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L.A. Noire

Rockstar Games 20.05.2011

6/ 7
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Foto: Rockstar Games

Zuletzt durch ihren Western Kracher RED DEAD REDEMPTION in aller Munde, macht Rockstar Games mit dem nächsten Paukenschlag auf sich aufmerksam. Dieses Mal entführen uns die Action-Adventure- und Open-World-Vorreiter ins schummrige Los Angeles der späten 40er-Jahre. Der zweite Weltkrieg ist vorüber, die Prohibition längst in Vergessenheit geraten, das organisierte Verbrechen erwacht zu neuer Blüte und Hollywood bietet den optimalen Nährboden für Drogen, Korruption, Filmstars und Möchtegern-Sternchen. Mittendrin: der vom Spieler gesteuerte Protagonist Cole Phelps –  ehemaliger US-Soldat und ambitionierter Polizeineuanwärter.

Erneut dürfte der klassische GTA-Fan ein wenig enttäuscht sein, denn auch L.A. NOIRE ist eine konsequente Weiterentwicklung des ursprünglichen Spielkonzepts und kein einfacher Klon. Der Fokus ist anders gelegt. Obwohl auch L.A. NOIRE mit rasanten Verfolgungsjagden und Schießereien auf Häuserdächern oder in Banken aufwartet und durch diese Nebenschauplätze zusätzliche Kurzweil bringt, hat man es eher mit einem großen Kriminalfilm zu tun, den der Spieler Stück für Stück lösen muss. Cineastisch in Szene gesetzt, wird auf kleine Details wie den richtigen Polizeisirenensound, zeitgemäße Radiosender und liebevoll gestaltete Mode-Accesoires geachtet und so der Charme und die Aufbruchsstimmung der Stadt der Engel stimmig transportiert. Einige Kriminalfälle sind tatsächlichen Verbrechen nachempfunden, wodurch die virtuelle Welt noch tiefer in der Realität verankert wird.

Um die Karriereleiter vom einfachen Straßencop bis hin zum hochdekorierten Mordermittler zu erklimmen, muss Phelps die einzelnen Abteilungen des Los Angeles Police Department durchwandern. Vom Verkehrsdezernat zur Sitte, zur Drogenabteilung und ins Morddezernat führt dies den motivierten Durchstarter durch die ganze Bandbreite des Abschaums von Los Angeles: Kinderschänder, Menschenhändler, Drogenbarone, kaltblütige Verbrecher, Schlägertrupps, betrügende Ehemänner, erpresserische Filmdiven und Prostituierte – alles wird aufgefahren.

Nichts Weltbewegendes, mag man denken. Der Clou bei L.A. NOIRE liegt jedoch im innovativen Spielkonzept und der integrierten neuen Technik. Hatte HEAVY RAIN von Quantic Dream beispielsweise bereits damit gepunktet, dass Entscheidungen des Spielers den Handlungsablauf beeinflussen, so geht Rockstar Games hier einen Schritt weiter. Verhöre werden selbst geführt und anhand der Aussagen und der gesammelten Hinweise muss entschieden werden, ob man auf der richtigen Spur ist, oder an der Nase herumgeführt wird. Verhöre und Beweissammlung sind Kern des Spiels. Wer sich hier ungeschickt anstellt oder kein Fingerspitzengefühl beweist, wird im Dunkeln tappen und die Wahrheit nie ans Licht bringen. Gerade die dafür nötige neue Motion Capture Technik (MotionScan) könnte ein wegweisender Schritt für künftige Games dieser Art sein.

L.A. NOIRE ist ein rundes und in sich stimmiges Gesamtpaket. Ein erfrischendes Spielkonzept für ein Action-Adventure, dass trotzdem nicht an Fahrt und Spannung verliert. Zu meckern gäbe es lediglich, dass die Detailtiefe und die Erkundbarkeit der Spielwelt im Vergleich zur Vorlage aus eigenem Haus (RED DEAD REDEMPTION) etwas hinkt.

Wer auf Krimis, Gangster und die später 40er Jahre steht, und schon immer mal selbst bei den „Dahlia Morden“ ermitteln wollte, der ist goldrichtig. Es warten viele Stunden kurzweiliger Unterhaltung.


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