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Dream Theater: Erfolgreich und Spaß dabei

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“Die meisten Leute halten uns doch nach wie vor für eine bierernste Band”, amüsiert sich der Gitarrenvirtuose. “Aber nur, weil unsere Musik ernst klingt, muss das doch noch lange nicht heißen, dass wir es auch sind.“

Der augenzwinkernde Name des CD-Doppeldeckers GREATEST HIT (…AND 21 OTHER PRETTY COOL SONGS) geht natürlich auf Dream Theaters einzigen wirklichen Radio-Hit ‚Pull Me Under‘ zurück. Was ironischerweise natürlich ein totaler Zufall war. “Es handelt sich immerhin um einen 8-Minuten-Song,” wundert sich Petrucci jetzt noch. Er sieht viel mehr kommerzielles Potential in Stücken wie ‚These Walls‘ oder ‚I Walk Beside You‘.

Doch das hielt damals einige US-DJs trotzdem nicht davon ab, das Stück in ihr Programm aufzunehmen und damit eine kleine Dream Theater-Mania loszutreten. Das war 1992. Wiederholen konnte die Band dieses Kabinettstück seitdem nicht mehr. “Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass ich mir einen solchen Erfolg nicht noch mal wünschen würde“, gibt der Saitenzauberer offenherzig zu. “Denn so etwas macht schon einiges aus! Man merkt es an den Verkaufszahlen der Platten und den Einnahmen über den Verlag.“

Am Hungertuch müssen Dream Theater dennoch nicht knabbern, denn auch ohne Radio und MTV als Unterstützung im Rücken schlagen sich die Amis immer besser auf dem Musikmarkt – zuletzt zu bewundern im Zuge ihres aktuellen Studio-Albums SYSTEMATIC CHAOS, das die bisher besten Chart-Platzierungen der Gruppe einfuhr (darunter Platz 7 in Deutschland und Platz 19 in den amerikanischen Billboard Charts).

Die Idee zum GREATEST HIT-Album kam der Band vergangenes Jahr in den Anfangswochen ihrer großen CHAOS IN MOTION-Welt-Tournee – auf der sie sich genau genommen noch immer befindet (der Interviewdraht glüht nach Venezuela). “Damals waren wir grade in Europa unterwegs“, blickt John zurück. “Das Album ist tatsächlich komplett on the road entstanden, mit vielen E-Mails und Telefonaten.“

Treibende Kraft hinter dem Projekt war besonders Drummer Mike Portnoy. “Er ist so etwas wie der Archivar der Band und verwaltet unzählige verschiedene Mixes, Outtakes und alternative Versionen. Das hält ihn beschäftigt – was nicht heißen soll, dass er das nicht so schon genug wäre, haha.“

Mike war es auch, der die finalen Track-Listen des Best Of-Doppelalbums festlegte und die drei IMAGES AND WORDS-Songs ‚Pull Me Under‘, ‚Take The Time‘ und ‚Another Day‘ zum Remixen an Dream Theater langjährigen Freund und Mischer Kevin Shirley schickte, um sie einer Frischzellenkur zu unterziehen. “Eigentlich fand ich nicht, dass wir Remixe brauchen. Aber Mike war unglücklich über den Drum-Sound auf IMAGES AND WORDS, das war ihm alles zu getriggert. Also redeten wir noch mal darüber.“ Die Band einigte sich schnell auf Shirley. “Kevin war genau der richtige Mann dafür. Er kennt uns gut und mixte schon so vieles für uns – Live-Alben, DVDs, mein Solo-Album. Er weiß genau, wie man die richtige Power rausholt.“

“Power“ ist auch genau das richtige Stichwort für dieses Hit-an-Hit-Kraftpaket, das sowohl die metallische Seite (Disc 1: THE DARK SIDE), als auch die weiche Seite (Disc 2: THE LIGHT SIDE) von Dream Theater schön zusammenfasst – gespickt mit kleinen aber feinen Extra-Schmankerln.

Zugreifen lohnt!

 

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Mike Portnoy über Dream Theater-Setlists

Mike Portnoy möchte die Dream Theater-Setlists aufmischen. Der Schlagzeuger kann sich vorstellen, in der Zukunft wieder für jeden Abend eine neue Song-Liste zusammenzustellen – möchte aber erstmal sehen, wie er sich nach Jahren der Abwesenheit wieder in die Band einfügt. Mike Portnoy: „Die Setlists waren mein Baby“ In einem Radio-Interview für „Pure Saturation“ wurde er gefragt, ob er künftig wieder für jeden Auftritt der Band eine andere Setlist aufbereiten werde. Nachdem Portnoy 2010 ausgestiegen war, ist er seit Ende Oktober wieder Mitglied bei Dream Theater. Eine Chance also, seinen alten Aufgaben zu frönen. „Früher war das komplett meine Aufgabe und…
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