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H1Z1: Sonys Zombie-Survival-MMO im Check

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Seit dem immensen Erfolg des Online-Zombiespiels „DayZ“ ist Survival die ganz große Nummer. Zahlreiche Nachahmer sind mehr oder minder gelungen, während manche davon sogar ganz eigene Akzente setzen: „Rust“ überzeugte etwa mit einem besonders kreativen Crafting-System, das labyrinthische Holzbauten ermöglichte. Und heute? Obwohl bisher kaum ein Zombie-Survival-Spiel die Early-Access-Phase überhaupt verlassen hat, trudeln noch immer Genrebeiträge ein, die auf „DayZ“ machen. „H1Z1“ ist das erste Spiel mit einem dickem Publisher im Rücken – nämlich Sony Online Entertainment. Macht diese Tatsache das Spiel schon zum Blockbuster? Eher nicht!

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Kampf ums Überleben

Das Szenario von „H1Z1“ ist so bekannt wie das Gameplay: Die titelgebende Seuche hat die Menschheit in Untote verwandelt, Sie werden – anfangs ganz ohne Waffen und Hilfsmittel – mitten in die Postapokalypse geworfen. Sterben Sie, erscheinen Sie irgendwo wieder – haben aber sämtlichen Besitz verloren. Finden Sie Ihre Leiche, können Sie ihn wieder einsacken – es sei denn ein anderer Mitspieler im MMO tut‘s vor Ihnen. Kleiner Trost: Erlernte Crafting-Rezepte behalten Sie. Diese hochgefährliche Grundsituation zwingt Sie zu guter Vorbereitung. Indem Sie anfangs Ihr T-Shirt zerreissen und ein paar Hölzer einsammeln, basteln Sie sich einen Bogen nebst Pfeilen, damit Sie zumindest eine Chance gegen feindliche Spieler im PvP-Modus (Player vs. Player), Zombies oder Wild im PvE-Modus (Player vs. Environment) haben.

Steine im Weg

Boykottiert wird Ihr Überlebenskampf durch ein paar Designpatzer: In Autos (mit denen Sie übrigens auch fahren können), Kisten oder Schränken finden Sie längst nicht sofort Nahrung – und Beeren von Büschen reichen nicht. So kann es anfangs durchaus vorkommen, dass Sie verdursten oder verhungern, bevor das Spiel überhaupt richtig in Fahrt gekommen ist. Die Suche nach Nützlichem nervt zudem, denn ein langsamer Ladebalken begleitet den Vorgang. Auch das Bauen einer schützenden Hütte ist eine Qual. Grund ist das stark eingeschränkte Inventar, das kaum Platz für mehr als zwei Latten bietet – für einen Schuppen brauchen Sie aber 20. Und ein passender Rucksack liegt nicht zwangsläufig gleich um die Ecke. So drängt Sie Sony zum Kauf digitaler Kleidung, die mehr Beute fasst – das ist klares Pay-to-Win.

Pay or die

Computer Bild SpieleDas gilt auch für den Kampf: Nur mit dem Bogen, oder gar einem Stock, sind Duelle mit anderen Spielern ein Krampf – auch durch die träge Steuerung. Wenn Feinde dann auch noch mit Pistole oder Gewehr daherkommen – Waffen fallen meistens via Airdrop in die Spielwelt – haben Sie keine Chance. Und im PvE wird es schnell langweilig, denn die doofen Zombies sind keine Herausforderung.

Im Direktvergleich mit der Konkurrenz bietet „H1Z1“ also wenig Vorteile. Nicht einmal die Technik stimmt: Die detaillose Welt strotzt vor Bugs und leidet unter fehlender Weitsicht. Dass jegliche Animationen fehlen – sei es das dargestellte Einsammeln von Gegenständen oder das Pflücken von Blättern – überrascht da kaum noch. Atmosphäre kommt nur selten auf – etwa, wenn im Sonnenuntergang melancholische Gitarrenmusik der Marke „The Last of Us“ anklingt oder Sie einen finsteren, radioaktiv verstrahlten Schacht mit der Taschenlampe erkunden. Etwas Abwechslung versprechen die Mehrspieler-Events, die Sie mit einem gekauften oder gewonnenen Ticket starten. Im Massen-Stand-Off „Battle Royale“ etwa treten bis zu 38 Spieler an. Die besten sacken Boni ein, ein Drittel bekommt die eingesetzten Tickets zurück. Bis dato sind die Events aber nicht verfügbar.

Prognose: H1Z1

Abstriche gehören zum Early Access-Modell zwar dazu, aber was Sony hier bietet, grenzt an Frechheit: Regelmäßige Abstürze, hohle Zombies und das berüchtigte Pay-to-Win-Konzept nerven. Angesichts der Tatsache, dass „H1Z1“ später sogar kostenlos sein wird, sollten Sie sich die Vorfinanzierung sparen, denn Sie bekommen hier nichts, was nicht schon „DayZ“ und Konsorten haben.

Erscheinungstermin „H1Z1“: 15. Januar 2015 für PC als Early Access, PS4-Version folgt später.

Quelle: Computer Bild Spiele. Mehr bei computerbild.de

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