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Im Pit bei: Katatonia + Alcest + Junius

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Die Ränge sind leer, das Huxlyes ist für derlei Bands mehr als großzügig bemessen. Die Stimmung ist gedämpft, aber bei weitem nicht schlecht – passend also zum Tourpaket aus Katatonia, Alcest und Junius.

Viele Fans sind zeitig gekommen und freuen sich besonders, wenn nicht sogar ausschließlich auf Junius aus Massachusetts, die trotz neun Jahren Bandbestehen und acht Veröffentlichungen immer noch viel zu selten das Europäische Festland besuchen.

Mit Steampunk-artigen Glühbirnenflutern stimmungsvoll in Szene gesetzt, spielt das Postrock-/Shoegaze-Quartett unter anderem ‘ Betray The Grave’, ‘All Shall Float’ und ‘The Antedilivian Fire’ in einer viel zu kurzen Setlist. Eine halbe Stunde reicht für dieses Kleinod einfach nicht aus.

Alcest geben dem Abend eine puristische Note. Ohne große Lichtshow, dafür mit noch mehr Nebel und viel Gefühl. Die zurückhaltenden Jungs aus Avignon sind das Aushängeschild des französischen Post Metal und treffen seit Jahren den Nerv des alternativen Flügels.

Eingängig, verträumt, aber auch sehr viel softer als es die Platten vorgeben, wandeln Alcest durch ihre Alben. Dynamikspielereien wie in ‘Percées de lumière’ werden ebenso wenig genutzt, wie die Möglichkeit, akustische Gitarren in ‘Souvenirs d’u n autre Monde’ auch Live umzusetzen. Dagegen dominieren flächige Sounds, die ihren Fächer über der Menge ausbreiten und die verträumt zu Bühne blickenden Berliner einhüllen. Gibts an der Bar eigentlich Rotwein?

Bei Katatonia wird nicht mehr gefächert, sondern melancholisch gehämmert. Die Schweden sind seit Jahren eine feste Größe im Dark Metal und ein Garant für makellosen Live-Sound. Gerade dieser lässt Katatonia zwar zu Beginn im Stich, was von den Berliner Fans aber gern verziehen wird.

Die deutlich aggressiveren Gitarren sind neben der stimmlichen Entwicklung von Sänger Jonas Renske die größte Veränderung im Klangbild, und obwohl notwendig um sich gegen die präsenten Vocals durchzusetzten, stößt das Ergebnis auf geteilte Meinungen. Eine reine Geschmacksfrage.

Ausgelassenen spielen die sonst wortkargen Schweden umwerfende 20 Titel inklusive Zugabe. Besonders stark sind die Platten THE GREAT COLD DISTANCE und die jüngste Veröffentlichungen DEAD END KINGS vertreten. Schunkelstimmung zu ‘Omerta’, Massenhaarbewegung bei ‘Sweet Nurse’ und ‘Soil’s Song’. ‘Strained’ und ‘Deadhouse’ gibt es als Schmankerl für die Oldschool-Fans. Offene Wünsche bleiben da wenig – außer vielleicht nach noch mehr.  

Setlist Katatonia:

The Parting
Buildings
Deliberation
My Twin
Burn the Remembrance
The Racing Heart
Lethean
Targas
Strained
The Longest Year
Soil’s Song
Omerta
Sweet Nurse
Deadhouse
Ghost of the Sun
July
Day and Then the Shade
Zugabe:
Dead Letters
Forsaker
Leaders

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Heavy Metal in der DDR: Der Weg nach oben

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