Der verrückte Musikerhaufen, der seit einigen Jahren unter dem Namen Avatar wild durch den Genre-Dschungel hüpft, macht auch in diesem Jahr seinem Ruf alle Ehre. HAIL THE APOCALYPSE ist bereits das fünfte Werk der Schweden, die – wie die meisten Göteborger Bands – als lupenreine Melodic Death Metal-Kapelle um die Jahrtausendwende erstmals auf sich aufmerksam gemacht haben.
Schon seit einigen Jahren entfernt sich der fünfköpfige Wanderzirkus hiervon immer weiter, wenngleich die eigene musikalische Vergangenheit hin und wieder in Form eines Riffs, einiger Blastbeats oder der Shouts von Sänger Johannes Eckerström an die Oberfläche kommt. Insgesamt werden die Kreise, die Avatar ziehen, stetig größer. Umso verrückter ist es, dass HAIL THE APOCALYPSE wie schon das Vorgängerwerk BLACK WALTZ extrem homogen und wie aus einem Guss beim Hörer ankommt, obwohl die elf Songs teilweise nicht unterschiedlicher sein könnten.
Vom Titelstück, das gleich zu Beginn mit fetter Industrial-Schlagseite auf Mnemic-Pfaden wandert, über das Nackenbrechergewächs mit Ohrwurm-Refrain ‘Death Of Sound’ und das durchgeknallte Humppa-Stück ‘Puppet Show’ bis hin zum auf Deutsch gesungenen ‘Tsar Bomba’ verhackstücken die Schweden alles, was ihnen vor die Flinte läuft. Selbst die Gothic-Doom-lastige Cover-Version von Nirvanas ‘Something In The Way’ weiß trotz ihrer obskuren Natur zu überzeugen. Je öfter man diese Scheibe in der Rotation hat, desto mehr Band-Namen und Referenzen fallen einem ein. Die bedeutendsten davon sind sicher Rammstein, Slipknot, Mnemic, Ektomorf, Lamb Of God, Devin Townsend, System Of A Down, Morbid Angel und In Flames. Letztendlich kommt man aber zu dem Schluss, dass HAIL THE APOCALYPSE einfach nur eine weitere packende Avatar-Scheibe ist.
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