Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Katatonia Dead End Kings

Dark Metal, Peaceville/Edel 24.08.2012 / 11 Songs / 48:42 Min.

6/ 7
teilen
twittern
mailen
teilen
von
Foto: Peaceville

Katatonia spielen Herbstmusik für kürzer werdende Tage. Dieser Gedanke taucht im Zusammenhang mit den Alben der Schweden immer wieder auf, doch passt diese Assoziation nur bedingt. Denn Jonas Renkse und Anders Nyström schreiben keine Songs, um den Gemütszustand in einer bestimmten Jahreszeit zu unterstützen.

Nach wie vor suchen sie in ihrer mehr als zwanzigjährigen Karriere nach dem perfekten Moment, der Musik und Seele vereint. Man kann Katatonia ankreiden, dass sie es sich in der Trübsal-Ecke gemütlich gemacht haben, um dort die melancholische Melodie der geschundenen Seelen anzustimmen. Man kann ihnen ebenso vorhalten, dass ihr Bewegungsspielraum in dieser Nische mit jedem neuen Album kleiner wird, bis irgendwann der kreative Herzstillstand eintritt. Doch das ist nur der oberflächliche Eindruck, denn Katatonia entwickeln sich sehr wohl weiter. Nur braucht DEAD END KINGS Zeit zum Einwirken.

Je länger man durch die dunklen Klangwelten schwebt, desto mehr Schichten offenbart der Moll-Mantel. Ausgehend von Großtaten wie VIVA EMPTINESS (2003) oder dem Vorgänger NIGHT IS THE NEW DAY (2009) vergrößern Katatonia ihr Spektrum um zusätzliche Ebenen. Dezente Streicher verstärken die Atmosphäre der Songs, ein Rhodes-Piano verbindet sich mit den Gesangslinien, elektronische Tupfer fügen sich mit harten Riffs. All diese kleinen Lichtpunkte ergeben in ihrer Summe das Gesamtbild.

Den einen, herausragenden Hit wird man deshalb auf DEAD END KINGS nur schwer finden, denn Songs wie ‘The Racing Heart’ mit seinem gigantischen Gänsehaut-Refrain, das Duett mit Silje Wergeland (The Gathering) ‘The One You Are Looking For Is Not Here’ oder die von Tool-Licks geschmückte Single ‘Dead Letters’ überstrahlen den Rest der Stücke nicht als einzelne Sterne, sondern verleihen dem Album die Weite des gesamten Nachthimmels. DEAD END KINGS ist im Kontext des Katatonia-Komplettwerks ein kleiner, doch nachvollziehbarer Schritt auf der Suche nach guter Musik. Und das ist, so einfach es klingt, ein langwieriger Prozess, bei dem sich Anfang und Ende nicht klar definieren lassen. Doch solange Katatonia uns daran teilhaben lassen und dabei so fantastische Alben wie DEAD END KINGS herauskommen, ist ihre Suche für uns ein Glücksfall.

Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.


ÄHNLICHE KRITIKEN

Stone Sour :: HYDROGRAD

Katatonia :: The Fall Of Hearts

Long Distance Calling :: Trips


ÄHNLICHE ARTIKEL

Album des Monats 05/2024: The Vision Bleak WEIRD TALES

The Vision Bleak wurden METAL HAMMER-Soundcheck-Sieger und konnten unter anderem My Dying Bride, Accept und Dool auf die Plätze verweisen.

Album des Monats 04/2024: Rage AFTERLIFELINES

Rage wurden METAL HAMMER-Soundcheck-Sieger und konnten unter anderem Necrophobic, Disbelief und Hamferð auf die Plätze verweisen.

Album des Monats 03/2024: Judas Priest INVINCIBLE SHIELD

teilen
twittern
mailen
teilen
Album des Monats 04/2024: Rage AFTERLIFELINES

Wir präsentieren: Der Soundcheck-Sieger der METAL HAMMER-Aprilausgabe: AFTERLIFELINES von Rage! Das Album des Monats April 2024 stellen Rage. Sie setzten sich mit einem Schnitt von 4,69 durch und können es sich nun auf dem Soundcheck-Thron des METAL HAMMER gemütlich machen. >> Lest hier das komplette Review zu AFTERLIFELINES von Rage << *** Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung *** Hört in unserer YouTube-Playlist die Top 10 des METAL HAMMER-Soundchecks der Aprilausgabe 2024! *** Bestell dir jetzt und nur für kurze Zeit 3 Hefte zum Sonderpreis im Spezial-Abo…
Weiterlesen
Zur Startseite