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Ex-Anthrax-Sänger Neil Turbin: Scott Ian lügt

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In Scott Ians Biographie I’M THE MAN: THE STORY OF THAT GUY FROM ANTHRAX lässt der Anthrax-Gitarrist kaum ein gutes Haar an Neil Turbin, Ex-Sänger und Stimme des ’84er Anthrax-Debüts FISTFUL OF METAL:

„Sobald wir damit angefangen hatten für FISTFUL OF METAL zu touren, wurde Neil immer eingebildeter. Er fühlte sich, als sei er der Boss und wurde extrem starrköpfig. Seine Attitüde war ‘Ich bin der Sänger und entweder machen wir es auf meine Art oder gar nicht.‘ Er dachte, wir würden ohne hin draufgehen. Das beschissene war, er hatte recht. Wir waren in Eile. Johnny Z (Gründer des 80er Metal Labels Megaforce Records), der uns managte, wollte im Sommer 1984 Raven mit auf eine Tour bringen, wie jene, die sie im Jahr davor mit Metallica als Opener durchgezogen hatten, nur dass diesmal wir für alle Shows ab dem 30. Mai eröffnen sollten. Alles war bereits angekündigt und geplant. Hätten wir unseren Sänger verloren, hätten wir die Tour absagen müssen. Johnny würde nicht länger auf uns warten. Es gab andere Bands wie Overkill und Legacy (aus denen Testament wurden), mit denen er im Gespräch war. Wir mussten also das Eisen schmieden, solange es heiß war und das gab Neil die Möglichkeit, seine Machtspielchen abzuziehen.

Die hinterhältigste Aktion, die Neil gebracht hat, war allerdings, hinter unser aller Rücken Danny Lilker zu feuern, nachdem FISTFUL im Januar 1984 erschienen war. Ich glaube, der Hauptgrund, warum er es tat, ist meiner Meinung nach einfach die Tatsache, dass Danny größer ist als er selbst. Er glaubte ernsthaft, niemand sollte auf der Bühne größer sein als der Frontmann. Er dachte, es lässt ihn schlecht aussehen, deshalb versuchte er, so weit von Danny entfernt zu stehen wie nur möglich, was schwierig war, wenn wir auf Bühnen in der Größe eines Tischtennisfeldes spielten.“

Nun wehrt sich Turbin: “Es war großartig, Anthrax’ Erfolge in all den Jahren mit zu verfolgen und ich freue mich für alle früheren wie jetzigen Bandmitglieder. Trotzdem finde ich es traurig, dass jemand, zu dem ich seit 30 Jahren keinen Kontakt hatte, sich jetzt genötigt sieht, Lügen über mich zu fabrizieren, um Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken.

Ich wünsche ihnen alles Glück der Welt mit ihrer neuen erfundenen Geschichte. Ich bin sicher, sie ist mindestens so gut wie HERR DER RINGE“, zeigt sich der Ex-Anthrax-Fronter verärgert. In einem Interview mit VoltageMedia.com.au von 2009hatte sich Turbin selbst zu dem Split geäußert:

„Ich war von August 1982 bis August 1984 bei Anthrax, exakt zwei Jahre. The Grund warum ich ging … da gab es einige. Die Beziehung innerhalb der Band verschlechterte sich zunehmend, es gab Verrat durch einige Personen, die es vorzogen, mit anderen Leuten abzuhängen, anstatt sich auf die Band zu fokussieren. Ich war ganz auf Metal und die Musik fixiert, während Scott Ian und Charlie Benante eine Allianz formten, der sich Dan Spitz einfach anschloss. Nach einigen Monaten waren es nur noch sie gegen mich. Es war schwierig, mit ihnen klarzukommen, außerdem interessierten sie sich auch für andere Dinge als Musik … zumindest damals. Wir haben es auf jeden Fall nicht geschafft, eine zuverlässige Freundschaft innerhalb der Band aufzubauen, das steht fest!“

Während die Scott Ian-Biographie I’M THE MAN: THE STORY OF THAT GUY FROM ANTHRAX am 14. Oktober erscheinen wird, befindet sich Neil Turbin momentan als Ersatz für Onslaught-Fronter Sy Keeler auf Tour.

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