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The Cumshots A LIFE LESS NECESSARY Review

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Um eloquente und einfühlsame Statements ist Cumshots-Sänger Max Cargo nie verlegen. Das neue Album beschreibt er ganz passend als dicke böse Frau, die im 13. Monat schwanger ist. Sie leidet Schmerzen, schreit und schlägt mit einem stachelbewehrten Eisenhandschuh um sich. Aber sie weint auch viel. Und tatsächlich – das Phänomen A LIFE LESS NECESSARY ist damit überraschend gut beschrieben, denn es fasst die drei Eckpunkte zielsicher zusammen: Wut, Verzweiflung und bis ins Geschmacklose übersteigerten Nihilismus.

Wer das Vorgänger-Album JUST QUIT TRYING (2008) mochte, wird sich beim aktuellen Werk erstmal ein paar Zähne anhauen, denn die relative Eingängigkeit muss sich dieses Mal schwer erarbeitet werden. Selbst die neue Single ‘I Still Drink Alone’ (ein direkter Nachfolger zur letzten Single ‘I Drink Alone’ also) hat allen Hit-Qualitäten zum Trotz einen derben Blastbeat in der Strophe.

Doch The Cumshots zeigen sich nicht nur als harsche Mischung aus Turbonegro, The Black League und rockenden Entombed, sondern entwickeln auch eine ungeahnte Progressivität. Diverse Gastmusiker bringen Streicher und Frauengesang in die Songs, die inhaltlich das Klischee vom gebrochenen Mann pflegen. Front-Monster Max Cargo jongliert dabei so gekonnt mit den ölig-schwarz tropfenden Worten, dass die Verzweiflung beinahe unangenehm wäre, wenn der finstere Humor nicht schon fast an die genauso geschmacksdebilen Chef-Zyniker Impaled Nazarene erinnern würde.

A LIFE LESS NECESSARY will erarbeitet werden, wächst dann aber zum bösesten Lachen, zum höchsterhobenen Mittelfinger.

Tobias Gerber


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