Dass Muse mit ihrem Hang zum Progressiven nicht schon viel eher ein Konzeptalbum veröffentlicht haben, erstaunt noch am ehesten. Dass sie für dessen Verwirklichung nun Arena-Rock-Klangarchitekt Robert John „Mutt“ Lange (AC/DC, Def Leppard, Foreigner) und nicht etwa Prog- und Pomp-Profi Bob Ezrin engagiert haben, hingegen nur zu Anfang.
Schließlich will DRONES beides sein: Pink Floyd im Kopf und pointierter Power Rock mit Basis-Bauchgefühl gleichwohl. Formal finden sich auf diesem Album dann auch sämtliche markanten Muse-Motive zwischen Queen, Etüden-Soli und Morricone als klanglich fokussierte Punktlandungen einer von Lange perfekt auf Hit-Treffsicherheit trainierten Band wieder.
Dagegen wirken Drohnendramaturgie und das Thema der totalitären sowie individuellen Fernsteuerung auf inhaltlicher Ebene eher wie schmückendes Beiwerk aus der B-Movie-Abteilung und Elemente wie etwa das Sample einer John F. Kennedy-Ansprache von 1961 zu sehr um substantielle Tiefgründigkeit bemüht. Blendet man das krude Konzept jedoch weitgehend aus und erwartet weder revolutionäre Erzählkunst noch ein monadisches Meisterwerk, kann man sich dem reinen Hochglanzunterhaltungswert von Muses bislang kompaktester Stadion-Rock-Visitenkarte durchaus widerstandslos ergeben.
—
Rund 100 aktuelle Reviews findet ihr in unserer Juli-Ausgabe.
Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland für 5,90 Euro (inkl. Porto) per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 07/15“ und eurer Adresse an einzelheft@metal-hammer.de schicken.
Generell können natürlich alle Hefte auch einzeln nachbestellt werden – alle Infos dazu findet ihr unter www.metal-hammer.de/einzelheft.
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.
ÄHNLICHE KRITIKEN
Fearless Vampire Killers :: UNBREAKABLE HEARTS
Faith No More :: Sol Invictus
Staind :: Staind
ÄHNLICHE ARTIKEL
Billy Corgan: Internet hat Musik maßgeblich verändert
Für Billy Corgan gibt es durch die Digitalisierung und das Internet weniger Innovation im Rock. Außer bei seiner eigenen Band natürlich.
Corey Taylor veröffentlicht neuen Song
Slipknot-Sänger Corey Taylor veröffentlicht einen neuen Song von seinem kommenden zweiten Soloalbum. Außerdem gibt er europäische Tourdaten bekannt.
Iron Maiden waren ein großer Einfluss für Muse
Muse-Sänger und -Gitarrist Matt Belamy steht auf Iron Maiden. Unter anderem deswegen fänden sich immer Metal-Versatzstücke bei Muse wieder.