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Im Pit bei: Deftones in Berlin

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Nachdem Deftones ihre Europatournee im November 2015 aufgrund der Anschläge in Paris verschoben hatten, war die Vorfreude auf diesen Abend des 15. Juni nur noch größer. Dementsprechend voll ist die C-Halle in Berlin. Unten vor der Bühne drängeln sich die Leute, um ihrer Lieblingsband möglichst nahe zu sein und auch auf den oberen Rängen, in der Galerie, wird es eng.

Als die britische Vorband Three Trapped Tigers die Bühne betritt, steht vielen nach den ersten Klängen aus den Synthesizern die Verwunderung ins Gesicht geschrieben. Es scheint nicht ganz klar, was jetzt von der Bühne herab über sie hereinbrechen sollte. Nach kurzer Zeit aber – und wohl vor allem durch den Einsatz des Schlagzeugers – sind die meisten überzeugt. Ungewöhnlich, um nicht zu sagen „gewöhnungsbedürftig“, aber überraschend mitreißend, ist die Performance der drei Briten und der Großteil des Publikums bleibt ihnen durchweg gewogen.

Dann ist endlich soweit: Aus dem Dunklen bahnen sich rosa und blonde Haare den Weg an den Bühnenrand. Und dann rollen auch schon ‘Rocket Skates’ durch die ausverkaufte Halle und vor der Bühne gibt es schon kein Halten mehr. Verschnaufpausen gibt es auch darauf erst einmal nicht, denn es folgen ‘My Own Summer (Shove It)’ und ‘Be Quiet And Drive (Far Away)’ vom zweiten Deftones-Album AROUND THE FUR. Wie 1997 hüpft Frontmann Moreno über die Bühne, thront immer wieder auf den Monitorboxen, stehend über der Masse.

Zur stampfenden Strophe von ‘Diamond Eyes’ springt später fast das komplette Publikum über seinen Schatten. Chino bewegt sich nicht nur wie der einstige Jungspund, auch stimmlich sitz alles sowie wenn er ab und zu die Gitarre in die Hand nimmt. Immer wieder sucht er den direkten Kontakt mit dem Publikum, kniet vor ihm und singt mit ihm gemeinsam die Songs, die vielen so viel zu bedeuten scheinen.

Doch zwischen der jubelnden Freude vor und auf der Bühne gibt es auch fast „besinnliche“ Momente. Zwei Mal geht es dann um Tod: ‘Prince’ ehrt den gleichnamigen verstorbenen Ausnahmekünstler und ‘Change (In The House Of Flies)’ vom Erfolgsalbum WHITE PONY wird dem 2013 verstorbenen Deftones-Bassisten Chi Cheng gewidmet, der an diesem Tag Geburtstag gefeiert hätte.

Auch das entspricht der Band, deren vergleichsloser Stil eben auch zu einem großen Teil Tiefgang ausmacht. Wenn drei Mal Songs des aktuellen Albums GORE aufgefahren werden, merkt man erst so richtig, wie lange es die Band schon gibt und wie viele „Klassiker“ sie über die Jahre in ihr Repertoire aufgenommen haben. Das Publikum ist wegen der alten Songs hier – ‘Payers/Triangles’, ‘Hearts/Wires’ und ‘Rubicon’ lösen eher verhaltene Reaktionen hervor.

Auch darum gibt es wohl als Zugabe dann noch zwei Klassiker für die hungrige Meute, die nach ‘Engine No. 9’ und ‘Headup’ vollends zufrieden wirken. Verschwitzt von so viel Bewegung – selten sprang und crowdsurfte die Columbiahalle in so hoher Frequenz – verwöhnt von der Setlist und verliebt in Deftones, auch noch nach zwanzig Jahren.

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