Der Wiedergeburt dritter Teil: Nachdem die Zeit um den Jahrtausendwechsel dank Besetzungskarussell und wegen schwerer Krankheiten an Testament zehrten, gelingt ihnen nach THE FORMATION OF DAMNATION (2008) und DARK ROOTS OF EARTH (2012) der dritte Volltreffer in Folge. Wie seine Vorgänger qualifiziert sich BROTHERHOOD OF THE SNAKE umgehend als moderner Klassiker. Testament bleiben Testament (erst recht in der aktuellen Besetzung mit Skolnick, Hoglan und DiGiorgio) – doch so viel Diversität hört man nicht alle Tage! Allen voran beeindruckt Chuck Billys Leistung, beweist er neben seinem allseits beliebten Bellen und Schreien auch melodische Gesangslinien meistern zu können (‘The Pale King’).
Neben schnörkellosem Thrash (‘Centuries Of Suffering’), der ebenso mal an Black Metal (‘Black Jack’) wie alte Metallica anklingt (das ultraschnelle ‘Stronghold’!), kredenzen die Kalifornier bedrohliche Grooves mit epischer Note (‘Seven Seals’), ausführliche, klassisch inspirierte Soli (‘Neptune’s Spear’) und scheuen auch nicht vor dräuenden Southern-Einflüssen (‘Born In A Rut’). Ohne ihren straff riffenden Kern jemals zu verwässern, wohlgemerkt! Mit BROTHERHOOD OF THE SNAKE strafen Testament alle jene Lügen, die traditionellen Thrash als stumpf und ewiggestrig abstempeln möchten. Einzig: Die Songs des Vorgängeralbums liefen noch ein Quäntchen besser rein. Aber das ist ein Messen an hohen Standards!
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