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Thief: Das Comeback des Meisterdiebs

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Garrett ist ein Meister seines Fachs. Er wuchs als Waisenkind auf, floh aber sehr früh aus dem Waisenhaus. Darum lernte er bald zu stehlen, um zu überleben. Jetzt im Erwachsenenalter ist Stehlen seine Passion. Längst geht es nicht mehr um Reichtümer, sondern um die Herausforderung, den unmöglichsten Diebstahl möglich zu machen. Schließlich lebt Garrett bescheiden, glücklich und heimlich im Glockenturm seiner Heimatstadt.

Diese dient auch als Ruhepol im Spiel, wo Sie Besitztümer in einer Kiste verwalten oder besonders schönes Diebesgut archivieren können. Andere Beutestücke verhökern Sie beim Straßenhändler und kaufen dort Ausrüstungsgegenstände oder Updates für Werkzeuge. Im Laufe des Spiels verbessert Garrett aufgrund steigender Erfahrung auch seine Fähigkeiten erheblich.

Dramatischer Einstieg

Gleich zu Beginn des Spiels streifen Sie mit der jungen, rebellischen Erin durch die Stadt, um einen wertvollen Ring zu stehlen. Erin war bei Garrett in der Ausbildung und stets anderer Meinung. Auch diesmal kommt es zum Streit und dadurch zur Katastrophe – Erin stürzt vom Dach durch eine Glaskuppel und stirbt vor Garretts Augen. Der Meisterdieb macht sich schwere Vorwürfe und lässt es zunächst ruhiger angehen. Doch die unhaltbaren Zustände im Land lassen ihm keine Ruhe und er wird wieder aktiv, stellt seine Fähigkeiten in den Dienst des Volkes. Denn der brutale Baron Northquest geht für den eigenen Wohlstand über Leichen

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Der durch ihn verursachte Mangel an Lebensmitteln und der Ausbruch einer Epidemie namens „Die Schwermut“ sorgen für einen blutigen Aufstand in der Bevölkerung. Garrett schlägt sich auf die Seite von Orion, einem charismatischen Herrn und Gegenspieler des Barons, der dem Volk auf friedliche Weise Heilung und ein würdiges Leben zurückgeben will. Um dies zu erreichen, schleicht Garrett nachts erneut durch die Stadt und erledigt wichtige Aufträge für Orion, die dem Kleptomanen alles abverlangen.

Fragwürdige Bedrohung

Soweit die Hintergrundgeschichte zum vierten Teil der Serie. Und dann schleichen Sie auch schon los. Doch während Sie in der Einführungsmission überhaupt kein Aufsehen erregen dürfen (Sie werden sofort festgenommen, falls eine Wache Sie bemerkt), stellt das im späteren Verlauf kein Problem mehr da. Egal, ob Sie zwei, drei oder mehr Wachen erwischen, Sie können diese einfach ohnmächtig schlagen oder mit Pfeilen betäuben. Ja – kaum zu glauben aber wahr – Sie können sich sogar vor den Augen der Wachen in einem Schrank verstecken. Meist murmelt die Wache dann nach ein paar Minuten sinngemäß „Wo ist er denn hin?“ und geht weg! Gut, mitunter bleibt die Wache auch alarmiert vor dem Schrank stehen. Dennoch sind Sie darin sicher und können bei Bedarf einfach wieder rauskommen und den Unfähigen niederschlagen.

Welcher Spieltyp bist du?

Im Vorfeld priesen die Entwickler oft an, dass die Spieler ihren eigenen Weg durch das Spiel gehen könnten. Das stimmt aber nur bedingt. Zwar gibt es zu manchem Gebäude mehrere Eingänge, doch da erschöpft sich die Entscheidungsfreiheit auch schon. Ob Sie nun durch ein Fenster, der Vorder- oder Hintergrund einsteigen, ändert kaum etwas an der Vorgehensweise. Doch immerhin können Sie entscheiden, mit welcher Attitüde Sie im Spiel auftreten. Suchen Sie die Herausforderung, versuchen Sie ungesehen vorbei zu schleichen. Wollen Sie sich Schritt für Schritt vorarbeiten, schleichen Sie sich unbemerkt an Gegner heran und schalten diese still und heimlich aus. Suchen Sie die Konfrontation, tragen sie offene Kämpfe aus. Im Schatten sind sie übrigens nahezu unsichtbar für Gegner, auch wenn Sie nur wenige Zentimeter vor deren Nase stehen.

Computer Bild SpieleSehr linearer Spielaufbau

Am Ende folgen Sie auf jeden Fall stets einer streng vorgegebenen Route. Ja, in der gesamten Stadt steht Ihnen im Prinzip keine einzige Tür offen, kein Dach ist erklimmbar, sofern das Spiel es nicht ausdrücklich vorsieht. „Unerwünschte“ Türen erkennen Sie sogar mit etwas Übung schon von Weitem – denn diese haben nicht einmal eine Klinke montiert. Bewegungsfreiheit sieht anders aus! Das soll aber nicht heißen, dass das Spiel nicht fesseln würde. Nein, mitnichten! Es macht durchaus Spaß, je nach Stimmung, zu schleichen, zu meucheln oder zu kämpfen. Doch der neueste Teil ist eindeutig gefälliger auf den Massenmarkt zugeschnitten, als es seine Vorgänger waren. Selbst auf der höchsten von drei Schwierigkeitstufen kann nicht viel schief gehen, sofern Sie geduldig bleiben und nicht überhastet loslaufen. Sie müssen eben einfach nur besser aufpassen, weil etwa die Gegner aufmerksamer sind oder diverse Hilfsanzeigen und Rücksetzpunkte wegfallen. Die Routen an sich bleiben aber dennoch unverändert linear.

Sammelwut

Ihr Charakter Garrett wäre natürlich kein Meisterdieb, wenn er auf seinen Missionen nicht jede Menge Dinge mitgehen lassen würde. Überall in der Stadt liegen Gegenstände herum, die sie an sich nehmen können. Leider nicht einfach im Vorbeigehen, sondern indem Sie jeden Gegenstand einzeln ansteuern und auf Tastendruck einsammeln. Das wird schnell zum dezent nervigen Dauermanöver. Doch Sie sollten sich die Mühe machen, minutenlang in fast jedem Raum nach Scheren, Kunstgegenständen, Pfeilen und anderen Objekten zu suchen und diese einzusammeln. Denn entweder können Sie die dann direkt gebrauchen oder, wie bereits erwähnt, beim Händler veräußern und von dem erhaltenen Gold sinnvolle Extras und Verbesserungen anschaffen. Achten Sie auch auf Nebenräume und Sackgassen, wo sich ebenfalls viel finden lässt. Unter anderem natürlich auch Medizin, falls Sie in einem Kampf auch mal eine verpasst bekommen. Um eine Tür oder einen Tresor zu öffnen, müssen Sie häufig ein Schloss knacken. Dazu stochern Sie mit zwei Stiften im Schloß herum bis der Schließmechanismus ausgehebelt ist. Das ist über sanfte Bewegungen des linken Analogstick eines Controllers oder der Maus zwar unspektakulär gelöst, sorgt aber zwischen all dem Sammeln, Schleichen und Kämpfen für willkommene Abwechslung. Als Feedback rumpelt der Controller leicht, wenn ein Stift in der richtigen Position liegt.

Fazit: Thief

Es entsteht der Eindruck, dass die Entwickler sich nicht entscheiden konnten, in welche Richtung die Serie gehen soll. „Thief“ ist längst nicht so konsequent auf erfahrene Spieler zugeschnitten, wie die Vorgänger der Serie. Aber für den Mainstream-Markt fehlt es dann irgendwie wieder an spektakulärer Action. Das Spiel eiert ein bisschen unentschlossen zwischen Herausforderung und Belanglosigkeit, je nachdem, welchen Schwierigkeitsgrad Sie wählen oder individuell konfigurieren. Die Optik ist schick aber nicht sensationell und in der Story klaffen zu viele Lücken, um sie als harmonisch zu empfinden. Unterm Strich bleibt ein solides Schleichspiel, das Ihnen ein schönes Wochenende bereiten wird. Den hohen Erwartungen hält es aber nicht stand. Das liegt an dem nicht gehaltenen Versprechen, wirklich unterschiedliche Lösungswege in den Leveln gehen zu können. So fehlt die Motivation, „Thief“ mehrfach durchzuspielen.

Erscheinungstermin „Thief“: 28. Februar 2014 für PC, Playstation 4, Playstation 3, Xbox One und Xbox 360.

>>> The Dark Mod: Kostenloser Thief-Klon zum Herunterladen

Quelle: Computer Bild Spiele. Mehr bei computerbild.de

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