen davon, dass im Dezember hier ein ständiger Regen fällt und es eigentlich niemals richtig hell wird, drückt vor allem die graue Architektur der Industriebauten auf die Seele. Hat man das erst mal verkraftet, warten die Gefahren des Straßenverkehrs auf den Touristen. Denn in Schottland herrscht selbstverständlich - wie im gesamten Vereinten Königreich - Linksverkehr. Und so wird der Reisende, der sich an jenem Tag im Auftrag des METAL HAMMER im Land der Highlander aufhält, lediglich durch die riesigen, weißen Buchstaben ("Look right!") an den Fußgängerüberwegen vor einem schnellen Unfalltod bewahrt. Denn Bremsen scheint hier zumindest für Taxifahrer ein Fremdwort zu sein. Auf ein Taxi sollte man allerdings zurückgreifen, wenn man den Stadtkern der Großstadt Glasgow erreichen will. Auf der 20-minütigen Fahrt über den Motorway bietet sich dann eine schönere und interessantere Aussicht: Stilvolle Wohnhäuser aus rotem Backstein säumen die Straße in den Vororten, der Stadtkern bietet eine Mischung aus Kaufhäusern. Firmenhochhäusern und Stadtvillen. Unmittelbar im Zentrum liegt die große Glasgow Central Station, der Hauptbahnhof der Stadt. Von dort ist es nur eine Gehminute bis zum "Solid Rock Cafe', einem der angesagtesten Szene-Pubs der Stadt. Auf Vorschlag von Mendeed-Sänger David Proctor und Bassist Chris Wavery soll die Tour durch die Gemeinde dort starten. Es ist noch früher Nachmittag, dennoch sitzen einige Metalheads und Rocker an der Theke oder in den niedrigen, loungeartigen Sitzecken. "Hier ist immer was los", erklärt Chris. "Der Laden wird besonders an den Wochenenden als Ausgangspunkt für ausgedehnte Kneipentouren oder Konzertbesuche genutzt." Zahlreiche Replika goldener Schallplatten und Gitarren bekannter Rock-Größen schmücken die Wände und schaffen eine typische Rock-Atmosphäre. Hier lässt es sich aushalten.

Ein paar Biere und Tourgeschichten später wird der Standort gewechselt. Zu Fuß geht es von der Argyle Street in eine Seitenstraße. In der dortigen Restaurantkneipe "Budda's" gibt es noch mehr Bier, und zwar in asiatischer Atmosphäre. Ein goldener Buddha thront wachend über den Tischen im Lokal. Was aber im Gegensatz zum aufgesetzten Zen-Ambiente wirklich beeindruckt, sind die LCD-Flachbildfernseher, mit denen jeder Tisch im Lokal ausgestattet ist. "Für uns als Celtic-Fans ist das hier der beste Ort, um uns die Fußballspiele anzuschauen", versichert David und erntet keinerlei Widerspruch. Fußball und Bier ist halt des Glasgowers täglich Brot. Aber heute läuft kein Spiel, und David und Chris schlagen vor, die Kneipentour fortzusetzen.

Im "King Tut's", das neben einem Pub auch eine kleine Halle für Konzerte beherbergt, gibt es dann echtes schottisches Bier und die Gelegenheit, über das neue Album zu plaudern. THE DEAD LIVE BY LOVE lebt auch schon wie sein Vorgänger THIS WAR WILL NEVER END (2006) von dem großen Einfluss klassischer Bands wie Iron Maiden oder In Flames. Interessanterweise erwartet man so offensichtlich Zitate nicht in der Musik einer so jungen Band. "Wenn man anfängt, Metal zu machen, kommt man an den klassischen Riffs und Einflüssen nicht vorbei", sagt David. "Viele halten Black Sabbath für die erste Metal-Band. Für uns sind es Maiden." Insbesondere die Achtziger haben Men deed beeinflusst. die einen eigenen Stil daraus entwickelten, wobei sie technisch so ausgereift spielen, dass einem die Spucke wegbleibt. "Wir sind keine Musiker, die oft zusammen proben", erklärt Chris. "Dafür bleibt durch die Touren keine Zeit. Allerdings haben wir für das neue Album viel für uns allein geübt. Zu Hause spielen wir Metallica-Riffs oder andere Sachen, um uns zu verbessern."

Das erste Album schlug damals ein wie eine Granate - zumindest auf der britischen Insel. Dort sind sie quasi die Stars der Szene, in Deutschland blieb

die öffentliche Aufmerksamkeit bisher größtenteils aus. Aber das scheint Mendeed nicht zu stören. "Wir werden hoffentlich nächstes Jahr so ausgedehnt in ganz Europa touren, dass wir unsere Bekanntheit steigern können", hofft Chris. Die Tour mit Napalm Death in 2006 war dafür mit Sicherheit ein guter Anfang. "Ein gutes Konzert ist die beste Werbung. Niemand vergisst je ein geiles Konzert", fügt David hinzu. Wohl wahr. Insbesondere, wenn man Mendeed schon einmal live erleben durfte. Touren allein reicht allerdings nicht aus. um erfolgreich zu sein. Ein gutes Album muss ebenfalls her. Von Erfolgsdruck wollen die Schotten allerdings nichts wissen. "Nach dem Erfolg des ersten Albums gab es natürlich Stimmen, die uns sagten, dass wir den Erfolg mit dem zweiten Album noch toppen müssen", erinnert sich David. "Uns ist es allerdings völlig egal, was irgendein Label oder sonst wer sagt. Denn schließlich müssen wir mit unserer Musik glücklich sein, niemand sonst. Falls das bedeutet, dass die Hörerschaft die Songs ebenfalls mag - umso besser!"

Was nicht unwahrscheinlich sein dürfte. Immerhin haben Mendeed hart an dem Album gearbeitet. "Wir gingen sehr zielgerichtet an das Album heran, was das Songwriting betrifft", sagt Chris. "Wir wollten diesmal eine klassische Struktur, also mit Refrain und Bridge und so weiter", ergänzt David. Riffmonster aus Songs, die 15 verschiedene Teile haben, kamen für Mendeed nicht mehr in Frage. "Dennoch wollten wir ein abwechslungsreiches Album", erwähnt Chris eine Schwierigkeit des Plans, gleichzeitig eingängiger und unvorhersehbarer zu werden. "Zum Teil haben uns die Köpfe echt geraucht", lacht David. Das Ergebnis hat die Mühe allerdings gelohnt, denn THE DEAD LIVE BY LOVE dürfte der wachsenden Zahl Mendeed-Fans ebenso schmecken wie uns an jenem Abend das schottische Bier. Cheerio, mates!




Die Metal-Alben der Woche vom 28.9. mit Terror, Onkel Tom, Anaal Nathrakh u.a.

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Anaal Nathrakh

A NEW KIND OF HORROR hat es in sich: Aus der anfänglichen Necro-Rumpelbutze ist ein großer, fauchender Godzilla geworden. Wie man sich den vorstellen darf, lest ihr hier. https://www.youtube.com/watch?v=SyHHUImw-VM [amazon link='https://www.amazon.de/New-Kind-Horror-Anaal-Nathrakh/dp/B07FSX1356']A NEW KIND OF HORROR jetzt bei Amazon kaufen[/amazon]

Riverside

Auf ihrem siebten Studioalbum WASTELAND spielen Riverside noch immer – oder mehr denn je? – hymnischen, atmosphärisch dichten Prog Rock in Vollendung. Lest hier mehr dazu! https://www.youtube.com/watch?v=4Wqlts7QWA8 [amazon link='https://www.amazon.de/Wasteland-Gatefold-black-2LP-Vinyl/dp/B07FDQRLYR']WASTELAND jetzt bei Amazon kaufen[/amazon]

Wolfheart

Wolfheart verkörpern auf CONSTELLATION OF THE BLACK LIGHT einmal mehr nordische Melancholie und Schwermut. Wie das klingt, lest ihr hier! https://www.youtube.com/watch?v=Om-wa3CqUr4 [amazon link='https://www.amazon.de/Constellation-Black-Light-Wolfheart/dp/B07F9D1LZS'] CONSTELLATION OF THE BLACK LIGHT jetzt bei Amazon kaufen[/amazon]

Beartooth

Mit ihrem dritten Studioalbum DISEASE laden Beartooth sowohl zum Mitsingen als auch Dampf ablassen ein. Lest hier mehr! https://www.youtube.com/watch?v=GZG_HKfIz0U [amazon link='https://www.amazon.de/Disease-Beartooth/dp/B07FQRQSYB']DISEASE jetzt bei Amazon kaufen[/amazon] Diese und noch viele weitere aktuelle relevante Reviews findet ihr hier sowie in der aktuellen METAL HAMMER-Oktoberausgabe.


Him veröffentlichen seltene Songs und fünf weitere Alben remastert

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Him können mittlerweile auf 19 Jahre Bandgeschichte zurückblicken und aus diesem Anlass geht die band in die Veröffentlichungs-Offensive.

Am 25. November 2014 wird die Band ihre Debüt-EP 666 WAYS TO LOVE: PROLOGUE in einer speziellen Box mit dem Titel LASHES TO ASHES, LUST TO DUST: A VINYL RETROSPERPECTIVE ‘96-’03 erneut veröffentlichen.

Das Set wird die EP als 180 Gramm-Vinyl, eine Slipmat für den Plattenspieler mit Heartagram-Aufdruck, einem USB-Stick mit 37 remasterten Songs und 43 weiteren Songs umfassen.

Außerdem werden die Finnen ihre vier Alben GREATEST LOVE SONGS VOL. 666, RAZORBLADE ROMANCE, DEEP SHADOWS AND BRILLIANT HIGHLIGHTS und LOVE METAL remastert in verschiedenen Ausführungen inklusive Liner-Notes, Bonus-Tracks und einer speziellen Verpackung veröffentlichen.

Frontmann Ville Valo freut sich bereits auf die Releases:

"We feel truly blessed to have our sonic offspring of yore being given a new lease of life in the U.S. by The End Records, the home for many of our aural idols, both old and new."

"For the past months, the infamous Love Metal archives have been extensively scoured by us for rare, exclusive and downright scary musical nuggets for an experience in Finnish melancholy like no other, so please consider yourself warned…"

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Line6

Sean Malroy, Marketing Manager Europa bei Line6, hat gut lachen: Mit dem neuen Flextone II HD konnte er kürzlich den durchsetzungsstärksten Amp vorstellen, den Line6 jemals auf den Markt gebracht hat. "Unser stärkstes Pferd im Stall kann es im Hinblick auf Feeling und Leistung locker mit zwei 100 Watt Röhrentops aufnehmen", betonte ein zufriedener Sean Malroy. Entwickelt wurde der Flextone II HD für den vielseitigen Einsatz auf der Bühne und im Studio. Im Gehäuse dieses Tops befinden sich die Sounds von 16 verschiedenen Boxen, 16 digitale Effektkombinationen sowie 32 unterschiedliche Verstärker-Modelle. Während die Standardvariante des Tops vier programmierbare Kanäle präsentiert, lassen sich mit dem optionalen Line6-Floorboard gleich 36 Kanäle bespielen. Ab Herbst, so war vom europäischen Vertrieb zu hören, dürfte das Flextone-Top im Handel auftauchen.

Nähere Informationen:

Line6 Europa Butlers House Clifton Road, Rugby Warwickshire O/21 3RW United Kingdom Tel.: 0044/1788/821618 E-Mail: smalroy@line6.com http://www.line6.com




Aktion für mehr Hardrock und Heavy Metal im deutschen Rundfunk. Teil 1

Mit diesen 15 000 Unterschriften im Rucksack machte ich mich auf und klapperte die Rundfunksender ab. Die teilweise vollkommen unterschiedlichen Reaktionen meiner Ansprechpartner sind in dieser und in der nächsten Ausgabe abgedruckt. Das man dies alles nicht in 3 Zeilen abtun kann, ist klar. Deswegen gibt's in dieser Folge ein bißchen mehr Hintergrundinformation als im nächsten Heft.

Es ist wieder einmal wie schon so oft in diesem unseren Lande.

Die Medienlandschaft schnarcht in tiefem Dornröschenschlaf vor sich hin, während Heavy Metal Fans, wenn sie ihre Musik hören wollen, sich ausländischen Sendern zuwenden müssen. Um nicht laufend einen vom häufigen Spielen abgeriebenen Saphir oder Tonkopf auswechseln zu müssen, sollte ab und zu der deutsche Rundfunk die entsprechenden Gegenmaßnahmen einleiten. Doch weit gefehlt. Die Nadeln eurer Plattenspieler müssen weiter glühen, denn im deutschen Rundfunk wird sich, von einigen Fehlgriffen abgesehen, nicht das meiste ändern. Es bleibt nicht viel mehr, als weiter die HM SHOW oder die Monday Rockshow zu belauschen. Aber so ist das nun mal. Musikrichtungen wie Hardrock und Heavy Metal werden solange ignoriert, bis der Zug abgefahren ist und andere Sendeanstalten die Zeichen der Zeit erkannt und sendemäßig umgesetzt haben. Wer in den USA z.B. keinen Heavy Metal spielen würde, könnte an seiner Sendeantenne flugs die weiße Fahne hissen.

Ganz so hoffnungslos wie es zunächst erscheint, ist die Lage für HM Freaks aber doch nicht. Hierzu ein bißchen Hintergrundinformation über die Organisation des deutschen Rundfunks. Die bisher in Deutschland bestehenden Sendeanstalten schimpfen sich Anstalten öffentlichen Rechts, was nichts anderes bedeutet, als daß sie von Staat und Privatfirmen unabhängig existieren und sich selbst finanzieren müssen. Diese Finanzierung erfolgt durch Rundfunkgebühren, die jeder Rundfunkteilnehmer für die Benutzung von Radio und Fernsehen entrichten muß (erst anmelden, dann einschalten, hmmm) und natürlich durch Werbung. Seit Bestehen der Bundesrepublik hatte der Rundfunk keine Konkurrenz, da es keinen Staatsrundfunk oder Privatmedien gab. Dies hat sich seit Anfang der 80er Jahre geändert, da seit 1984 privater Rundfunk existiert.

Lange Zeit vorher herrschte in den Rundfunkräten hektische Betriebsamkeit, wie man dem neuen Konkurrenten am besten begegnen könnte. Und siehe da, auf einmal gab's mehr Programmvielfalt als Oma's und Opa's Ohnesorgtheater, Dalli Dalli und Richard Löwenthal.

Es gab plötzlich, man staune, brandheiße Kinofilme. James Bond und Clint Eastwood Fans kamen und kommen voll auf ihre Kosten. Selbst Straßenfeger wie "Das Boot" (schluck, schon wieder Herbert Grönemeyer) waren unlängst im Fernsehen zu bewundern. Filme, die früher nur im Kinosessel mit Popkorn und Freundin zu bewundern waren, werden immer öfter von den heimischen Mattscheiben flimmern. Diese Tendenz wird sich, wenn die privaten Sender erst einmal Fuß gefasst haben, noch verstärken. Privatfunk finanziert sich fast ausschließlich durch Werbung mit der Folge, daß das Programm sehr kommerziell und stark an den Hitparaden orientiert ist. Da der Privatrundfunk bemüht ist, für diese Werbung möglichst viele Hörer zu finden, wird er natürlich die Musikrichtungen spielen, die seine Hörer sehen oder hören wollen. Auf Deutsch heißt das, daß in Jugendsendungen eindeutig mehr Heavy Metal oder Hardrock gespielt werden wird als in anderen Sendern. Die Arroganz, die der Rundfunk bisher Hardrock entgegenbrachte, wird sich in den nächsten Jahren eventuell entscheidend ändern. Nämlich dann, wenn der Kampf um jeden einzelnen Hörer beginnt. Sätze wie "Hallo Leute, hier ist Ronnie James Dio, let's rock", wie ich sie in den USA letztes Jahr fast jeden Tag auf irgendeinem Sender hörte, werden dann auch hier öfter über den Äther gehen.

Wer aber sind die Leute und Drahtzieher, die für unser Programm im Rundfunk verantwortlich sind. Die Hexenküche, in der das Programmenü zusammengekocht wird, nennt sich Rundfunkrat, der bemüht ist, allen wichtigen Hörergruppen gerecht zu werden, sprich allen Roland Kaiser Fans ab und zu mal ein "Manchmal möchte ich schon mit dir" über den Äther zu schicken. Für diejenigen, die nicht unbedingt mit Roland Kaiser (würg) "möchten", gibt es bekanntlich andere Programmangebote.

Musiksendungen für verschiedene Geschmäcker gibt es im Überfluß. Vom Blauen Bock bis zu den Lustigen Musikanten (schnarch) von Formel 1 bis Tommy's Popshow. Ausgewogenes Programmangebot für die Gesamtheit der Hörer??? Mitnichten. Wer meint, die Bandbreite der Musikgeschmäcker sei mit einem Bogen von Ernst Mosch (Original Egerländer) bis Ingolf Lück (Formel 1) abgedeckt, irrt sich gewaltig und übersieht Hunderttausende von Heavy Metal Fans, die jährlich die Stadien und Konzertsäle füllen. Wir in der Redaktion hielten das für einen unhaltbaren Zustand und riefen, da ein einzelner Heavy Metal Fan bei den Verantwortlichen des Rundfunkprogramms nicht viel ausrichten kann, die "Aktion für mehr Hardrock und Heavy Metal im Rundfunk" ins Leben und begannen, mit Euch zusammen Unterschriften zu sammeln.

Einer für alle, alle für einen. Mit diesen 15.000 Unterschriften im Gepäck hängte ich mich ans Telefon und quetschte einen nach dem anderen Rundfunkredakteur aus, wie bei seinem Sender die Perspektiven für Heavy Metal seien. Besonderen Wert legte ich darauf festzustellen, in wieweit man bei den einzelnen Sendern über seine Hörerstruktur, deren Alter etc. im Bilde war. Panik vor dem Privatfunk hatten die wenigsten (keiner gab es jedenfalls offen zu). Vielerorts war die Einstellung anzutreffen, sein Programm sei das Programm schlechthin (Prost Mahlzeit). Wir wollen Euch an dieser Stelle einen detaillierten Überblick über die bestehenden Jugend- und HM-Sendungen geben und wo eventuell in den nächsten Jahren Veränderungen zu erwarten sind. Für den Fall, daß darüber hinaus Interesse besteht, habe ich Namen und Telefonnummer der verantwortlichen Rundfunkredakteure angegeben, damit ihr den Herren ruhig selber Feuer unter dem Hintern machen könnt.

1. Süddeutscher Rundfunk (SDR)

Ansprechpartner: Mattias Holtmann, Telefon 0711/2882618

Nach Angaben des Senders wird beim SDR von morgens bis abends Popmusik im weitesten Sinne gespielt. Dabei werden gelegentlich auch Musikrichtungen wie Hardrock und Heavy Metal berücksichtigt. Eine spezielle Musiksendung, POINT, läuft jeden Tag von 18-20 Uhr. Ausschlaggebend für die Programmauswahl ist die Verkaufshitparade, d.h. wird mehr Heavy Metal in den Plattenläden gekauft, wird auch mehr im Radio gespielt. Die Hörgewohnheit seiner Hörer hat sich in den letzten Jahren laut Angabe von Herrn Holtmann nicht besonders verändert (Dies gilt es zu ändern!). Im Abendprogramm gibt es spezielle Musiksendungen wie z.B. Rock, Country, Folk und Jazz in Concert. Heavy Metal in Concert gibt es, wie sollte es auch anders sein, nicht. Diese "progressive Schiene" gibt es beim SDR seit 79. Der Altersschnitt der Hörer liegt zwischen 14 und 30 Jahren. Die Minderheit der Jugendlichen unter den Hörern bestimmt nach Angaben von Matthias Holtmann die Mehrheit des gesamten Programms. Also Headbanger, weiter viele Heavy Platten kaufen, dann schlägt der SDR auch härtere Töne an.

2. ZDF: Rock Pop in concert

Ansprechpartner: Herr Bahlke, Telefon 089/9215300 od. 9215360

Wie bekannt, kam der einzig helle Lichtblick für Heavy Metal Fans im ZDF in der HM Nacht Rock Pop in Koncert im Februar 84 aus der Dortmunder Westfalenhalle. Obwohl diese Veranstaltung richtungsweisend sein sollte, ist nichts weiteres geplant. Für Programme, wie das im Februar 84, glaubt man beim ZDF "keine Mehrheit finden zu können".

Hardrock und Heavy Metal wird angeblich in jeder Rock Pop in Concert Sendung genügend berücksichtigt. Ein Grund für die ablehnende Einstellung Heavy Metal gegenüber dürften die gewaltsamen Ausschreitungen bei besagter Heavy Nacht sein. Ein amerikanischer Soldat wurde erstochen, einem nahm man sogar eine "scharfe Handgranate" (richtig gelesen) am Eingang ab. Damit, so das ZDF, hatte man vom Heavy Metal den Kaffee auf. An dieser Einstellung wird sich in der nächsten Zeit nichts ändern.

3. Radio Bremen

Ansprechpartner: Holger Arnold, Telefon: 0421/2461493

Jetzt haltet euch fest. Bei Radio Bremen hat man mit Heavy Metal Fans sehr schlechte Erfahrungen gemacht (stimmt wirklich). Mehrere HM Fans, genauer gesagt der HM Fanclub Bremen, waren vor kurzem extra von dem Sender zu einer Sendung eingeladen worden, um mit ihrer Musik eine Sendung zu gestalten. Der Auftritt des Fanclubs war beschämend. Die Headbanger konnten weder genau sagen, warum sie auf HM abfahren noch dies genau äußern (warum schreib ich eigentlich weiter).

Daraus schloß der Sender, daß der Bedarf an HM im Einzugsgebiet von Radio Bremen nicht mit dem z.B. in den USA zu vergleichen sei. In den Programmen von RB wird sehr wenig HM gespielt.

1. Programm: Musik

2. Programm: Kultur

3. Programm: Deutsche Schlager (würg)

Von Mo-Fr 16-17 Uhr gibts im 1. die Hansawelle, ein Programm für Schüler, gemischt mit den entsprechenden Wortbeiträgen. Abends auf der sogenannten Jugendschiene gibt's von 18.15-20.15 Uhr die Sendung Rizz, in der schon härtere Klänge zu hören sind. Zielgruppe dieser Sendung sind jugendliche Arbeitnehmer und Arbeitslose. Und was hört man, wenn man gefrustet vom Arbeitsamt kommt?

Richtig, auf dieser Wellenlänge wird öfter HM gespielt, natürlich mit anderen Musikrichtungen gemischt.

Last but not least ist da noch die Hansawelle Mo-Fr 17.30-19.00 Uhr, die sich an Musikfreunde im weitesten Sinne wendet. Wenn man bedenkt, daß RB den HM Club Bremen einlud, und solche Erfahrungen machte, verwundert es, wenn überhaupt noch was jenseits von Nena gespielt wird. Sowas darf sich auf keinen Fall wiederholen.

4.Sender Freies Berlin

Ansprechpartner: Monika Rackner, 030/30822662

Jürgen Jürgends, 030/3082557

Schlechte Erfahrungen mit HM Fans hatte auch der SFB. Die HM Sendung Härte 92.4 wurde mangels Resonanz eingestellt. Einzig die Strafgefangenen der Berliner Gefängnisse gingen deswegen auf die Barrikaden (aber für die ist das ja leider nur bedingt möglich). Als Alternative gibt's Tandem 1 und 2 von jeweils 18.05 bis 20.00 Uhr. Tandem 1 hat den Namen SF Beat und spielt gemischtes Musikprogramm bis 19.00 Uhr. In Tandem 2 läuft Mo: Reaggae, Di: Wunsch Disco (das ist Eure große Chance), Mi: Neuerscheinungen, Do: LP Disco, Fr: Hits und Tips Berlin intern, Sa: Soundcheck (Musik gemischt), So: Synthi und Popmusik. Mit diesen Sendungen will man die Jugendlichen im Alter von 13-28 ansprechen.

So Freunde, das wärs für den Wonnemonat Mai. Macht den Sendern Feuer unterm Hintern. Ich will mir bei den anderen Sendeanstalten nicht noch mal anhören, daß für HM kein Interesse bestehen würde oder Sendungen mangels Masse eingestellt wurden. Wir brauchen weiter Eure Power.




Hellacopter + Gluecifer + Female Trouble – München: Backstage

Keine Frage, in dem kleinen verrauchten Backstage machte sich eine gewisse Anspannung breit, die während des Gigs jedoch in eine Menge stinkende Energie umgesetzt werden konnte. Das Aufwärmprogramm bestritten Female Trouble aus Berlin, die ihre Mixtur aus Rock und Hardcore anständig rüberbrachten. Dann betraten die Helden des Abends die Bühne: Gluecifer. "All right, all right, all right, all right... Are you ready for some hell?!!" Mit diesen Worten kündigte der unglaubliche Frontmann Biff Malibu den ersten Song vom aktuellen Album RIDIN' THE TIGER an und bewies sofort, daß ihm in Sachen Coolness zu dieser späten Stunde niemand den Rang streitig machen konnte. Gekleidet, wie der Rest der Band, in Satin-Hemdchen und Schlaghosen im Stile der Sechziger kam seine Shakin' Stevens meets Mike Tyson-Nummer voll an. Während der linke Oberschenkel schneller zuckte als beim King in dessen besten Jahren, bedrohte uns der Showmaster abwechselnd mit einer Boxerpose oder dem wiederholten Schießen mit seinen imaginären Colts, die er locker aus den imaginären Holstern zog. Nebenbei gab's natürlich dreckigen Rock vom Feinsten, wobei der Song 'Leather Chair' lässig die Hürde für ein gelungenes Konzert nahm. Das Auditorium bedankte sich mit lautem Gebrüll, was Gluecifer ihrerseits mit einer Zugabe erwiderten. Den Status als Vorband hatten die Norweger wohl nie inne, zu eng sind die musikalischen Grenzen zwischen ihnen und der Band, die noch kommen sollte - und die Hellacopters mußten sich anstrengen. Ich nehme es vorweg, sie waren durchaus ebenbürtig. Die Schweden kann man getrost als eine absolute Live-Combo bezeichnen. Sie rockten sich den Arsch ab und waren nahbarer als selten eine Band zuvor. Einzigartig sprang und wirbelte der verrückte Gitarrist Äsk-Dregen wie ein Rumpelstilzchen herum und gab der Meute das zurück, was diese selbst mit steten Auf- und Abhüpfen verlangte (wenn der so weitermacht, gebe ich ihm noch zwei Jahre). Nicke Hellacopter (v, g) gab sich dagegen etwas routinierter und fiel eher durch seine überdimensional langen Soli auf. Als besondere Überraschung holte man sich noch einen dubiosen fünften Mann (mit Boba Fett-Helm) an Bord, der hier und da zwanglos seine Hammond-Orgel bediente. Der Schwerpunkt des Programms lag auf den Songs des Meisterwerkes PAYIN' THE DUES, allerdings ohne die alten Singles und SUPERSHITTY 10 THE MAX-Zeiten zu ignorieren. Drei Zugaben, schweißtriefende Körper und besoffenglückliche Gesichter allerorten - das Ende eines schlicht fabelhaften Konzertes, welches noch lange Zeit in Erinnerung bleiben wird.




Soundgarden spielen auf Festival in Auschwitz

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Die Grunge-Legenden Soundgarden sind der erste internationale Act, der für das Life Festival 2014 im polnischen Oswiecim bestätigt wurde. Oswiecim erlangte nach dem zweiten Weltkrieg unter dem deutschen Namen Auschwitz traurige Bekanntheit, da dort das berüchtigste und größte Konzentrations- und Vernichtungslager des "Dritten Reichs" betrieben wurde.

Das Life Festival wurde 2010 von dem Journalisten Darek Maciborek ins Leben gerufen, der aus Oswiecim stammt. In einem Statement auf der Webseite beschreibt er seine Motivation:

"Darek Maciborek beabsichtigt, den Fluch seiner Heimatstadt, die in der Regel ausschließlich mit dem Auschwitz-Birkenau Museum in Verbindung gebracht wird, zu brechen. Die Grundidee des Festivals ist die, friedliche Beziehungen über kulturelle und nationale Grenzen hinweg aufzubauen, in denen es keinen Raum für Antisemitismus, Rassismus als auch andere Formen der Xenophobie gibt.

Die Botschaft von Frieden und Toleranz kommt aus der Stadt, in der während des Zweiten Weltkrieges das größte Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis stand - Auschwitz-Birkenau."

Das Festival findet vom 25. bis zum 28. Juni 2014 statt, Soundgarden werden am 27. Juni auftreten. Bisher hat die Band für 2014 erst sechs Shows bestätigt, drei davon in Deutschland als Support für Black Sabbath. Die Show in Auschwitz wird zudem ihr erstes Konzert in Polen überhaupt sein.

In Auschwitz starben mindestens 1,1 Millionen Menschen, etwa 90% der Opfer waren Juden. Das Lager wurde von den Alliierten am 27.01.1945 befreit, heute steht dort das Auschwitz-Birkenau Museum.

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Rob Halford/Fight

Eigentlich hätte Rob Haiford weitaus Besseres zu tun, als sich um fünfzehn Jahre alte Aufnahmen seines ehemaligen Soloprojekts Fight zu kümmern. Der Metal-Gott ist mit seiner Band Judas Priest unmittelbar vor der Fertigstellung des neuen Albums NOSTRADAMUS, das für Frühjahr 2008 angekündigt ist. Es soll nach Haifords Aussagen das bis dato ehrgeizigste Projekt der britischen Metal-Legende sein und noch immer eine Menge Arbeit verschlingen.

Dennoch gibt der höfliche Engländer bereitwillig Interviews zu THE WAR OF WORDS DEMOS - einer Scheibe mit Demoversionen von bekannten Tracks aus den Tagen seiner Solo-Band Fight und zusätzlich fünf bislang unveröffentlichten Nummern. Außerdem wird diese Ära in der DVD WAR OF WORDS - THE FILM auch visuell aufgearbeitet, sodass Fans mitverfolgen können, wie Fight Anfang der Neunziger im Proberaum gearbeitet und welch enorme Energie die Konzerte der Band freigesetzt haben.

Rob, welche Ziele verfolgst du mit der Veröffentlichung der THE WAR OF WORDS DEMOS? Was sind deine Beweggründe, deine ehemalige Solokarriere zu einem Zeitpunkt noch einmal aufzuarbeiten, da die neue Priest-Scheibe fast fertig ist?

"Für mich sind solche Veröffentlichungen immer eine willkommene Gelegenheit, um wieder Kontakt zu meinen früheren Kollegen von Fight aufzunehmen. Fight haben auch heute noch eine ganz besondere Bedeutung für mich, denn es war mein erstes Soloprojekt nach dem Ausstieg bei Judas Priest. So etwas verbindet und hinterlässt Spuren, die bis in die Gegenwart hineinreichen. Außerdem gehört meiner Meinung nach jeder gute Metal-Song unbedingt in die Hände der internationalen Metal-Gemeinde. Solange also Stücke existieren, die relevant sind, sollten sie auch unbedingt veröffentlicht werden."

Du sprichst von den fünf bislang unveröffentlichten Nummern.

"Genau: Es sind fünf starke Metal-Songs, die aus der Sammlung der WAR OF WORDS-Demos stammen, also 1993 entstanden sind. Ich wollte sie nicht verschweigen, sondern sie den Fans als Bonus zugänglich machen."

Im Gegensatz zu den zwei brandaktuellen Tracks auf METAL GOD ESSENTIALS, die gewissermaßen neu eingespielt wurden, handelt es sich hierbei um Original-Tracks, die lediglich neu gemischt und gemastert wurden.

"Richtig. Roy Z war involviert - er hat das Material gemischt, anschließend wurde es neu gemastert. Im Grunde genommen sind es die gleichen Aufnahmen, die ich bereits damals bei mir Zuhause gemischt hatte. Roy hat nur wenige kleine Veränderungen vorgenommen, sie sind ansonsten pur und ungefiltert. Und natürlich ist das Mastering brandneu."

Ist es nicht ziemlich unerquicklich für dich, in Zeiten, in denen dein Kopf eigentlich beim kommenden Album von Judas Priest sein sollte, eine Epoche aufzuarbeiten, die fast fünfzehn Jahre zurückliegt?

"Nein, obwohl ich zugeben muss, dass das NOSTRADAMUS-Projekt von Priest tatsächlich einen großen Teil meiner Konzentration fordert. Aber ich habe Spaß an allen Sachen, die mit mir, meiner Musik und meiner Historie zu tun haben, also auch an den älteren Geschichten. Natürlich gehört all meine Kraft und Leidenschaft zurzeit dem NOSTRADAMUS-Projekt, und ich betrachte diese Fight-Veröffentlichung eher wie ein Musikkritiker - also von außen. Aber ich habe mit Roy Z, der die treibende Kraft dieser Wiederveröffentlichung ist, den besten Mann dafür im Boot. Ich vertraue ihm zu hundert Prozent und helfe, wo immer ich es kann."

Neben der CD mit den Demoaufnahmen wird die Fight-History auch als DVD aufgearbeitet - mit Einblicken hinter die Kulissen, das heißt: Studio-Sessions, Band-Proben, etc. Im Mittelpunkt steht ein aus unterschiedlichen Shows der Jahre 1993 und 1994 zusammengestelltes komplettes Konzert. Beschleicht dich ein sonderbares Gefühl, wenn du dich noch einmal so pur erlebst?

"Ja, manchmal schon - allerdings nicht im negativen Sinn. Jeder, der mich gut kennt und mich schon einmal mit Judas Priest gesehen hat, weiß, dass die Performance mit Fight etwas ganz Neues für mich war. Eine einzigartige Herausforderung, allerdings mit ebenso viel Leidenschaft wie bei Judas Priest. Fight wurden noch nie so nah und authentisch wie in diesen Aufnahmen gezeigt. Ich freue mich, dass dieses Filmmaterial existiert, sodass man sich nach fünfzehn Jahren noch einmal an diese Ära erinnern kann."

Du bezeichnest Fight demnach als abgeschlossene Ära deines Lebens?

"Die Frage ist schwer zu beantworten. Erst gestern habe ich mich mit den Jungs in Hollywood zu einer gemeinsamen Autogrammstunde getroffen. Es war toll, sie wieder einmal sehen zu können - auch wenn es nur ein sehr kurzes Aufeinandertreffen war. Scott (Travis, Schlagzeuger - Anm.d.A.) musste sofort wieder zum nächsten Termin, Russ Parrish (Gitarrist - Anm. d.A.) arbeitet zurzeit in Los Angeles an einem Musical, Jay Jay (Bassist - Anm. d.A.) in Ohio mit Brian Tilse (Gitarrist - Anm.d.A.) an einem anderen Projekt. Jeder ist schwer beschäftigt, sodass momentan gar kein Raum für neue Planungen wäre. Aber die Tür -i steht offen. Ich weiß, dass etwas Starkes dabei herauskommen würde, wenn wir wieder gemeinsam arbeiten würden - etwas, das ohne Zweifel zu Bands wie Arch Enemy, Mastodon oder Immortal passen würde, um nur zwei oder drei aktuelle Bands zu nennen."

Du denkst, Fight waren ihrer Zeit voraus?

"Ja, genau dieser Meinung bin ich. Damals änderte sich die gesamte Musikszene dramatisch schnell und nicht alles, was wirklich Potenzial besaß, bekam die entsprechende Würdigung."

Aber das bedeutet nicht automatisch, dass die nächste Priest-Scheibe an Fight angelehnt ist?

"Nein, natürlich nicht. Fight war eine ganz andere Baustelle als Judas Priest, wo mit K.K. (Downing, Gitarrist - Anm. d.A.) und Glenn (Tipton, Gitarrist - Anm.d.A.) zwei dominante Figuren das Heft in der Hand halten. Jede Musik hat ihre Umgebung: Die Eckpfeiler bei Judas Priest sind natürlich ganz andere als bei Fight Anfang der Neunziger."

Wie weit sind denn die Arbeiten an NOSTRADAMUS fortgeschritten? Die Fans warten schon ganz ungeduldig.

"Das weiß ich. Glenn und K.K. nehmen gerade im Studio die letzten Soli auf, dann werde ich Mitte Dezember noch einmal nach London fliegen, um ein paar zusätzliche Gesangsspuren einzusingen, und der aktuelle Plan besagt, dass wohl im Januar das Mischen beginnt."

Aber einen konkreten Veröffentlichungstermin gibt es noch immer nicht?

"Nein, ich denke, der wird erst zum Beginn des Mischens festgelegt. Eines aber ist klar: Im Juni werden wir auf Europatournee sein - bis dahin muss das Album also in den Läden stehen. Du kennst das ja: Man braucht immer viel Vorlauf, auch damit die Plattenfirma vernünftig arbeiten kann."

Ist denn schon entschieden, ob es ein Doppelalbum wird? Immerhin sollen nach deinen Aussagen mehr als 90 Minuten Material existieren.

"Auch darüber wurde noch nicht endgültig entschieden: Das Problem ist die begrenzte Spielzeit einer regulären CD auf der einen Seite und andererseits der Wunsch, kein wichtiges Kapitel von Nostradamus' Leben auszulassen. Man muss sich auch genau die Möglichkeiten einer Blue Ray-CD beziehungsweise Blue Ray-DVD anschauen und dann entscheiden, welche Veröffentlichungsform die beste ist. Aber wie gesagt: Diese Entscheidung steht noch an."




Mark Rezyka: Der Meister der Metal-Videos

Wie kommt ein amerikanischer Regisseur nach Deutschland? Das ist doch recht ungewöhnlich?

Mark Rezyka: „Überhaupt nicht. Wir wollten damals auch eigentlich Whitesnake hier drehen. Die Locations in Germany sind für das US-Publikum viel interessanter. Palmen hat man ja schon zu oft gesehen. Den Auftrag hat mir RCA-America erteilt."

Welche Bedeutung mißt du einem Video in bezug auf den Erfolg einer Platte bei?

Rezyka: "Ich hoffe, daß das auch die Plattenfirmen so sehen: Wenn eine Platte schlecht ist, spielt es gar keine Rolle, wie gut das Video ist. Den Clip können die Kids nicht kaufen. Wenn die Musik gut ist, und sie das Video mögen, kaufen sie die Platte. Videos sind bestens geeignet, um ein Image zu kreieren. Michael Jackson wurde Superstar, als die Kids ihn tanzen sahen. Wenn das Video ein Image vermitteln kann und die Musik populär ist, dann kann's ein Erfolg werden. Ich baue Images, das ist mein eigentlicher Job. Ich muß alles verkaufen können, und ich kann alles verkaufen, ob Heavy Metal, Country oder Black Music."

Glaubst du, daß du aus einem Langweiler einen Glitzerstar machen kannst?

Rezyka: "„Genau darauf kommt es an. Es gibt Leute, die sind auf der Bühne fantastische Musiker, aber nimmst du ihnen die Gitarre oder das Mikro weg, sind sie wie jeder Normalbürger auch, schüchtern, nervös, verschreckt, wissen nicht, was zu tun ist. Ich entwerfe das strahlende Image für - im Prinzip - doch ganz gewöhnliche Menschen. Okay, ich will niemanden niedermachen, Coverdale ist schon Coverdale, aber es gibt manchmal Musiker, die sind gar nicht das, was sie sind. Du kannst niemanden verändern, aber du kannst die guten Sachen erkennen und entsprechend pushen: Bring it out! Bring it out!! Bring it out!!! Ansonsten kann ich nur sagen: Wenn du ein Stück Scheiße auf den Tisch legst und von allen Seiten beleuchtest, bleibt's doch nur ein Stück Scheiße."

Gibt es eine Band, mit der du besonders gerne zusammengearbeitet hast?

Rezyka: "Ja. Whitesnake. Das ist ohnehin eine meiner Lieblingsbands. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich bei einer Plattenfirma angerufen und gesagt: 'Ich möchte gerne das Video für die Band machen!' Die haben das dann an David, den ich gar nicht kannte, weitergeleitet. Der meinte dann, 'okay, wenn du's unbedingt machen willst'. So entstand 'Love Ain't No Stranger'."

... mit David soll man doch gar nicht so gut zusammenarbeiten können. Er gilt als arrogant ...

Rezyka: "„Quatsch. Das ist nicht wahr. Er ist ein 'strong mind', eine intelligente Person mit starken Ideen. Aber er ist nicht 'stupid' und hört dir auch zu. Wir hatten ein sehr gutes Arbeitsverhältnis. Es hat wirklich viel Spaß gemacht. „Gerne würde ich auch für Billy Idol arbeiten. Er ist der perfekte Videoartist, wie geschaffen dafür. Wie er sich bewegt, wie er aussieht, wie er guckt - es ist so easy, mit ihm ein großes Video zu produzieren."

Welches Video aus deiner Produktion gefällt dir am besten?

Rezyka: "„Das sind eigentlich zwei. Eines davon ist das mit Black 'n Blue, wo die Band auf den Tragflächen eines fliegenden Jets spielt. Draußen tobt ein fürchterlicher Wirbelsturm. Die Passagiere gucken verängstigt aus den Luken und sehen die Band auf den Flügeln stehen. Kennt Ihr den Film 'Twilight Zone', da gibt es auch so eine Szene. Es war ein sehr erfolgreicher Clip, leider ist die Platte dennoch gefloppt. Am besten gefällt mir jedoch der Cheap Trick-Clip 'I Can't Take It Along'. Wegen angeblicher Gewaltverherrlichung wurde das Video in Deutschland jedoch verboten."

Wie entsteht ein Storyboard? Entwickelst du das Konzept alleine oder kommt es von der Band?

Rezyka: "„Für gewöhnlich mache ich die Konzeption. Die wird dann mit Plattenfirma und Band so lange abgestimmt, bis jeder damit glücklich ist."

Und wie wird man Musikvideoregisseur?

Rezyka: "„Ich habe Design und Animation gemacht. Mit zwei Freunden habe ich eine Firma, die ursprünglich Werbespots machte. Einer meiner Partner hat dann mal ein Musikvideo gemacht, mehr so privat. Er hatte jemanden, der dafür 30.000 Dollar ausgeben wollte. Der zeigte es dann Warner Bros., und seitdem machen wir keine Werbespots mehr, sondern Musikvideos. Der erste Auftrag kam per Telefon von Quiet Riot."

Bist du Heavy-Fan?

Rezyka: "„Zu Hause höre ich diese Musik kaum. Es begann halt damit, daß das erste Video, das ich gemacht habe, 'Bang Your Head' für Quiet Riot war. Du kennst die Story: Die Platte wurde No. 1 und das Video war sehr erfolgreich. Der Beifall, der dem Erfolg der Band gezollt wurde, galt insbesondere auch dem Video. Am Anfang meiner Karriere kamen die Aufträge dann mehr zufällig nur von Metal-Bands. Mittlerweile habe ich jedoch mehr Pop- Videos produziert, z.B. 'In My House' von den Mary Chain Girls. Ich habe auch zwei Country-Clips gedreht, die beide sogar zum 'besten Country-Video' nominiert wurden. Ich habe zwar nicht gewonnen, aber mit einem Heavy-Clip bin ich noch nie nominiert worden."




Dinosaur Jr.

Es ist Sonntag, 21 Uhr. J., gerade zurück von einem Wochenend-Ausflug nach Long Island, lädt in sein winziges Apartment im New Yorker East ein unglaubliches Chaos aus CDs, Gitarren-Equipment, getragener Wäsche und Zeitschriften. "Hi, setz dich, alles klar?" J. nicht gerade der große Kommunikator, dafür aber seine junge Bulldogge namens Bob, die freudig an mir hochspringt und sehr nach Hund muffelt. "Willst du 'nen Tee? Ich habe leider nichts anderes da..."

Durch meinen Kopf schießen die frustrierenden Erfahrungen diverser Kollegen, die sich in den vergangenen Jahren immer wieder um ein fruchtbares Gespräch mit der vermeintlichen Trantüte bemühten und stets an des Meisters Einsilbigkeit scheiterten. Dabei muß man das Urgestein des US-Gitarren-Undergrounds nur richtig zu nehmen wissen. Verzichtet Mann/Frau nämlich auf Fragen zur eigenen Musik und konzentriert sich statt dessen auf Anekdoten, wird der Mann, der so leise murmelt, daß er von dem Schnarchen seines eigenen Hundes übertönt wird, beinahe redselig. "Eine Promo-Tour ist das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann", ereifert sich J.. "Es macht mich einfach krank, tagelang über mich und meine Musik zu sprechen. Und meistens sind die Fragen so unglaublich dumm, daß es keine Antworten außer ja' oder,nein'gibt. Gelegentlich sind sie auch verletzend - so in der Art .Deine Musik ist sinnlos und überflüssig - was meinst du dazu?'"

Jetzt lungert der hippieske Thirtysomething auf seiner Couch, schlürft Tee und lamentiert über The Prodigy ("Das sind keine Songs, sondern nur langweilige Sounds."), seine Vorliebe für bizarre 'Artworks ("Das neue habe ich aus Ton gemacht. Schließlich brauch ich ja ein Cover.") oder sein Heimstudio in Amlerst, Massachusetts ("im Keller meines Hauses"). Auch wenn es um Kiss ("Ace Frehley ist der Größte."), Pat Smear ("Der moderiert jetzt ein Modejournal auf MTV."), das letztjährige SoloAlbum MARTIN + ME ("eine Art Live-

Bootleg") oder Shock Jock Howard itern ("Ich liebe seinen Humor.") geht, kennt sein Redefluß keine Grenzen.

Dabei gibt es einen konkreten Anlaß für dieses Zusammentreffen: HAND IT OVER, der Titel seines siebten Albums im zwölften Jahr, macht den Multiinstrumentalisten Mascis inzwischen selbst zum Dinosaurier des Alternative-Zirkels. Von den grandiosen Noise-Ditties auf YOU'RE LIVING ALL OVER ME ('87) oder BUG ('88), über die spleenigen GREEN MIND ('90)undWHEREYOUBEEN? ('93) bis zum ambitionierten Alleingang WITHOUT A SOUND ('94) - Herr Mascis beherrscht die hohe Kunst verzerrter Feedback-Gitarren wie kein zweiter. Nölig, quengelig, verspielt, infernal, auch mal countryesk, erlebt der Dino mit Bassist Mike Johnson und Drummer George Berz inzwischen seine vierte Inkarnation seit dem '89er Ausstieg von Lou Barlow (Sebadoh).

Neben einem Gastspiel von Bilinda Butcher und Kevin Shields (My Bloody Valentine) wartet HAND IT OVER zudem mit einer ungeahnten Instrumentierung aus Trompeten, Streichern und Klarinetten auf. "Es war das erste Mal, daß ich keinem Zeitdruck ausgesetzt war, sondern es ganz relaxt angehen lassen konnte. Ich meine, ich war zu Hause und habe vielleicht vier Stunden am Tag gearbeitet. Und das hat sich natürlich in die Lange gezogen. Normalerweise buchst du ein Studio und arbeitest täglich bis zu 12 Stunden, weil du ja dafür bezahlst. Ich wollte aber mal etwas ganz anderes ausprobieren, und das hat mir tatsächlich geholfen. Über die Jahre habe ich nämlich immer größere Probleme, mich über Stunden hinweg auf die Aufnahmen zu konzentrieren."

Das hindert ihn allerdings nicht daran, sich weiterhin bei anderen Bads zu bedienen. Waren es in der Vergangenheit vor allem Hüsker Du, Neil Young oder auch die Stones, so trifft es diesmal die Screaming Trees. 'Witness' (aus DUST) erlebt in 'Can't We Move This' eine unfreiwillige Hommage, wie J. offen zugibt: "Zuerst dachte ich, sie hätten das Stück bei mir geklaut, aber dann mußte ich feststellen, daß ich derjenige bin, der sich bei ihnen bedient. Da gibt es wohl keine Entschuldingung - außerdem ist es jetzt eh zu spät." Ein zaghaftes Grinsen ist denn auch die einzige Emotion, welche das sonnenbrillte Gesicht zuläßt. Wie kann dieser Mann in seiner schlurfigen, schüchternen Art nur so großartige Songs schreiben? Und wer verpflichtet ihn zudem noch als Schauspieler? Schließlich agiert er nach 'Gas, Food, Lodging' ('92) bereits zum zweiten Mal vor der Kamera: In Allison Anders 'Grace Of My Heart' spielt er nicht nur Matt Dillons Tontechniker, sondern ist zudem mit zwei Songs auf dem Soundtrack vertreten. "Ich komme mit diesem ganzen Hollywood-Scheiß einfach nicht klar", wehrt J. ab. "Dieser ganze Business-Kram - das ist nicht meine Welt."

Dann schon lieber professionelles Golf, ein Hobby, zu dem er sich erstmals im '94er 'Feel The Pain'-Video bekannte. Allerdings bevorzugt der Ober-Dino eher eine Trash-Version des elitären Sports: "Ich bezahle für gewöhnlich fünf bis sieben Dollar pro Spiel. Aber ich habe auch schon in Japan gegolft. Verrückt - 200.000 Dollar pro Jahr, nur um Mitglied in einem Club zu werden. Dabei waren es schrecklich schlechte Spieler!"

Und J. hat noch ein bizarres Hobby: Autofahren. Auf seiner letzten Europa-Tour bewältigte er die Strecke Hamburg-Köln im geliehenen Nobel-Benz und hätte sich bei 255 km/h fast ins Jenseits befördert. "Es war traumhaft! Aber inzwischen haben wir ja Montana, wo es keine Geschwindigkeitsbegrenzung mehr gibt. Der perfekte Ausflugsort - leih dir einen Porsche und fahr so schnell wie eben möglich."




Iron Maiden – Live-Packung

Wenn man sich durch sämtliche Länder der Erde spielt, sollte man auch mitfilmen. Gesagt, getan - bei Iron Maiden und ihrer "Final Frontier World Tour": Die britischen Heavy Metal-Recken haben aus ihrer Show am 10. April 2011 im Nationalstadion von Santiago de Chile eine Live-CD sowie eine Live-Blu-ray bzw. -Doppel-DVD gemacht.

EN VIVO! heißt das gute Stück, kommt am 26. März und bietet Vollverpflegung: rund zwei Stunden Live-Musik mit 17 Songs, eingefangen mit 22 HD-Kameras sowie einer fliegenden Kamera, die über die Köpfe der Besucher hinweg gesaust ist.

Zu hören und sehen gibt es ältere wie neuere Tracks, darunter 'Coming Home', 'Dance Of Death' und 'Fear Of The Dark'. Bei den erhältlichen Video-Formaten hat die Eiserne Jungfrau zudem die 88-minütige Dokumentation 'Behind The Beast' obendrauf gepackt. Darin gewähren Bruce Dickinson, Steve Harris, Dave Murray & Co. Einblicke ins Backstage-Leben und zeigen, wie eine Konzertreise von derart riesigen Ausmaßen gestemmt wird.




Max Cavalera gegen Sepultura: „Nenn mir einen großartigen Song, den sie geschrieben haben, nachdem ich gegangen bin!“

[related id='693591'] Er kann es nicht lassen: Max Cavalera hat - mehr als 20 Jahre nach dem Split im Jahre 1996 - erneut gegen seine Ex-Band Sepultura ausgeteilt. Dabei spricht vor allem der Frust aus dem Soulfly-Frontmann, der zurzeit mit seinem Bruder Iggor mit dem Sepultura-Klassiker ROOTS auf Tour ist. „Wir haben lange versucht, mit den anderen Idioten eine Reunion hinzubekommen”, so Cavalera im Interview mit Metal Rules über die Beweggründe der ROOTS-Tour. „Aber sie wollten nicht. Sie machen den Kram einfach weiter kaputt und irgendwann habe ich Andreas Kisser [Gitarrist bei Sepultura, Anm. d. Red.] angerufen und meinte ‘Lass es uns verdammt nochmal machen!’. Ich war einfach frustriert.” Cavaleras Frau Gloria sei dann auf die Idee der ROOTS-Tour gekommen, so der Sänger weiter. Die Idee, den Klassiker von 1996 in seiner Gesamtheit aufzuführen, sei auch erfolgreich und werde vom Publikum begeistert angenommen, so Cavalera weiter.

Cavalera teilt gegen Sepultura aus

So richtig glücklich scheint der Frontmann mit der derzeitigen Situation aber immer noch nicht zu sein. Immerhin teilt er weiter gegen seine Ex-Band aus. „Es gibt aber eine Sache, die ich über diese Typen sagen möchte. Nennt mir einen großartigen Song, den sie geschrieben haben, seit ich gegangen bin. Nennt mir ein großartiges Album, das sie danach veröffentlicht haben. Ich habe nichts davon gesehen. Ich kenne keinen Namen eines Songs, der so populär ist wie ‘Roots Bloody Roots’. Was auch immer sie da machen, ich verstehe nicht, wie sie weitermachen können. Ich finde, das funktioniert überhaupt nicht. Aber irgendwie machen sie weiter. Für mich ist das verrückt. Aber wir sagen „fuck it”. Wir sind es leid, sie nach einer Reunion zu fragen, die sie nicht wollen.” 


Alestorm: Folk Metal-Party oder Brechmittel?

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Die Folk Metal-Piraten Alestorm melden sich mit ihrem neuen Album SUNSET ON THE GOLDEN AGE gewohnt alkoholgeschwängert zurück und sorgen für Streit in der METAL HAMMER-Redaktion.

Während Enrico Ahlig lobt, Alestorm brächten mit ihrem neuen Album die Fans zum Jubeln und könnten selbst den größten Hatern ein kleines Lächeln abringen, schimpft Lothar Gerber über das "sofortigen Brechreiz auslösende ‘Drink’ sowie die unsägliche Neuinterpretation des Tanzflurkrachers ‘Hangover’ von Taio Cruz" und vergibt die Mindestpunktzahl von 1 Punkt.

Beide Reviews zu SUNSET ON THE GOLDEN AGE von Alestorm findet ihr unten.

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Rund 100 aktuelle Reviews findet ihr in unserer August-Ausgabe.

Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland für 5,90 Euro (inkl. Porto) per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 08/14“ und eurer Adresse an einzelheft@metal-hammer.de schicken.
Generell können natürlich alle Hefte auch einzeln nachbestellt werden - alle Infos dazu findet ihr unter http://www.metal-hammer.de/einzelheft.

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Laney HCM 120B

"Mit der Hard Core Max-Serie hat Hersteller Laney eine Reihe von Combos und Tops herausgebracht, die eindeutig für den musikalischen Anfänger konzipiert sind. Günstige Preislagen, anwendungsfreundliche Features und eine gute Verarbeitung unter diesem Motto hat Laney-Chef Lyndon Laney die Hard Core Max Linie entwickelt. Mein Testcombo, der HCM120B, ist das Flaggschiff seiner Art und besticht durch beeindruckende Features. Doch alles hübsch der Reihe nach. Ein Blick auf den Combo präsentiert die für Laney typische Optik: Pechschwarzes Vinyl als Überzug, auf jeder Gehäuseecke eine stabile PVC-Kappe, der klassische Tragegriff auf der Oberseite sowie die typisch weiße Beschriftung auf schwarzem Grund. Mit einer Leistung von 120 Watt empfiehlt sich der Combo als idealer Übungsverstärker und zum Warming up. Der Speaker ist ein 15-Zöller aus dem Hause Laney, der ganz schön Druck durch das metallene Schutzgitter schiebt. Was mich auf den ersten Blick überrascht hat, ist die technische Vielfalt, mit der sich der HCM120B präsentiert. Ob Aktiv- oder Passiv-Eingang, Effektschleife oder Sechsband-EQ die Vielfalt für einen Combo dieser Klasse ist beachtlich. Werfen wir einmal einen Blick von links nach rechts auf die Bedienungselemente. Da sind einmal die beiden Eingangsbuchsen für den aktiven und passiven Input. Somit ist die passende Pegelempfindlichkeit kein Problem mehr. Wer entsprechend Qualm auf dem Instrument hat, kann über den Aktiveingang leichte Zerreffekte erzielen. Es folgt das Drehpoti für den Compressor. Er wird per Knopfdruck aktiviert und läßt sich stufenlos von 0 bis 10 einpegeln. Wenn der Compressor läuft, leuchtet eine grüne LED-Anzeige auf, in deren Nachbarschaft ein Bright-Schalter per Tastendruck dem Sound etwas mehr Saft zufügt. Zwischen den Potis für Bässe und Höhen findet sich ein sechsbändiger EQ, der sich auf 100,200,400,800 Hz sowie 1,6 und 3,2 kHz individuell einstellen läßt. Alle Schieberegler haben eine Mittenrasterung, so daß ihr euch auch in düsteren Proberäumen gut zurechtfinden werdet. Mich persönlich hat der Trebleregler besonders überrascht, da er dem Combosound einen Schuß Brillanz, Silbrigkeit und klangliches Durchsetzungsvermögen gibt. Zu den professionellen Features zählt die XLR-Buchse des Direktausgangs. Hiermit könntet ihr das Verstärkersignal direkt in ein Pult geben. Bei Recordings im Proberaum oder zu Hause ist das ein praktisches Feature. Mit der Effektschleife auf der Gehäuserückseite findet die Technik des HCM120B ihren Abschluß. Wer keine Effekte einsetzt, kann am Effektausgang Mono Send ein Stimmgerät anschließen.

Der Sound

Trotz seiner geringen Größe erzeugt der Laney eine gehörige Portion Dampf. Sein Sound ist trocken, direkt und sehrtight. Als Bassist habe ich eigentlich nur einen Sound, und diese Klangvorstellung trifft dieser Combo haargenau. Durch die reichhaltig ausgelegten Features biete er eine Vielzahl individueller Soundnuancen. Mir persönlich hat der Brightschalter sehr gefallen. Ist er aktiviert schwingt der Bass etwas drahtiger aus dem Speaker. Klanglich ist dieser Combo in jedem Bereich des Frequenzspektrums voll da. Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, der schaltet den Compressor ein und die Dynamik ist wunderbar auf einen Level eingepegelt. So schön glatt gebügelt habe ich die Pegelspitzen noch bei keinem Übungsverstärker dieser Preisklasse erlebt. Ich glaube, daß der 15"-Speaker von HIIH für diesen Combo technisch ein Optimum bietet, mit dem der Amp fast über seine Leistungsgrenzen hinaus wächst.

Fazit

Für den Preis von 985 Mark kann auch ein Anfänger nichts falsch machen. Als Übungscombo für zu Hause oder in der Garderobe ist er optimal. Wenn eure Gitarristen nicht gerade ein Röhrenstack im Proberaum auffahren, kann sich der HCM120B auch hier gut durchsetzen."

Nähere Informationen: Meinl An den Herrenbergen 24 91413 Neustadt a.d.Aisch Tel.:09161-7880

Steckbrief

Hersteller: Laney Modell: HCM120B Bauweise: Transistor Leistung: 120 Watt Lautsprecher: HIIH, 15" Eingänge: aktiv, passiv, Effektschleife Ausgänge: Di, Effektschleife Regler: Compressor-Gain, Bass, 6-Band-EQ, Treble, Volume Schalter: Compressor, Bright, Netz Preis: 985 Mark




Magnum + Tyla

Rätselraten pur: Wer ist der Typ, der da Punkt 21:00 Uhr ein "Hello!" ins Mikro röhrt, irritiert auf seine nicht anspringende Gitarre glotzt und mit den Worten "Ahm, one minute, please!" wieder die Bühne verlässt? "Tyla", haucht mir jemand ins Ohr. Aha. Und wer ist Tyla, der mit seiner Gallagher-Frisi aussieht, wie frisch von Oasis vor die Tür gesetzt, und nur mit einer - inzwischen funktionierenden - Klampfe bewaffnet Klänge der Marke "Cat Stevens/Bob Dylan in Rock" in den Saal schmettert? Ein Blick an den Merchandise-Stand, an dem unter anderem auch Rest-Devotionalien seiner Ex-Kapelle verscherbelt werden, indiziert: Der ehemalige Frontmann der Sleaze-Kapelle Dogs D'Amour. Zugegeben: Er verlor nicht das Geringste an Ausstrahlung, weiß sein Publikum zu unterhalten - und kann immer noch brillant singen. Die Bühnenpräsenz hat etwas A-capella-mäßiges, die Songs besitzen Charme - selbst Magnum-Sänger Bob Catley stürmt mal kurz auf die Bühne und reckt als Zeichen seiner Anerkennung den Daumen nach oben. Zu Recht. Obwohl: Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, Tyla würde akustisch den Ernstfall einer Band-Neugründung proben und die dafür bereits vorhandene Nummern einer amtlichen Testung unterziehen. Wie dem auch sei: Den Ovationen der vielleicht 500 Anwesenden zufolge hat die Ex Dogge auch als Solist und ohne Unterstützung von Bass, Schlagzeug und anderen einschlägigen Instrumenten alles richtig gemacht. Gleiches gilt für das im Vorjahr reunierte Quintett Magnum: Keinesfalls eisig unterkühlt, sondern scharf wie eine durchgeladene Handfeuerwaffe gleicher Bezeichnung schleudern die Herrn ihre Melange aus neuen und alten Hits ins Auditorium. Von letzteren fehlt zum Glück nicht einer: 'How Far Jerusalem', 'Les Morts Dansant', 'The Spirit', 'Rocking Chair' und 'Kingdom Of Madness' erweisen sich als zeitlose Stimmungsgaranten erster Güte. Fast alles andere wird da zur Nebensache. Obwohl: Eine Nummer wie 'Just Like January' vom Comeback-Album BREATH OF LIFE - kann mit den historischen Gassenhauern durchaus mithalten. Die Show bleibt auf den Frontmann, der souverän, bedächtig, fast schon majästetisch durch das Programm führt, zugeschnitten. Aber wildes Bangen war ja noch nie das Ding der fünf Briten. Höchstens eine Huckepack-Einlage, während der Clarkin, auf dem Rücken eines Roadies sitzend, durchs Auditorium getragen wird. Auf diesen Gimmick verzichten die Insulaner allerdings zumindest heute. Die Zugabe in Form von 'Just Like An Arrow', einem Instrumental-Duell zwischen Keyboarder Mark Stanway und Gitarrist Tony Clarkin sowie der Rausschmeißer 'Days Of No Trust' runden einen Abend ab, der verhältnismäßig kurz, dafür aber um so intensiver geriet. So weit - so gut. Abschließend noch etwas Öl in das Feuer der Diskussion "Euro = Teuro": Dass zumindest in England hergestellte T-Shirts dank des abartigen Devisen-Umtauschkurses 25 Euro kosten, ist zwar bitter, aber noch vage nachvollziehbar. Ich muss ja nicht kaufen. Dass jedoch für 0,33 Liter in Deutschland gebrautes Flaschenbier vier Euro (also knapp acht Mark; entspricht einem Literpreis von 12 Euro/24 Mark) aufgerufen werden, halte ich schlichtweg für eine Schweinerei. Andererseits: Ich kann Clubs, in denen Abzocker wie hier die Gastronomie betreiben, in Zukunft meiden... Gratulation für die effektive Methode, seine Besucher zu vergraulen inklusive des daraus resultierenden "gelungenen Beitrags" zur Zerstörung der Club-Szene...




Zeit für Veränderungen

"Death to all but Metal" propagieren nicht nur die großartigen Steel Panther. Auch HAMMERFALL gehören bekanntlich zur Riege der führenden True Metal-Bands. Ihre Karriere verzeichnet einige Aufs und Abs, mit INFECTED geht es nun trotz der Fremdschäm-Texte aber wieder steil nach oben. Findet auch Chefdenker und Gitarrist OSCAR DRONJAK...

eutzutage ist trve relativ. Kaum eine Band aus dem Genre kommt noch mit einer guten Portion Hausmannsstahl um die Ecke. Alles mediokrer Krempel von DeMaios Resterampe. Wie überall im Leben bringen auch hier die Ausnahmen die Mundwinkel wieder nach oben. War es 2010 die mächtige Wiedergeburt von Accept, so werden es in diesem Jahr HammerFall sein, die die Fahne der wahren Metal-Schule hochhalten.

Lediglich zwei Jahre sind seit dem letzten Werk NO SACRIFICE, NO VICTORY (2009) vergangen. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, was für eine vielbeschäftige Band HammerFall sind. "Wir haben herausgefunden, dass das für uns ein guter Rhythmus ist", beginnt Oscar mit der Erklärung. "Außerdem muss die Musik ja auch mal raus, sonst geht es einem Musiker schlecht. Und ich denke, auch unseren Fans passt das gut: Zwei Jahre auf ein neues Album zu warten, ist durchaus vertretbar. Man darf nicht vergessen, dass man als Musiker diese Zeit zwischen den Alben benötigt, um erneut kreativ sein zu können. Man braucht neue Inspiration. Man muss neue Dinge erleben, um dann aus den Erfahrungen etwas Neues zu erschaffen."

Wie die meisten Bands, so greifen auch HammerFall beim Komponieren neuer Stücke auf sogenannte "Left Overs" aus der Riff-Kiste zurück, um mit frischem Wind und Elan daraus ein neues Stück metallischen Kulturguts zu schaffen. "Meistens sind ein paar Ideen übrig, die dann wieder auf die Agenda kommen", führt Oscar aus. "Allerdings schreiben wir niemals 15 oder noch mehr Songs für ein Album, um dann aus diesem Pool zehn Stücke auszuwählen. So funktionieren HammerFall nicht. Es gibt von uns keine unveröffentlichten Stücke. Alles, was wir schreiben, landet auch auf dem Album."

Kein Zweifel: INFECTED präsentiert sich in Sachen Qualität über jeden Zweifel erhaben. Hinsichtlich Sound, Produktion und Hitfaktor ist es eventuell das beste Album seit LEGACY OF KINGS (1998). Bei nunmehr acht Werken stellt sich natürlich die Frage, ob die Herrschaften in ihre alten Ergüsse reinhören, um Wiederholungen und die gefürchtete Selbstkopie zu vermeiden. "Nein", stellt Oscar klar. "Da ich bei jedem HammerFall-Stück meine Finger im Spiel hatte, weiß ich relativ gut, welche Riffs wir bereits hatten. Sollte sich tatsächlich einmal eine Wiederholung einschleichen, dann schreibe ich es sofort um."

Nichtsdestotrotz gibt es einen Aspekt, bei dem man gerne auf Altbewährtes setzt: Der fünfte Track ist immer eine Ballade, nur das Debüt und LEGACY OF KINGS machten diesbezüglich eine Ausnahme. "Oh, sind wir so vorhersehbar?", lacht der Gitarrist. "Ich habe dem bis dato nie Beachtung geschenkt oder drüber nachgedacht - bis eben. Vielleicht können wir das mit dem nächsten Album mal ändern. Es ist aber auch so, dass die Reihenfolge der Lieder erst beim Mix, also sehr spät, festgelegt wird. Die fünfte Position macht für eine Ballade Sinn, wenn man wie wir vorher vier flotte Tracks am Stück hatte."

Wer sich eingehender mit HammerFall befasst, stellt fest, dass Accept einen großen Einfluss ausübten: Deutschlands Aushängeschild in Sachen True Metal konnte 2010 mit BLOOD OF THE NATIONS ein grandioses Comeback feiern und befindet sich weiterhin auf Erfolgskurs. Auch Oscar zeigt sich beeindruckt, wenngleich er seine Zweifel hatte. "Ich dachte wirklich, dass es daneben gehen würde und ohne Udo Dirkschneider (Ex-Frontmann - Anm.d.A.) für mich nicht von Interesse wäre", erzählt er. " Aber es hat mich umgehauen, ein großartiges Werk. Die ersten beiden Stücke ('Beat The Bastards' und 'Teutonic Terror' - Anm.d.A.) können locker gegen die Accept-Klassiker anstinken." Mit dem Solo-Kanon von Udo Dirkschneider und seiner Band U.D.O. kennt sich Dronjak ebenfalls sehr gut aus: "Die letzten beiden Alben habe ich nicht mehr intensiv gehört, aber das übrige Material ist mir sehr vertraut, und ich höre es nach wie vor häufig."

Vielleicht etwas zu regelmäßig: Die Ähnlichkeiten zwischen dem INFECTED-Opener 'Patient Zero' und dem Titeltrack von U.D.O.s MAN AND MACHINE (2002) sind nicht von der Hand zu weisen. Speziell das Intro, bei dem eine Stimme über einen Lautsprecher Alarm ausruft, während im Hintergrund Warnsirenen heulen, ist 'Man And Machine' zum Verwechseln ähnlich. "Wirklich?", zeigt sich der 39-jährige Gitarrist überrascht. "Das muss ich mal überprüfen. Aber hierbei handelt es sich tatsächlich nur um einen Zufall. Ich wusste das nicht, wieder mal bis eben. Ihr Deutschen merkt so etwas immer (lacht)."

Ein Argument pro INFECTED ist der Vibe, der eine ähnliche Frische wie die beiden ersten Alben transportiert. "Das finde ich enorm wichtig", meint auch Oscar. " Ich muss zugeben, dass die Aufnahmen der letzten beiden Alben immer weniger Spaß bereitet haben. Und das war der Knackpunkt. Als Stefan (Elmgren, Gitarrist - Anm.d.A.) und Magnus (Rosén, Bassist - Anm.d.A.) die Gruppe verließen, kehrte die Freude zurück. Ich möchte damit nicht sagen, dass es scheiße war, als sie noch zur Band gehörten, aber es verhielt sich doch eher so, dass jeder nur seinen Job gemacht hat und danach wieder seiner Wege gegangen ist. Es gab innerhalb der Band keine persönliche Verbindung abseits von Studio und Proberaum mehr. Jetzt sieht das ganz anders aus: Wir teilen nun alle wieder dieselben Ziele."

Von diesem neuen Bandzusammenhalt war Dronjak offenbar so begeistert, dass er sogar selbst auf dem Produzentenstuhl Platz nahm und damit den langjährigen Knöpfedreher Charlie Bauerfeind ersetzte. Prominente Unterstützung erhielt Oscar von James Michael, der unter anderem für seine Arbeit mit Mötley Crüe und Sixx:A.M. bekannt ist und bei letzteren auch singt. "Nach einer so langjährigen Zusammenarbeit war die Zeit für eine Veränderung gekommen", meint Oscar. "Ab einem gewissen Punkt wird man als Band vorhersehbar, das wollten wir unbedingt vermeiden. Unser Sänger Joacim brachte dann James ins Spiel. Zunächst war ich skeptisch, weil ich nicht wusste, ob der gute Mann eine Metal-Scheibe gestalten kann. Mal ganz davon abgesehen, dass er vorher noch nie ein HammerFall-Album gehört hatte. Aber nachdem er sich mit der Materie vertraut gemacht hatte, war er sofort Feuer und Flamme."

Seinen Input beschreibt Oscar wie folgt: "Gitarren und Bass haben wir selber aufgenommen. Deswegen weisen die Gitarren beispielsweise auch wieder die Energie auf, die sie vielleicht seit dem Debüt nicht mehr besaßen. Im Endeffekt kann man sagen, dass wir es einfach versuchen wollten. Wir haben das Equipment, wir haben die Erfahrung und das Wissen - also los! Die damit einhergehende, viel größere Verantwortung habe ich schon gespürt, vor den Aufnahmen war ich sehr nervös. Aber nach ein, zwei Tagen ging das auch vorbei, und im Nachhinein erwies es sich als die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können."

Neue Besen kehren bekanntlich gut. Doch bei ihren Texten sind die Schweden zu keinen Experimenten bereit, obwohl es sicherlich viele Metaller gibt, die HammerFall musikalisch mögen, aber aufgrund der klischeehaften Lyrik einen Bogen um die Band machen. Muss man nach all den Jahren wirklich immer noch Lyrics verfassen, in denen Reimgeschwüre wie "Fire/Desire" oder "Six Six Six/Crucifix" vorkommen? "Haha, ich weiß, was du meinst", nimmt Oscar den Vorwurf gelassen. "Ich denke, das geht zurück auf Joacims Vorliebe für Bands aus den Achtzigern. Unsere Texte meinen wir einerseits ernst, auf der anderen Seite sollen sie aber auch unterhalten. Dass unsere Lyrics nicht jedem Spaß bereiten, ist klar. Mich hingegen unterhalten keine sozialkritischen Texte: Das nervt und hat nichts mit Metal zu tun. Metal bedeutet für mich, eine gute Zeit zu haben."

Damit könnte es in Zukunft mau aussehen: Denn wo bleiben die musikalischen Erben, die 16- bis 18-Jährigen, die True Heavy Metal spielen? "Ich kann nur vermuten, dass der Boom des melodischen Metal nicht sehr nachhaltig war", begründet Oscar die Nachwuchssorgen. "Am Anfang des Jahrhunderts gab es viele Bands, die diesen Sound spielten. Von diesen Kapellen ist kaum eine geblieben. Ich denke, dass Bands wie HammerFall von den Kids heutzutage nicht mehr als cool wahrgenommen werden. Als unsere ersten beiden Alben rauskamen, fanden die Leute es cool, weil es etwas Neues bot. Nun sind wir als Vorreiter dieser Musik schon so lange dabei und gelten sicherlich nicht mehr als das coole Neue."

Auch wenn die Musik auf INFECTED nach wie vor zu 100 Prozent HammerFall ist, lassen die Schweden zum ersten Mal in ihrer Karriere ihr Maskottchen Hector auf dem Cover vermissen. Doch Hector wurde keinesfalls vergessen oder musste gar einen heimlichen Tod sterben. "Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei diesem Album um einen kleinen Neustart", erklärt Oscar. "Wir wollten die Dinge weiterentwickeln und nicht vorhersehbar sein. Aus diesem Grund haben wir das Coverartwork sehr simpel gehalten und Hector außen vor gelassen. Allerdings trifft man ihn im Booklet wieder, wenn auch anders, als man ihn eventuell erwarten würde. Der Gedanke, ganz auf Hector zu verzichten, kam uns nie. Er ist für uns genauso wichtig wie Eddie für Iron Maiden."

http://www.hammerfall.net




Die Metal-Alben der Woche vom 03.11. mit Converge, Moonspell, Almanac u.a.

[gallery ids="978261,978313,978267,978273,978279,978285,978291,978297,978303"] Das Beast In Black-Album spaltet die Gemüter: Lest hier unseren aktuellen Streitfall: https://www.metal-hammer.de/streitfall-beast-in-black-978309/ Diese und noch viele weitere aktuelle relevante Reviews findet ihr hier sowie in der aktuellen METAL HAMMER-Novemberausgabe. https://www.metal-hammer.de/die-metal-hammer-november-ausgabe-2017-till-lindemann-metallica-trivium-samael-u-v-a-933833/


Guns N’ Roses: Neues Album in Sicht?

Zu ihrer erfolgreichen Reunion 2016 könnte sich bald auch neues Material von Guns N' Roses gesellen. Laut NME teilte Slash nämlich kürzlich mit, dass Frontmann Axl Rose einen Haufen Musik hat und dass die Band plant, weiter zu touren und hoffentlich auch neue Musik zu machen. [related id='1085419']"Axl hat eine Menge Zeug bereits aufgenommen. Also werden wir einfach mal loslegen und wenn wir dann eine Platte aufnehmen und eine Tour machen, sehe ich diesen Kreislauf endlos weiterlaufen."

Einige Aufnahmen bereits vorhanden

Da die Aussicht auf neue Guns N’ Roses-Musik die Fans in Raserei versetzen könnte, versucht Slash die Erwartungen zu managen, indem er sagt: "Wir werden sehen, was passiert. Ich meine, ich habe keine genauen Aussichten. Jetzt wo wir unsere Beziehung zueinander repariert haben und wieder zusammen arbeiten, werden wir uns zusammenreißen. All der Schwachsinn, der uns in den Neunzigern den ganzen Mist eingebrockt hat, war von jeder Menge äußerer Einfluss bedingt. Jetzt wo diese eliminiert sind, sind wir nur auf uns selbst angewiesen und wir verstehen uns verdammt gut. "


Die neuen Metal-Alben vom 13.11. – diesmal mit Swallow The Sun, Hegemon, Revenge, Firespawn, Kampfar u.v.a.

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Klickt euch oben durch die Galerie der Metal-Neuerscheinungen vom 13.November!

Swallow The Sun

SONGS FROM THE NORTH bietet gleich drei Alben in einem. Die volle Massage Finsternis also.

Revenge

Brutalität, Hass, Kompromisslosigkeit. Wer jetzt noch mitliest, sollte wenigstens mal reinhören. Aber Vorsicht: Nichts für Weicheier

Hegemon

Black Metal aus Frankreich - und das schon seit den Neunzigern. Klingt vielleicht komisch, lohnt sich aber!


Craving: Musiker zieht Shirt aus, JUZ-Leiter stürmt Bühne

Sachen gibt's! Bei einem Konzert der Melodic Death Metal-Gruppe Craving am 9. Dezember im Jugendzentrum Bamberg ist es zu einem seltsamen Vorfall gekommen. So stürmte der JUZ-Leiter auf die Bühne und versuchte die Gitarrenkabel herauszuziehen. Offenbar störte sich der Mann so sehr daran, dass der Gitarrist der Band sein T-Shirt ausgezogen hatte und anschließend mit freiem Oberkörper weiterspielte, dass er empfand eingreifen zu müssen. [related id='984737'] So gestikulierte der Leiter des Jugendzentrums wild, redete auf die auftretenden Craving ein und zerrte letztlich an Kabeln und Instrumenten herum. Konzertbesucher und der Veranstalter gingen dazwischen, die Show musste trotzdem kurzzeitig unterbrochen werden. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, war das ausgezogene T-Shirt für den Pädagogen ein absolutes No-Go. Damit habe die Band gegen die Hausordnung verstoßen, die besagt, dass alle Gäste im Jugendzentrum nicht oben ohne herumlaufen dürfen.

Männliche Dominanz?

Craving-Frontmann Ivan Chertov entgegnet hierzu: "Darüber sind wir im Vorfeld weder mündlich noch schriftlich informiert worden." Drummer Wanja Gröger ergänzt: "Sobald wir wussten, was überhaupt das Problem war, hat sich unser Gitarrist auch gleich sein Shirt wieder angezogen." Zudem wusste die Formation gar nicht, wer der Mann war, hatten die Musiker vorab ausschließlich mit dem Veranstalter Bamberg Festivals e.V. kommuniziert. Doch damit nicht genug: Es wird noch bizarrer. [related id='2137303'] Denn im Nachhinein versuchte noch Sandra Ender (die stellvertretende Geschäftsführerin der Innovativen Sozialarbeit gGmbH (ISO), die das JUZ betreibt), das Vorgehen des JUZ-Leiters zu rechtfertigen. So war das Konzert in einen Workshop mit dem Thema "Musik für echte Männer?! Wieso ist der Metal so männerdominiert und was muss passieren, um diesen Status Quo zu verändern?" integriert. Laut Ender habe der Leiter des Jugendzentrums genau deshalb den blanken Oberkörper als Provokation sowie als Zeichen von männlicher Dominanz eingestuft. Zuschauer hätten sich unwohl fühlen können. Und: Frauen könnten auch nicht einfach ihre T-Shirts ausziehen. Dass der JUZ-Leiter interveniert habe, sei folglich korrekt gewesen, da er das Hausrecht habe durchsetzen müssen. [amazon link='https://www.amazon.de/RAISEVERN-Pseudomuskeln-JugendlicheParty-Geschenk-Bekleidung/dp/B07FP3ZP2Q/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=3V0BG6W60EP28&keywords=sixpack%2Bshirt&qid=1702906771&sprefix=sixpack%2Bshirt%2Caps%2C118&sr=8-5&th=1&psc=1']SIXPACK-SHIRT BEI AMAZON ORDERN![/amazon] Des Weiteren hat der BR die Meinung von Dora Pflug eingeholt, die bei der Münchener Hardcore-Gruppe Life Comes Closer singt. Pflug versteht die ganze Aufregung nicht: "Ich weiß nicht, inwiefern das diskriminierend oder beleidigend sein sollte. Männer können oben ohne auf der Bühne stehen, wir Frauen können im Fitnessstudio obenherum im Sport-BH herumlaufen." Ein freier Männeroberkörper auf der Bühne sei okay. Im Publikum sähe die Sache jedoch wieder anders aus: "Da kann es schon eklig sein, wenn man im Moshpit an den verschwitzten Körpern kleben bleibt." Sachen gibt's. Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.


‘AC/DC FAQ’: Neues AC/DC-Buch erscheint im März

Am 31. März erscheint das neue AC/DC-Buch ‘AC/DC FAQ - All That's Left To Know About The World's True Rock'N'Roll Band’. Die insgesamt 37 Kapitel sollen die gesamte 40-jährige Karriere der Band beleuchten – von den Anfängen in Australien bis hin zum Aufstieg zu einer der größten Rockbands aller Zeiten.

In der Buchbeschreibung heißt es: „AC/DC FAQ chronicles the personal history of each of the band members, all their albums, tours, and various anecdotes. Rebounding from the tragic loss of their singer Bon Scott in 1980, AC/DC hired Brian Johnson and went on to record Back In Black, which is now one of the top five biggest-selling albums in music history. Taking a seven-year break after their album Stiff Upper Lip, the band came back in the fall of 2008 with a new album, Black Ice, and a tour that ran from 2008 through the summer of 2010. Once again breaking records, AC/DC saw the Black Ice Tour become the second-highest-grossing tour in history. True rockers from the very beginning, AC/DC will continue to be heralded as one of the greatest rock and roll bands of all time.”

Das Buch wurde von Susan Masino geschrieben, die seit mehr als 30 Jahren als Rockjournalistin tätig ist. Sie kennt die Band bereits seit 1977 und hat schon das Buch ‘The Story Of AC/DC: Let There Be Rock’ verfasst.

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Test

Saitenhexer TONY I0MMI zählt zu den renommiertesten Gitarristen unter den Düstermetallern. Zusammen mit Hersteller GIBSON hat der Musiker mit der Lieblingsfarbe Schwarz die TONY I0MMISIGNATURE SG entwickelt: ein Instrument, bei dem es sich um viel mehr als nur um einen dunkel lackierten Klassiker handelt. Dies ist jedenfalls das Fazit, zu dem ALEX KRAFT von den DESPARADOS kommt:

Tony Iommi und Gibson haben ganze Arbeit geleistet. Die neue SG ist eine Gitarre wie aus dem Bilderbuch. Allerdings handelt es sich bei diesem Instrument um eine Gitarre für Rechtshänder. Außer in der Form ist sie mit einer normalen SG wenig zu vergleichen. Nach Angaben des Herstellers wurde sie speziell verarbeitet und mit anderen Tonabnehmern, den Tony lommi Dual Humbuckern, bestückt. Gleichzeitig besitzt ihr Hals andere Maße als bei einer herkömmlichen SG. Entsprechend individuell fällt die Bundierung aus. Anstelle der herkömmlichen Rechteckmarkierungen sind in das Ebenholzgriffbrett weiße Kreuze eingesetzt, die auch bei schlechten Sichtverhältnissen in deutlichem Kontrast zum Holz stehen. Die 24 Jumbobünde geben dem Instrument eine erheblich größere klangliche Reichweite, als wir das bislang von einer SG kannten. Hals und Korpus wurden wie bei diesem Instrument typisch aus Mahagoni gefertigt. Die Verarbeitung besitzt die für Gibson sprichwörtlich gediegene Qualität. Mit dickem Glanz lockt das Instrument seine Betrachter und Spieler, während sich ihr schmaler Körper um eure Hüften schmiegt. Das Spielgefühl dieser Gitarre ist einzigartig. Ich habe sie in die Hand genommen und gleich beim nächsten Konzert eingesetzt. Dieses Instrument spielt sich einfach gigantisch.

Auch diese SG ist kopflastig - ein Punkt, der für diesen Gitarrentyp charakteristisch ist. Mit einer 24 -" -Mensur ist die Länge der schwingenden Saiten größer als bei den SGs, wie wir sie sonst kennen. Etwas ist bei der Bespielbarkeit dieser Gitarre anders als bei den SGs, die ich früher spielte -diese spielt sich praktisch von selbst. Die Mechaniken arbeiten superklasse. So gute, butterweich laufende Machineheads wie diese aus dem Hause Grover habe ich seit Jahren nicht mehr in den Fingern gehabt. Diese Gitarre spielt sich praktisch von selbst. So wird es möglich, das Beste aus dem Instrument herauszuholen anders hatte ich das allerdings bei Gibson nicht erwartet. Der Hit war jedoch die werkseitige Einstellung dieses Instrumentes. Beim Öffnen des Koffers sind mir fast die Ohren und die Augen weggeflogen.

Der Sound

Schon bei den ersten Akkorden ist zu hören, wo bei diesem Instrument der Hase klanglich hinläuft. Gegenüber einer klassischen SG klingt die Tony lommi wesentlich aggressiver. Beide Dual-Tonabnehmer orientieren sich klanglich in Richtung der 81er EMGs. Sie besitzen den spitzen Sound einer klassischen SG mit dem ausgeprägten Mittenanteil eines aktiven Tonabnehmers - trotzdem sind die passiv. Dieses Instrument macht ziemlich viel Alarm - sie brät. Als Les Paul-Spieler bin mit ihr richtig zufrieden. Musiker wie ich haben den Sound einer SG stets für zu dünn und schlank gehalten - bislang, denn mit dem Marktauftritt der lommi-SG hat sich das geändert. Im Gegensatz zu anderen Instrumenten, präsentiert die Klangregelung ein breites Spektrum tonaler Möglichkeiten. Soviel Klangfarbe hatte ich nicht erwartet. Ob aggressive Soli oder gefühlvolle Fills in Balladen, dieses Instrument bringt* s.

Fazit

Ein weiteres Highlight ist in jedem Fall der Koffer. Mit seinem aufgedruckten Kreuz und dem Seidenabdecktuch ist er nobel wie kaum ein anderer. Die Verarbeitung ist erstklassig kein Thema. Es gibt an diesem Instrument nichts auszusetzen fertig! Dieses Instrument tritt den Beweis dafür an, dass es möglich ist, edle Features auch im Schlichten zu präsentieren.

ALEX KRAFT (DESPARADOS)

Nähere Informationen: Musik und Technik Am Wall 19 35041 Marburg Tel.:06420-826-0 E-Mail: info@mundt.de




Corroded: Slayer im Altersheim

Sänger und Gitarrist Jens Westin untertreibt gerne: "Wir waren bislang ein wohlbehütetes Geheimnis, aber jetzt sind wir bereit, Europa unsicher zu machen." Das wird auch höchste Zeit, denn in Schweden gehören Corroded bereits seit Längerem zum heißen Scheiß. Supportslots für Avenged Sevenfold und Stone Sour sprechen eine deutliche Sprache, und auch mit drei Alben in Folge in den Top Ten der Album-Charts zu landen, ist eine reife Leistung, die nicht nur von der Platzierung von Songs in einer TV-Show und der Online-Version des Ballerspiels 'Battlefield' herrührt. Nun wird das Drittwerk STATE OF DISGRACE, das bereits seit einem Jahr in Schweden erhältlich ist, dank eines neuen Managements endlich auch in die große weite Welt getragen. Der Sound von Corroded sollte schnell Freunde finden, beackert er doch auf eine tolle Weise das weite Feld von Hard Rock bis Heavy Metal. "Keine Ahnung, wie man das nennen soll. Wir spielen einfach, worauf wir Bock haben. Als wir aufwuchsen, war es noch einfacher, da gab es nur Hard Rock oder NWOBHM", outet sich der Sänger als alter Szenehase. Um es deutlich zu machen: Corroded decken ein Spektrum von hartem Nickelback-Rock bis zu fetten Metallica-Riffs ab, schaffen es dabei aber, nie anbiedernd seicht, sondern konsequent heavy zu klingen. "Wir stehen auf Musik von AC/DC über Pantera, Machine Head, Testament bis hin zu Meshuggah", erklärt der Vinylsammler, und fügt an: "Wir versuchen, unsere Songs aus Fan-Sicht zu schreiben und auch unsere Alben so zu gestalten, dass sie ein wertiges Produkt darstellen." Was den Jungs mit STATE OF DISGRACE eindeutig gelungen ist. Ebenso wie die Musik mit ihren drei Gitarren, die nach Stadion schreit und Jens -der nur durch Zufall an seinen Posten kam -eine tolle Spielwiese für seinen variablen Gesang bietet, der eine Oktave höher als seine tiefe, raue Sprechstimme angesiedelt ist. Besonderen Druck spürten Corroded trotz des großen Erfolgs in Schweden bislang nicht: "Wir sind einfach ein paar alte Typen, die Musik machen wollen." Und danach mit 85 Jahren Terror im Altenheim verbreiten, wie Jens den Masterplan für die Endzeit ausgibt: "Früher lief im Altenheim Violinenmusik, heute ist es Elvis, und wir werden morgens und abends Slayer fordern! Wenn 'Raining Blood' nur nach dem Waschen gespielt wird, scheißen wir uns einfach später noch mal in die Hose, damit wir den Song erneut hören können!" Wer auf den großen Rock-Gestus steht, sollte Corroded auf keinen Fall im November im Vorprogramm von Airbourne verpassen!




Jinjer: Exklusive Video-Premiere zu ‘I Speak Astronomy’

Am 29. Juli erscheint das neue Jinjer-Album KING OF EVERYTHING. Die Band um Frontfrau Tatiana Shmailyuk aus der Ukraine spielt eine Mischung aus Metalcore, Groove Metal und Djent - und will mit ihrer neuen Platte jetzt auch international angreifen. Seht das Video zu ‘I Speak Astronomy’ hier zuerst und exklusiv! https://youtu.be/KJoPIgg17U4


Rise Against, Judas Priest, Grave Digger rocken die Albumcharts

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[Update:] Nicht nur Rise Against erobern die deutschen Albumcharts (siehe unten). Auch Grave Digger und Judas Priest bringen Metal in die Bestenlisten!

Judas Priest steigen mit ihrem neuen Album REDEEMER OF SOULS auf einem sagenhaften Platz 3 der deutschen Charts ein. Das neue Grave Digger-Album RETURN OF THE REAPER klettert auf einen sehr ordentlichen Platz 16.

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Besser könnte es bei den Punk-Rockern aus Chicago nicht laufen. Ihr neues Album THE BLACK MARKET ist gerade in Deutschland veröffentlicht worden, schon erobert der Silberling die Albumcharts und lässt alle anderen Releases hinter sich.

>>> Hört THE BLACK MARKET von Rise Against jetzt bei Juke

Rise Against landeten bereits mit ihrem letzten Album ENDGAME auf dem ersten Platz der deutschen Albumcharts.

Am 10. August spielen Rise Against auf dem Open Flair Festival. Nur wenig später kehren sie im Rahmen ihrer Tour zurück.

16.11. Frankfurt – Festhalle

17.11 Düsseldorf – Mitsubishi Electric Halle

19.11. Hambirg – O2 World

20.11. Berlin - Velodrom

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Harem Sacrem

Die aufgrund des Nachnamen nahe liegende Frage, ob Harem Scarem-Sänger Harry Hess Verwandtschaft in Deutschland habe, beantwortet der gebürtige Kanadier mit einem schneidigen "Jawoll!" - und klärt dann auf: "Meine Mutter stammt aus Wolfsburg. Ich habe Onkel und Tanten in Hamburg, obwohl ich zugeben muss, dass ich sie schon lange nicht besuchte." Anlässe dafür gab es für Hess wenig, denn seine Band Harem Scarem fristete in Deutschland bislang ein ziemlich trostloses Mauerblümchen-Dasein. Kaum jemand weiß, dass die vierköpfige Melodie Rock-Band bereits sieben Alben veröffentlichte und jetzt mit WEIGHT OF THE WORLD einen weiteren Versuch startet, Europa für sich zu gewinnen. "Ich will mich nicht beschweren, denn in Japan sind wir außerordentlich erfolgreich. Insgesamt verkauften wir mittlerweile 700.000 Scheiben, die meisten davon in Asien. Dadurch ist immer genug Geld geflossen, um die Gruppe aufrecht zu erhalten. Wir alle haben ein Haus, eigene Autos und brauchen uns über Finanzen keine Sorgen zu machen."

Zudem muss die Band in erster Linie nur zwei Musiker ernähren: Hess und Gitarrist Pete Lesperance, die beiden Haupt-Songwriter. "Pete ist ein großartiger Gitarrist, in Japan feiert man ihn als richtigen Helden. Er schreibt die Riffs und Arrangements, ich kümmere mich um Melodien beziehungsweise Texte und produziere die Scheiben in meinem Tonstudio in Toronto. Und wenn mit Harem Scarem gerade mal nichts ansteht, kümmere ich mich um andere Künstler wie Crush oder Robin Black. Irgend etwas gibt es immerzu tun."

Mit WEIGHT OF THE WORLD kehren Harem Scarem zu den etwas härteren Direktiven der ersten Veröffentlichungen á la MOOD SWINGS zurück. Kein Zufall, so Hess: "Die größte Schwierigkeit nach sieben Veröffentlichungen besteht darin, noch neue Songs zu erfinden, die nicht wie Kopien anderer Stücke wirken. Deswegen entschieden wir uns, für WEIGHT OF THE WORLD einen stilistischen Weg einzuschlagen, den wir lange nicht gegangen waren. Die vorigen Scheiben klangen poppiger, stellenweise kamen sie fast an Oasis heran. Unsere Fans baten uns aber darum, mal wieder eine harte Platte zu machen. So entstand das neue Material." Und mit dem wollen Harem Scarem endlich auch hierzulande aufschlagen. Wo genau, weiß die Band aber noch nicht. "Es hieß nur: 'Ihr spielt vom 4. bis 6. Juni in Deutschland!' Ich hoffe, dass auch Norddeutschland dabei ist, damit ich meine Verwandtschaft einladen kann."




Seht das neue Evergrey-Video ‘The Grand Collapse’ hier zuerst

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Die schwedischen Dark Melodic Metaller Evergrey veröffentlichen ihren neuen Videoclip zu ‘The Grand Collapse’.

Nach dem Release ihres neuen Albums HYMNS FOR THE BROKEN und der vorab ausgekoppelten Single ‘King Of Errors’, veröffentlichen Evergrey nun mit ‘The Grand Collapse’ einen weiteren Videoclip. Hierfür arbeiteten die Göteborger erneut mit Produzent Patric Ullaeus (Revolver Films), der die kreative Herausforderung meisterte und ‘The Grand Collapse’ so dunkel und bedrohlich inszenierte, wie es der Titel erahnen lässt.

Seht hier die Premiere des neuen Evergrey-Videos ‘The Grand Collapse’:





Stimme jetzt hier für diese Band mit Klick auf "Ich bin kein Roboter" ab:
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Es ist uns extrem schwer gefallen aus der wahnsinnigen Anzahl von 300 Einsendungen die besten 30 Bands für diese Abstimmung auszuwählen. Zwar haben es nicht alle Einsendungen in die Abstimmung geschafft, dennoch möchten wir uns an dieser Stelle bei allen Bands bedanken, die an unserem Contest teilgenommen haben.

Maximum Danke für eure Einsendungen!

Um so mehr freuen wir uns jetzt, diese 30, unserer Meinung nach durchweg hochkarätigen Bands ins Rennen um die sechs Slots der METAL HAMMER STAGE auf dem WITH FULL FORCE FESTIVAL schicken zu dürfen!

Ab jetzt seid ihr dran!
Wählt eure Lieblingsband direkt auf das WITH FULL FORCE FESTIVAL!

Jeder kann einmal pro Tag seine Stimme für die Band seiner Wahl abgeben. Hierfür ist keine Registrierung oder ähnliches notwendig!

Das Voting endet am 31.05. um 23:59:59. Bis dahin gilt: Gebt alles für Eure Lieblingsband, teilt diese Artikel und klickt was das Zeug hält!

Hier könnt ihr den aktuellen Zwischenstand der Top-Sechs-Bands sehen.

  1. Band 1
  2. Band 2
  3. Band 3
  4. Band 4
  5. Band 5
  6. Band 6
  1. 1. Trailer Park Sex
  2. 2. The Matter Of China
  3. 3. Groovenom
  4. 4. Cadaveres
  5. 5. Cry My Name
  6. 6. Watch Them Fade

Die METAL HAMMER STAGE auf dem WITH FULL FORCE wird durch HAMMER-SCHNAPS unterstützt.

Wählt Eure Lieblings-Band auf das WITH FULL FORCE 2016!

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  2. 2. The Matter Of China
  3. 3. Groovenom
  4. 4. Cadaveres
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