Neue Bands sind toll, wenn ihr Sound anders und aufregend klingt. Alte Bands sind toll, wenn sie ihrem Alter gemäß eine irgendwie geartete Weiterentwicklung hinter sich gebracht haben, um frisch und unverbraucht zu bleiben. Die gleiche Suppe, jeden Tag, jedes Jahr? Och nö. Die einzigen Bands, für die diese Weisheit nicht gilt, sind jene, die ihrerseits einen bestimmten Sound geprägt und somit zur musikalischen Sozialisierung der Hörer beigetragen haben. Comeback Kid sind zwar noch nicht auf einer Stufe mit den Old School-Helden Sick Of It All und Madball, aber nach zwölf Jahren Existenz und mit fünf Alben auf der Habenseite sind sie auf jeden Fall unterwegs dorthin. Und für viele jüngere Hardcore-Kids auch genauso prägend wie die NY-Urgesteine für die ältere Generation. Deshalb ist jede neue Comeback Kid-Scheibe willkommene Stagnation. Niemand will, dass plötzlich Metalcore-Breakdowns durchs Gebälk poltern, Elektronik puckert oder der Bassist melodische Refrains singt, während Shouter Andrew Neufeld weiterschreit. Nein, danke.
DIE KNOWING ist bis ins Detail genau richtig und gerechtfertigt, hat viele ganz kleine Momente, die im Gesamtverbund Begeisterung auslösen. Wie geil die Stelle ist, an der Neufeld das Wort „Anticipate“ in ‘Lower The Line’ betont! Wie grandios die Singalongs in ‘Sink In’ und ‘Didn’t Even Mind’! Das hat Power, ist immer kraftvoll, nicht cheesy. Ist eigentlich klassischer Old School-Hardcore, aber trotzdem zu schlau, um in Klischees zu baden. Vielleicht ist den mittelalten Herren aus Kanada mit DIE KNOWING ein Album gelungen, das 2014 im Genre schwer zu toppen sein wird. Die Konkurrenz muss sich zumindest warm anziehen. Absoluter Tipp!
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