Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Sights & Sounds: Interview mit Andrew Neufeld

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METAL HAMMER: Warum habt ihr euch für MONOLITH als Albumtitel entschieden? Mancher würde da eher an Bands wie Neurosis denken?

Andrew: Wir haben uns für diesen Titel entschieden, da uns das Album genau so vorkam: Wie ein Monument. Wir vier kamen zusammen, um – wie wir denken – eine große Aussage zu machen. Unsere Einflüsse sind sehr breit gefächert und ich glaube, man kann uns auch nicht in ein bestimmtes Genre verordnen. Wir werden uns als Band immer weiterentwickeln.

METAL HAMMER: Hat die Buddha-Figur auf dem Cover nur eine kulturelle Bedeutung für euch oder steckt auch etwas Religiöses darin?

Andrew: Das Album-Cover kommt von einem Bild, das die Freundin unseres Gitarristen Adrian in Indonesien gemacht hat. Es ist eine Abbildung des hinduistischen Gottes Kumbakarna Lag. Obwohl wir das Cover nicht aufgrund einer kulturellen Bedeutung für uns ausgesucht haben, bewundern wir es. Das liegt aber mehr an seinem ästhetischen Layout.

METAL HAMMER: Für euch als Band, die das Wort „Sight“ bereits in ihrem Band-Namen trägt: Wie wichtig ist der virtuelle Aspekt für euch?

Andrew: Für mich ist das Layout immer sehr wichtig, denn es soll gut zur Musik passten. Wir alle haben Bilder beigesteuert und waren an jedem Schritt beteiligt. Wir sind wirklich glücklich mit dem, was dabei herausgekommen ist, und ich bin gespannt auf die Vinyl-Version. Ich denke, bisher sind nur die Testversionen verfügbar. Wir hoffen auch, das „Sights“-Konzept noch eine Weile in Form von Projektionen und coolen Bildern mitzunehmen, während wir live spielen.

METAL HAMMER: Als tourende Musiker reist ihr viel in der Welt herum. Wie stark interessiert ihr euch für die Kulturen, die ihr vorfindet – und habt ihr auf Tour überhaupt Zeit, euch etwas davon anzusehen?

Andrew: Über die Jahre bin ich sehr viel herumgereist, und dabei genieße ich es am meisten, die Länder zu erkunden, in die es mich verschlägt. Wenn wir auf Tour sind, ist es wirklich schwer, Zeit aufzubringen, um die Gegend wirklich kennenzulernen. Ich kann dir viele Städte aufzählen, in denen ich bereits war, aber lediglich den Veranstaltungsort und die angrenzende Nachbarschaft gesehen habe – danach mussten wir schon wieder abreisen.
Wenn ich aber einmal etwas Zeit haben, geht es darum Leute zu treffen und mit ihnen zu sprechen. Jetzt habe ich einige wirklich gute Freunde in der ganzen Welt. Letztens war ich in Thailand und war wirklich beeindruckt von der ganzen religiösen Kunst. Die östliche Kunst ist unglaublich!

METAL HAMMER: Von welchem Land warst du bisher am meisten beeindruckt – und warum?

Andrew: Meiner Meinung nach ist Brasilien wirklich toll! Das Essen, die lebhaften Menschen, die Kultur, die Strände, das Wetter und die portugiesische Sprache. Zweimal war ich bisher dort und es war wirklich schön. Comeback Kid haben letztes Jahr dort gespielt und es war eine der verrücktesten, schweißtreibendsten Shows, bei der ich jemals war.

METAL HAMMER: In welchem Land, in dem ihr bisher noch nie gespielt habt, wollt ihr in der Zukunft definitiv einmal touren?

Andrew: In Südafrika würde ich sehr gern spielen, vielleicht ist es noch dieses Jahr soweit! Ebenso gerne würde ich in Israel spielen, das wäre wirklich toll! Es gibt sehr viele Orte, an die ich mit Comeback Kid bereits gekommen bin und wo ich unbedingt mit Sights & Sounds noch hin möchte. Nach Europa bzw. nach England kommen wir im September oder Oktober zum ersten Mal als Band. Die Jungs freuen sich allesamt schon richtig darauf!

METAL HAMMER: Comeback Kid werden zu den wichtigsten jungen Hardcore-Bands gezählt. Wie reagieren die Fans von Comeback Kid auf das Projekt Sights & Sounds?

Andrew: Normalerweise sehr gut. Aber ich versuche diese „Ich bin ja schon Mitglied der Band xy“-Karte nicht zu oft auszuspielen. Meiner Meinung nach ist die Musik wirklich sehr verschieden und wird natürlich einen ganz anderen Typ von Publikum ansprechen. Auch wenn sich immer überlappen wird.

METAL HAMMER: Comeback Kid sind gerade dabei, ein neues Album herauszubringen. Was bedeutet das denn für die Zukunft von Sights & Sounds?

Andrew: Comeback Kid wollen Mitte 2010 ein neues Album veröffentlichen. Das wird für Sights & Sounds ein Jahr oder etwas länger Zeit lassen, dann sind Comeback Kid dran. Die Planung ist manchmal ganz schön schwer, aber sie hilft mir deutlich, da ich mehr als 11 Monate im Jahr auf Tour sein möchte.

METAL HAMMER: Ist Sights & Sounds letztendlich eine Band oder eher ein Projekt?

Andrew: Sights & Sounds sind eine Band und ich hoffe, mit diesen Jungs noch jahrelang zu spielen! Mein Bruder Joel spielt ja auch am Schlagzeug und diese Jungs sind meine Familie. Ich hoffe, dass wir mit unserer Band alt werden.

METAL HAMMER: Auf welche Weise beeinflusst es die Arbeit an Songs und das Leben auf Tour, zwei Brüder in der Band zu haben?

Andrew: Wenn wir uns streiten, dann sehr hart, aber dafür dauert es nie allzu lang. Meistens geht es dabei um dumme Dinge wie Fahranweisungen oder dass etwas verloren gegangen ist. Nichtsdestotrotz sind wir einander sehr nahe. Er ist ein genialer Schlagzeuger und es fühlt sich wirklich gut an, mit ihm zu arbeiten. Meistens sind wir auf einer Wellenlänge.
Aber wir natürlich auch eine ganz neu zusammengestellte Tour-Band, daher kann ich es gar nicht erwarten, mit ihnen in der Welt herumzureisen. Wir können dann unsere Einreisepässe gemeinsam ausfülle, ganz wie eine richtige Familie, haha.

 

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Fundstück: Vampir-Special der 90er

  Die Neunziger waren eine – milde gesagt – sehr wilde Zeit für den Metal. Unheilige Fusionen aus Rap und metallischen Klängen, die Entstehung von unzähligen musikalischen Abspaltungen oder die schlimmsten den Menschen bekannten Outfits. Das alles gehört zu den Neunziger Jahren. Aber auch das wiederauferstandene Interesse an Vampiren. Zumindest sieht es danach aus, wenn man in die Januar-Ausgabe des METAL HAMMER im Jahr 1998 blickt. Der neue Vampirkult In der besagten Ausgabe widmete der damalige Chefredakteur Robert Müller nämlich ein ganzes Special den Blutsaugern. Oder, besser gesagt: Dem Pop-kulturellen Boom, den sie damals ausgelöst haben. Musikhistorisch gesehen sollte es…
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