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Mitch Lucker: Ein persönlicher Nachruf von Florian ‘Warmaster’ Krapp

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METAL HAMMER-Ausgabe 01/2013
METAL HAMMER-Ausgabe 01/2013

Die Textzeile „You only live once, so go fucking nuts“ war nicht nur eine Floskel, sondern spiegelte das Lebensgefühl und die Einstellung von Mitch Lucker ziemlich gut wider und zeigt, dass der Sänger sein Herz oft auch auf der Zunge trug. Genau das machte ihn bei seinen Fans und Kollegen so beliebt, denn trotz des Erfolgs blieb er bodenständig und nahm sich stets Zeit für Autogramme und Fan-Fragen. Zudem war er äußerst professionell, ohne dabei unnahbar zu wirken.

Das war für mich persönlich absolut hilfreich, als ich Ende Mai 2009 für METAL HAMMER nach Kalifornien reisen durfte, um Mitch zu Hause zu besuchen. Diese Reportagereise, auf der ich Interviews in den USA und Kanada führte, war der Höhepunkt meiner journalistischen Ausbildung. Für mich war es der erste große Trip alleine, und dann gleich mit so einem wichtigen und coolen Auftrag. Dementsprechend nervös, aufgeregt und verplant war ich. Mir müssen diese Faktoren förmlich ins Gesicht geschrieben gewesen sein.

Nichtsdestotrotz hat mich Mitch in seiner kleinen Doppelhaushälfte herzlich aufgenommen, mir jedes Detail gezeigt, und ohne Umschweife seine damalige Freundin und spätere Frau Jolie sowie seine über alles geliebte Tochter Kenadee vorgestellt. Schnell wurde klar, dass sie Lebensinhalt und Ruhepol für Mitch war. „Sie ist der Grund, wieso ich das alles mache. Wenn ich zu Hause bin, kümmere ich mich zu 100 Prozent um sie“, sagte Mitch damals. So animalisch, bewegend und aggressiv Mitch auf der Bühne war, so besonnen war er in seinem Heim.

[…]

Nachdem ich Mitch in dieser Umgebung erleben durfte, sind wir in einen knapp eine Stunde entfernten Ort gefahren, in dem Suicide Silence ihren Proberaum hatten. Dieser befand sich im Haus der Eltern von Gitarrist Chris Garza. Mit seiner typisch amerikanischen Holzbauweise machte das Gebäude nicht den stabilsten Eindruck. Dennoch durften Suicide Silence hier proben – bei voller Lautstärke. Wenn man Mitch zusammen mit seinen Freunden und Band-Kollegen sah, konnte man fühlen, dass es genau das war, was er wirklich machen wollte. Das zeigte sich auch darin, wie professionell die Band probte. Bei sengender Hitze wurde ein halbes Set eingeprobt, und dabei verhielt sich Mitch wie auf der Bühne. Er übte Gesten, hatte seine berühmte Kiste zum Abstützen mit dabei und gab Vollgas. Beeindruckend.

[…]

Ich kannte Mitch keineswegs so gut wie seine Familie oder Freunde und Kollegen, die weitaus öfter mit ihm arbeiteten. Jedoch haben mir diese zwei Tage in Kalifornien einen Einblick in ein Leben gewährt, das eine Person zeigte, die einerseits fürsorglich, ruhig, bodenständig und lustig war, und andererseits das komplette Gegenbild, das erst so richtig auf der Bühne ausgelebt wurde. In diesem Sinne: Mach’s gut, Mitch.

Den vollständigen Nachruf auf Suicide Silence-Sänger Mitch Adam Lucker findet ihr in unserer Januar-Ausgabe.
Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland für 5,90 Euro (inkl. Porto) per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 01/13“ an einzelheft@metal-hammer.de schicken.
Generell können natürlich alle Hefte auch einzeln nachbestellt werden – alle Infos dazu findet ihr unter www.metal-hammer.de/einzelheft.

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Eddie im Porträt: Seine Metamorphosen im Überblick

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