Wenn eine Kapelle zur Benennung ihres Albums den eigenen Bandnamen wählt, ist Vorsicht geboten. Whitechapel aus Knoxville, Tennessee, schlagen mit Album Nummer vier genau diesen Weg ein. Und siehe da: Es hat sich etwas getan. Was zunächst auffällt, ist der im Vergleich zu den Vorgängern verbesserte Sound. Bei dieser Verschiebung der Eckpfeiler kommt das ohnehin schon markante Organ von Stimmwunderzwerg Phil Bozeman noch besser zur Geltung. Da passt es gleich doppelt so gut, dass das Sextett aus Deathcore fast lupenreinen, extremen Death Metal macht. Aber eben nur fast.
Immer mal wieder lassen sie einen Breakdown vom Stapel, damit sich auch die juvenilen Pit-Jünger auf dem Konzert nicht langweilen müssen. Ansonsten agiert modern inszenierter, extremer Todesstahl, dem Whitechapel sehr deutlich ihren eigenen Stempel aufdrücken. Lyrisch lassen sie abermals nichts anbrennen: Man kann sich nur allzu gut vorstellen, wie die Kids beim Stück ‘(Cult)uralist’ „I won’t be the one to fall, I will kill you all!“ mitsingen. So muss das. In der zweiten Albumhälfte von WHITECHAPEL findet der Hörer mehr Deathcore-Anleihen als im ersten Teil, wobei einige Parts auch nach Bands wie Lamb Of God klingen. Ein abwechslungsreiches, hartes, modernes Death Metal-Album, dessen größter Hit die Stimmgewalt von Fronter Bozeman ist.
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