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Slayer-Experte D.X. Ferris erklärt die Ausnahmesituation der Thrash-Legende

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D.X. Ferris, Slayer-Buchautor und Journalist
D.X. Ferris, Slayer-Buchautor und Journalist

In der aktuellen METAL HAMMER-Ausgabe gehen wir der Frage nach: Wie viel Legende steckt noch in der Legende Slayer? Darüber sprachen wir auch mit D.X. Ferris. Der 41-Jährige ist mehrfach ausgezeichneter Journalist, Universitätsdozent und Slayer-Experte. Zwei Bücher hat er bereits über die Band veröffentlicht, die er als die „Quintessenz des Metals“ bezeichnet. Zuletzt erschien von ihm im Herbst des vergangenen Jahres „Slayer 66 2/3: The Jeff & Dave Years“, das die Beziehung der unterschiedlichen Mitglieder analysiert.

Ferris, werfen wir einen Blick auf Slayer im Jahr 2014: Jeff Hanneman ist tot, Dave Lombardo ist raus, Tom Araya ist gesundheitlich angeschlagen. Wie viel Legende steckt noch in Slayer?

In meinen Augen lebt die Legende noch immer. Sie spielen Old-School-Sets und haben Gary Holt in der Band. Als Jeff krank wurde, wollte ich die Band nicht mehr live sehen. Aber mit Gary ist das Gegenteil der Fall. Er ist ein großartiger Ersatz. Man sollte ihm zumindest eine Chance geben. Was soll schon passieren? Die Songs sind schließlich die gleichen.

Glaubst du wirklich, dass das neue Album gut werden kann, obwohl der beste Slayer-Songwriter, Jeff Hanneman, fehlt?

Es könnte gut werden, aber es sind noch so viele Fragen offen. Kerry King hat offensichtlich genug Songs geschrieben, um mehr als ein Album vollzupacken. Allerdings schreibt er nicht immer die großen Slayer-Hits. Die Alben, die er dominierte, wie DIVINE INTERVENTION oder GOD HATES US ALL, zählen zu den schwächeren Veröffentlichungen. Tom betont in Interviews häufig, dass es ein besonderes Album werden muss. Ich wünsche mir, dass er auch Songs beisteuert und die übrig gebliebenen Stücke von Jeff Hanneman genutzt werden. Dann kann es ein gutes Album werden.

>>> Weiterlesen: Krankheiten, Streit, Todesfall – Slayers schwere Jahre

Wann erwartest du die Veröffentlichung des Albums?

Ich bin kein Insider, weiß es also nicht. Kerry King möchte das Album so früh wie möglich veröffentlichen, Tom lässt sich da lieber etwas Zeit. Wir haben jetzt schon Frühling. Ursprünglich sollte das Album vor dem Sommer erscheinen. Das wird nicht der Fall sein, sonst hätten wir längst etwas gehört. Ich vermute, dass es frühestens im Herbst erscheint. Aber wie gesagt: Das ist nur eine Vermutung.

Wie überraschend war es für dich, dass Slayer ohne Jeff Hanneman weitermachen?

Nicht wirklich. Die Slayer-Welt war mit ihm natürlich eine bessere. Aber auch Musik ist ein Beruf und ein Geschäft. Viele unken nun herum, dass Slayer einpacken sollten. Das ist idealistisch, aber nicht realistisch. Diese Leute würden ihren Job auch nicht an den Nagel hängen, weil ein geliebter Arbeitskollege verstorben ist. Apple machen ohne Steve Jobs weiter. Slayer machen ohne Jeff Hanneman weiter. Sie müssen schließlich auch ihre Rechnungen bezahlen. Ob sie auf das Geld angewiesen sind, kann ich natürlich nicht beurteilen. Jeff hat außerdem zugestimmt, dass Slayer weitermachen sollen. Er wollte nicht, dass sich die Band auflöst, schließlich war sie sein Lebenswerk. Seine Kunst darf nicht sterben, nur weil er nicht mehr dabei ist. Es gibt schließlich noch ein Verlangen nach Slayer.

Aber irgendwann müssen wir uns auf ein Ende der Legende einstellen. Und da sollte die Band rechtzeitig den Stecker ziehen, bevor es peinlich wird oder?

Ich glaube nicht, dass Slayer sich blamieren werden. Sie werden niemals Spinal Tap-Territorium betreten. Vorher zieht Kerry King den Stecker. Das wird zu einem Zeitpunkt sein, an dem man Slayer noch immer respektiert. Wenn Slayer sich auflösen, dann wird das für immer sein. Da bin ich mir sicher.

Noch mehr zum Thema lest ihr in der Mai-Ausgabe des METAL HAMMER.

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D.X. Ferris
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