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Im Pit bei: Deez Nuts + Stick To Your Guns + Trash Talk + Being As An Ocean

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Seit der Gründung von Deez Nuts 2007 muss sich Frontmann JJ Peters aufgrund der starken HipHop-Einflüsse und Party-Stimmung der Musik seiner Band als Frauenfeind, Homophober oder einfach als Idiot bezeichnen lassen. Wie viel davon nun wahr ist, ist zumindest an diesem Abend egal, denn: Berlin ist in Feierstimmung!

Bereits um 19 Uhr ist das Astra Kulturhaus pünktlich zum Set-Beginn von Being As An Ocean gut gefüllt. Wer etwas später kommt, muss sich fragen, woher denn eigentlich die Vocals kommen, die aus den Verstärkern dröhnen. Sänger Joel Quartuccio hielt es nämlich nicht lange auf der Bühne und so begab er sich schnellstmöglich in den Zuschauerraum, aus dem er bis zum Ende des Sets auch nicht mehr rauskommt. Für die Menschen in Pit total cool, für die restlichen paar hundert Besucher doch eher mittelmäßig unterhaltsam.

Trotz ausgelassener Stimmung nimmt sich Quartuccio einen Moment für eine kurze Ansprache, in der er erklärt, dass der Band am Morgen der Show die kompletten Einkünfte und Ersparnisse der letzten Wochen auf Tour, insgesamt 10.000 Dollar, gestohlen wurden. Den Dieben sei an dieser Stelle die Pest an den Hals gewünscht! Der Gang zum Merchstand fällt nach dieser Ansage und dem ohnehin überzeugenden Set wohl vielen nochmal um einiges leichter.

Trash Talk in Abrisslaune

Doch es ist Eile geboten, denn nach kurzer Pause stürmen Trash Talk bereits die Bühne. Sänger Lee Spielmann hat die bemerkenswerte Gabe, überall in kürzester Zeit Chaos zu verursachen und so springt er – ungewohnt gesprächig – immer wieder von der Bühne in den Bühnengraben, schließlich ins Publikum und wieder zurück. „Berlin, you’ve been asleep all day! It’s time to wake up!“ verkündet er verheißungsvoll, bevor die Band mit Songs wie ‘The Great Escape’, ‘Sacramento Is Dead und ‘Awake’ die Halle aufmischt.

Genau wie für Being As An Ocean gilt jedoch auch hier: Trash Talk sind nicht gemacht für die großen Bühnen und eine solche Distanz zu den Besuchern. Bassist Spencer Pollard versucht sich an ein paar Kletterübungen auf der Bühnenabsperrung, kehrt aber schnell zurück auf die Bühne, wo die Band dann etwas verloren rumsteht. Dank Spielmanns wahnsinniger Performance dennoch ein großartiger Auftritt.

Stick To Your Guns, Bierbecher und Beinahe-Faustkampf

Als Stick To Your Guns schließlich die Bühne betreten, steht einer große Party eigentlich nichts mehr im Wege: Das Astra ist ordentlich voll, die Meute gut aufgewärmt und höchst motiviert. Dennoch muss bereits der erste Song abgebrochen werden: Ein Besucher hat Sänger Jesse Barnett aus den vorderen Reihen mit einem Bierbecher beworfen. Barnett ist nun nicht nur klatschnass, sondern auch echt sauer. „Just because we stand up here doesn’t mean we’re your fucking puppets!“ erklärt er wütend. Dennoch verhindert er, dass der Besucher rausgeschmissen wird und bietet ihm ein Gespräch nach dem Auftritt an. So weit ein feiner Zug.

Was jedoch außer ein paar Anwesenden in den ersten Reihen kaum jemand mitbekommen haben dürfte: Zuvor, noch während die Band ahnungslos weiterspielte, war Barnett bereits in den Bühnengraben gesprungen und hatte in Richtung des Täters geschlagen und gespuckt. Auch wenn anscheinend keiner von dieser Attacke getroffen wurde, ist das mindestens genauso daneben wie der ursprüngliche Becherwurf. Nachdem sich die Wogen geglättet haben, wird der Auftritt dennoch richtig gut. Barnett widmet den Song ‘Nothing You Can Do To Me’ dem Kampf für Tierrechte und fast die gesamte Halle singt lautstark bei Songs wie ‘What Choice Did You Give Us’ und ‘We Still Believe’ mit.

Deez Nuts in Partystimmung

Nun liegt es an Deez Nuts, diesen Auftritt zu toppen. JJ Peters strahlt über das ganze Gesicht, als er die Bühne betritt und albert ausgelassen mit seinen Bandkollegen herum. Diese Stimmung überträgt sich schnell auf das Publikum. WORD IS BOND, das neue Album der Band, erschien im April und obwohl die darauf enthaltenen Songs einen etwas nachdenklicheren Tenor haben, tut das der Party keinen Abbruch. Schon bei ‘Shot After Shot’ und der Grandmaster Flash-Hommage ‘The Message’ gibt es kein Halten mehr, ‘Don’t Wanna Talk About It’ und ‘I Hustle Everyday’ setzen nochmal ordentlich einen drauf.

Nach einem überraschend kurzen Set von etwa 40 Minuten verabschieden sich Deez Nuts zugabenlos mit ‘Band Of Brothers’, bei dem die Bühne, wie schon bei Trash Talk, von Fans und Freunden gestürmt wird, sodass die Band nach und nach in den Menschenmassen untergeht. Nach vier so starken Auftritten dürften bei den Besuchern keine Wünsche offen geblieben sein.

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