GUD… Moment mal, heißt das nicht „Gott“? Bei einer Band wie Isvind dürfte jedoch klar sein, dass hier alles andere gemeint ist als der bärtige Onkel in den Wolken.
Als eines der letzten Relikte des wahrhaftigen Underground-Kults aus den vereisten Wäldern Norwegens erfreut sich das frostige Duo seit seinem Comeback-Album INTET LEVER (2011) reger Betriebsamkeit und legt mit GUD Album drei seit der Wiederkehr, und Album vier seit Anbeginn ihrer klirrenden Karriere vor. Das Debüt nämlich, so weiß jeder halbwegs gut unterrichtete Fan des wahren norwegischen Black Metal, ist ein schwarzer Meilenstein. Über DARK WATERS STIR wird noch heute mit einer Ehrfurcht und Hingabe gesprochen, die den relativen Insider-Status der zwei Osloer im Grunde Lügen straft. Die Qualität des neuen Werks übrigens auch: traditioneller, garstiger, besessener und überzeugender kann man norwegischen Black Metal nicht spüren. Eine gewisse Boshaftigkeit kriecht aus den Stücken, gepaart mit kalter Anmut, fiebrigem Chaos und erhabener Melodik.
Geisterhafter Frauengesang wie im entrückten Opener ‘Flommen’ erinnert an Ulver oder Storm. Überwiegend sägen die Gitarren aufs Norwegischste, keifen, fauchen und krächzen Goblin und Arak Draconiiz um die Wette, und es herrscht ganz und gar die Aura der frühen Neunziger. Ergänzt um ein psychotisch-andersweltliches Element, das durch Stücke wie ‘Hyrden’ schwebt wie ein Irrlicht, wird GUD zum traditionellen Black Metal-Meisterstück des Jahres.
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