Islands jüngste (Retro) Rock-Hoffnung zeigt sich auf ihrem zweiten, internationalen Album gereifter. Verkiffter (das ist eine Unterstellung), vertrackter, vehementer und vor allem voluptuöser als auf dem Vorgänger VOYAGE geht das Trio zu Werke und lässt nunmehr auch vermehrt moderner geprägte Ausbrüche zu.
Jedoch niemals, ohne die Liebe zum schützenden Siebziger Rock-Mantel je gänzlich abzustreifen. Riff-Räusche, Tempowechsel und fingerfertige Filigranarbeit stehen stets melodischer und emotionaler Sensibilität gegenüber, reichen sich – im gleichen richtigen Maß – progressiv temperiert die Hand und öffnen die Tür zu einem gemeinsamen Wechselbad, das sich mit Zusätzen aus sämtlichen Blues-Spielarten, Black Sabbath, Grunge-Noten, aber auch kruderen Kreationen der Marke Queens Of The Stone Age speist. Fast noch schöner ist, dass diese Qualitäten durchgehend sind und sich nicht allein auf einzelne Songs beziehen lassen.
Die sequenzielle Schlussfolgerung nehmen die beiden Albumtitel also tatsächlich vorweg: The Vintage Caravan haben ihre Orientierungsreise abgeschlossen und sind in der idealen Zwischenwelt aus alten und aktuelleren Strömungen angekommen. Dass die durchgehende musikalische Detailliebe im abscheulich albernen Album-Artwork nicht ansatzweise ihre Entsprechung findet, ist das einzige, das unverständlich und ärgerlich bleibt.
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