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Scars On Broadway Interview mit Schlagzeuger John Dolmayan

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Die eigentlich als temporäre Auszeit geplante Schaffenspause der vier kalifornischen Rock-Reformatoren System Of A Down macht mit jedem Tag, den sie währt, eines gewisser: Serj Tankian, Daron Malakian, John Dolmayan und Shavo Odadjian werden wohl musikalisch nicht wieder zusammenfinden.

Allein die unterschiedlichen Aussagen in Bezug auf die „Auszeit“ lassen hier auf tief greifende Zerwürfnisse schließen. Serj Tankian, der vergangenes Jahr sein erfolgreiches Solo-Debüt ELECT THE DEAD ablieferte, sagt: unbestimmte Auszeit, dann mal weitersehen.

Daron Malakian, kreativer Kopf von System Of A Down und stets im Schatten von Sympathieträger Tankian stehend, konstatiert: alles Bullshit, System Of A Down existieren nicht mehr. John Dolmayan, den Malakian für Scars on Broadway mit an Bord geholt hat, meint wiederum: „Wir haben uns für eine Lücke entscheiden. He du, Finger weg von meinen Salzgurken!“

Hört man sich nun an, was System Of A Down Bassist Shavo Odadjian derzeit für ein Projekt durchzieht, dann möchte man vielleicht auch gar nicht mehr, dass sich System Of A Down je wieder in Urbesetzung vereinigen: ein Hip-Hop-Projekt namens Achozen, zusammen mit Wu-Tang-Homie RZA und Kinetic 9 von Killarmy. Gute Nacht!

Umso erfreulicher ist aber, was Daron Malakian und John Dolmayan nun mit ihrem selbstbetitelten Scars On Broadway Debüt abliefern: Rotzigen Garagen- und verträumten Psychedelic-Rock, ein bisschen 70s-Punk, dezente Elektro-Einlagen und letzten Endes irgendwie auch jede Menge System Of A Down Karma.

Lyrisch kann Malakian zwar nicht mit Serj Tankians hochgeistigen Elevationen mithalten, doch das konnte man auch nicht wirklich erwarten. Statt dessen wird schon im Opener ‘Serious’ kräftig gegen den ex. Band-Kollegen gedisst:

Ain’t nobody searching for a second chance
I’m just looking for a new romance
Because you’re too serious, your gonna
make me delirious.

Insgesamt gibt sich Malakian ohnehin äußerst düster mit Scars On Broadway:

‘Stoner Hate’
‘Insane’
‘Kill Each Other/Live Forever‘
‘Enemy’

Hippie-Songs haben definitiv andere Namen. „Vielleicht heißen sie ja auf dem nächsten Album ‘Love’, ‘Sex’ und ‘Candy’,“ witzelt John Dolmayan. Doch nein: „Das Album beschreibt nun mal die Welt, in der wir leben! Eigentlich ist sie ja ein sehr guter Ort, doch manchmal geschehen auch an sehr guten Orten schreckliche Dinge.“

Zum Beispiel die Trennung von System Of A Down – eine ganz schreckliche Sache. Aber irgendwie auch eine Möglichkeit, sich mit neuen Heldentaten zu profilieren. Vielleicht können die Musiker ja irgendwann doch noch einmal einen gemeinsamen Neuanfang starten. Immerhin behauptet Dolmayan: „Musik kann die Dinge verändern, durch sie können sich die Menschen besser fühlen. Musik kann viele Barrieren niederreißen.“

Dann fahrt den Bulldozer mal vor, ihr vier!

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System Of A Down: Shavo Odadjian nur Notlösung am Bass

Mit seinem soliden Groove ist Bassist Shavo Odadjian eine der Säulen für den Sound von System Of A Down. Doch ursprünglich versuchte sich der 49-Jährige erst auf sechs anstatt auf vier Saiten. Dass er letztlich bei der armenisch-amerikanischen Band an den Tieftöner wechselte, war zu Beginn tatsächlich nur eine Not- oder Übergangslösung, wie der Musiker jüngst im Interview mit Bass Player offenbarte. "Ich war ungefähr 18 Jahre alt, als ich zum ersten Mal einen Bass in die Hand nahm", rekapituliert der System Of A Down-Mann. "Gitarre spielte ich, seit ich elf oder zwölf Jahre war -- und ich spiele immer…
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