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Bury Your Dead: Interview mit Schlagzeuger Mark Castillo

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Erstmal ist Mark Castillo begeistert, überhaupt in Europa zu sein. Bury Your Dead wollten ja schon lange mal rüberkommen, schafften es aber erst jetzt, mit ihrem vierten Album, das schlicht BURY YOUR DEAD heißt.

„Es gefällt uns ziemlich gut bei euch,“ setzt der Schlagzeuger an. „Leider ist es ziemlich teuer, hierher zu kommen. Daran scheiterte es ja auch bisher. Wir mussten die Tour schon drei Mal absagen.“ Während er am Telefon von den Vor- und Nachteilen in Deutschland erzählt, sitzt er in einem Backstage-Raum im Hamburg, wo er später noch auftreten wird.

Dass Fans überall anders auf Konzerten abgehen, ist mittlerweile altbekannt und schon zu oft thematisiert. Interessanter ist, was der verdutzt lachende Mark über eine ganz andere Eigenart beobachtet hat: Fahrradfahrer sind in Deutschland echt gefährlich: „Seit ich diese Erfahrung ein paar Mal gemacht habe, springe ich immer zur Seite, wenn ich eine Klingel höre. Anfangs dachte ich mir nichts dabei – bis sie mich immer fast umgefahren haben. Eure Radfahrer rasen nur so an einem vorbei. Ich wusste halt nicht, dass es hier abgetrennte Radwege gibt. Auf denen war ich natürlich unterwegs, haha!“

Mittlerweile ist die ganze Reisetruppe gewarnt. „Das ist ein großer Unterschied zu den USA. Bei uns halten Radfahrer und Autos an. Hier nicht.“ Davon abgesehen fühlt der Bury Your Dead-Drummer sich aber sicherer hier, als in den USA. Ein Punkt, in dem er Deutschland fast noch mehr mag, als die amerikanische Heimat. Kein Wunder – in Milwaukee wurde Gitarrist Eric Ellis kürzlich von fünf Männern überfallen, die ihn mit Schlagstöcken bewaffnet um seine Tasche bringen wollten. Ein hier zum Glück fast undenkbarer Vorfall.

Doch von Erfahrungen wie jener in Milwaukee lässt sich die Band nicht unterkriegen. Zum Glück, wie Mark Castillo feststellte: „Ich war vor ein paar Tagen laufen. Es war eine graue und abgefuckte Gegend – keine gute Idee in den USA. Aber ich zog trotzdem los. Und nach fünf Minuten war ich im total schönen und sauberen Zentrum der Stadt. Das gibt es doch gar nicht! Ich dachte, diese ätzende Gegend bleibt noch ewig, stattdessen sind eure hässlichen Viertel immer sofort vorbei. Das ist toll!“

Bleibt zu hoffen, dass der positive Eindruck von Europa und Deutschland Bury Your Dead erhalten bleibt. Immerhin passieren in den USA immer wieder Geschichten wie der Überfall auf Eric. „Man guckt deswegen halt öfter, was hinter einem so passiert,“ kommentiert der Schlagzeuger lakonisch.

Hinter sich gucken muss er in Deutschland allerdings auch. Wenn auch nur wegen Fahrrädern. Und wenn das alles ist, werden – so die Finanzen stimmen – Bury Your Dead auch gerne wieder hierher zurückkommen. Dann aber bitte mit vorher eingepackten Reisepässen. Denn das hätte den aktuellen Trip fast schon wieder verhindert.

Aber das ist eine andere Geschichte…

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