Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Cannibal Corpse + Behemoth + Legion Of The Damned + Misery Index u.v.m.

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Legion Of The Damned, Misery Index, Suicidal Angels, Nexus Inferis und das mächtige Co-Headliner-Duo Behemoth und Cannibal Corpse – ein fetteres Todes-Package gibt es kaum. Folgerichtig ist die Hamburger Markthalle auch komplett ausverkauft, als die „Full Of Hate“-Tour an diesem Donnerstagnachmittag ihren furiosen Auftakt feiert.

Bereits gegen 17:45 Uhr gehen Nexus Inferis auf die Bretter und ertränken den noch recht spärlich gefüllten Saal im kakophonischen Lärmgewitter ihres Debütalbums A VISION OF THE FINAL EARTH. „Future Extreme Metal“ haben sich die Briten auf die Fahnen geschrieben und machen dieser Ansage alle Ehre: Mit kranken Riff-Passagen, letalen Beats und morbiden Synthie-Sounds mähen sie alles nieder, was atmet. Extrem trifft es ziemlich gut.

Weniger extrem sondern ziemlich traditionell geben sich im Anschluss die griechischen Suicidal Angels, die mit ihrem aufgewärmten Thrash-Bastard aus Slayer, Kreator und Sepultura zwei bis drei Songs lang richtig Laune machen, dann aber schnell in ermüdender Standard-Riff-Eintönigkeit versinken. Auch wenn sie ihre Sache nicht schlecht machen, verdeutlicht die schnell auftretende Sound-Monotonie, wie gut besagte Vorbilder seinerzeit wirklich waren.

Umso gewaltiger der Auftritt der US-Deathgrind-Vernichter Misery Index, die als dritte Band ein rasendes Lärmgewitter entfachen und mit unbändiger Wut Sound-Granaten wie ‘Partisans Of Grief’ oder den Titeltrack ihres aktuellen (mittlerweile aber auch schon zwei Jahre alten) Zerstörers HEIRS TO THIEVERY in den Menge schleudern. Von dieser 35-minütigen Ohrkanalreinigung muss man sich erst mal erholen.

Allerdings bleiben dafür nur 20 Minuten Zeit, bevor ein nächstes Highlight ansteht – zumindest für jene, die auf die Legion der Verdammten stehen: Mit ihrer Band-Hymne ‘Legion Of The Damned’ legen die Niederländer wuchtig los, versetzen den Saal in bösartige Verzückung, schänden die Werwolfleiche und lassen ihre Fans die tödliche Thrash-Peitsche spüren. Wie immer eine sichere Live-Bank, die die Stimmung für die bevorstehenden Headliner ordentlich nach oben schraubt.

Dann endlich, ist es so weit: Nergal und seine Mannen betreten unter einer großartigen Lightshow die Bühne und lassen das finstere ‘Ov Fire And The Void’ auf die Menge los. Ziemlich ausgemergelt sieht der kurzgeschorene Behemoth-Fronter aus, auch wenn seine Knochmarktransplantation bereits ein Jahr zurückliegt. Doch seiner faszinierenden Bühnenpräsenz tut sein hagerer Körper keinen Abbruch: Auch 2012 ist Nergal nach wie vor der König der Unterwelt – vielleicht sogar mehr denn je, denn im Rahmen seiner Leukämieerkrankung hat er die pure Hölle wohl am eigenen Leibe erfahren müssen. „Hamburg, it feels fucking good to be alive!“, schreit er in den Saal und läutet im Anschluss das programmatische ‘Conquer All’ ein – bewegend. Der Rest ist pure Perfektion: Selten sieht man eine derart minutiös choreografierte Show, in der jeder Schlag von Trommler Inferno im Einklang mit der spektakulären Light-Show ist und jede Bewegung einstudiert scheint. Klinisch wirken Behemoth dabei jedoch zu keiner Zeit, sondern liefern vielmehr eine imposante einstündige Demonstration der Stärke ab, die mit dem grandiosen ‘Lucifer’ einen mehr als würdigen Abschluss findet. Nergal lebt! Hoffentlich hat er sich mit dieser Tour nicht zu früh zu viel aufgebürdet.

Den schon jetzt berauschenden Abend beenden im Anschluss die altehrwürdigen Cannibal Corpse, die im Vergleich zur perfekten Show von Behemoth – mit Verlaub – wie ein stumpfes Holzfällerkommando wirken: Auf die Bühne stellen, Kettensägen anwerfen, Gedärme nach außen krempeln, Stiernacken kreisen lassen – so kennt man sie, die Kannibalen aus Buffalo, und so weiß man sie zu schätzen. Mit ‘Demented Aggression’ und ‘Scourge Of Iron’ haben Corpsegrinder Fisher und Konsorten auch ein paar Kostproben ihres neuen Werks TORTURE im Gepäck, wobei sich vor allem die magenumkrempelnde, für Cannibal Corpse-Verhältnisse fast schon balladeske „Geißel aus Eisen“ als potenzielle neue Cannibal Corpse-Hymne offenbart. Welch brachiale Portion Eingeweide-Püree! Im weiteren Verlauf gibt’s natürlich THE BLEEDING- und TOMB OF THE MUTILATED-Klassiker wie ‘I Cum Blood’, ‘Fucked With A Knife’, ‘ Hammer Smashed Face’ oder zum Finale ‘Stripped, Raped, and Strangled’. Zwar hat sich Saal nach Behemoth etwas ausdünnt, doch Cannibal Corpse belohnen ihre Fans mit einer grundsoliden Massaker-Show – auch wenn Behemoth wohl den effektvolleren Abschluss dieses finsteren Abends abgeliefert hätten.

Setlist Behemoth:

Ov Fire and the Void
Demigod
Moonspell Rites
Conquer All
The Thousand Plagues I Witness
Alas, Lord Is Upon Me
Decade of Therion
At the Left Hand ov God
Slaves Shall Serve
Chant for Eschaton 2000
23 (The Youth Manifesto)
Lucifer

Setlist Cannibal Corpse:

Evisceration Plague
The Time To Kill Is Now
Disfigured
Demented Aggression
Scourge Of Iron
I Cum Blood
Fucked With A Knife
Covered With Sores
Born In A Casket
The Wretched Spawn
I Will Kill You
Priests Of Sodom
Unleashing
Make Them Suffer
Hammer Smashed Face
Stripped, Raped And Strangled

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Six Feet Under: "Chris Barnes ist ein großer Softie"

Alte Kumpels In einem Interview mit Into The Combine sprach der Gitarrist von Six Feet Under, Jack Owen, über seinen Band-Kollegen und Sänger Chris Barnes. Die beiden kennen sich schon seit der Gründung der Todesmetallgiganten Cannibal Corpse und spielen seit 2020 zusammen in der Death Metal-Band. „Er ist ein großer Softie und wie ein Bruder für mich. Aber wenn man ihn nicht kennt, wirkt er ziemlich distanziert.“ Owen erwähnt im Interview außerdem, dass es viele Leute gibt, die sich Barnes gegenüber gehässig im Netz äußern. „Ich denke, es ist ansteckend, online auf jemandem wie ihm herumzuhacken. Das sind Internet-Trolle, die…
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