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As I Lay Dying-Interview: Die Unverzichtbaren

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Tim, lass uns erst mal über Action-Filme sprechen. Wie jeder seit deinem Nebenprojekt Austrian Death Machine weiß, bist du großer Schwarzenegger-Fan. Hast du ihn in ‘Expendables 2’ (zu Deutsch: ‘Die Verzichtbaren’) schon bewundert?

Das habe ich tatsächlich vor einigen Tagen. Ich würde allerdings schon unterscheiden zwischen einem guten Action-Film und einem gut unterhaltenden Action-Film. ‘Expendables 2’ gehört zur letzteren Kategorie.

Die Rückkehr von Arnie auf die große Kinoleinwand wäre aber doch eigentlich der perfekte Zeitpunkt für die dritte Austrian Death Machine-Scheibe, oder?

Da hast du absolut Recht. Ich habe auch schon einige Ideen im Kopf, die ich in nächster Zeit verarbeiten muss. Von Austrian Death Machine wird also in Zukunft sicher etwas Neues zu hören sein.

Kommen wir zu deiner Hauptbeschäftigung: Das neue As I Lay Dying-Album AWAKENED hat mich auch an ein action-geladenes Spektakel erinnert. Das Material geht voll nach vorne, dafür hat die Komplexität abgenommen.

Na ja, ich glaube kaum, dass wir noch irgend jemandem beweisen müssen, dass wir gute Musiker sind. Stattdessen haben wir nur darauf geachtet, was den Songs wirklich nützt, ohne sie unnötig aufzubauschen.

Über euer letztes Werk THE POWERLESS RISE (2010) hast du noch gesagt, das wäre ein typischer „Grower“. Wolltet ihr die neue Platte anders angehen?

Definitiv. THE POWERLESS RISE hat zwei Monate für die Aufnahmen und dann noch einmal zwei Monate für den Mix in Anspruch genommen. Damals haben wir übertrieben und Teile der Scheibe schlicht überanalysiert, weswegen viele Leute vier bis fünf Durchläufe benötigten, um das Ganze zu knacken. Das spontane Element kommt auf AWAKENED viel stärker zum Zug.

(…)

Die Texte zeigen diesmal eine vergleichsweise düstere Seite von dir. Wie schwierig ist es denn für einen Menschen, der sich in der Öffentlichkeit bislang nur als optimis­tische Persönlichkeit gezeigt hat, sich in diese Richtung zu öffnen?

Es stimmt, dass ich auf den letzten Alben eher versucht habe, Ansätze zu zeigen, die das Leben positiv beeinflussen können. Das heißt aber nicht, dass ich selber keine internen Kämpfe mit mir führe. Es war eine interessante Erfahrung. Ich konnte mich mit Dingen auseinandersetzen, die an mir nagen, und auch einiges davon bereinigen.

Wie sehr ist deine positive Sicht auf das Leben von deinem christlichen Glauben beeinflusst?

Das ist schwer zu sagen. Ich kenne viele Menschen, die eine negative Grundhaltung haben, obwohl sie gläubig sind. Und umgekehrt. Mein heutiger Glaube hat nicht mehr viel mit dem zu tun, was mir zu Hause beigebracht wurde. Auch deswegen, weil ich viel intensiver eingestiegen bin und später ein Diplom im Fach Religion erhalten habe. Ich glaube schon, dass es sehr hilfreich ist, seine Standpunkte täglich neu zu erforschen. Mein Hauptpunkt dabei ist: Ich möchte demütig zum Leben und freundlich zu meiner Umgebung sein und versuche Menschen, denen es schlechter geht, zu helfen.

(…)

Andere Bands entwickeln sich innerhalb von drei, vier Alben sehr viel stärker als As I Lay Dying. Das zeugt von großem Selbstbewusstsein. Kann diese Sicherheit aber auch eine Barriere darstellen, wenn es um Entwicklung geht?

Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt und kann beide Seiten verstehen. Als Fan mag ich Musiker lieber, die ihrem Stil treu bleiben. Ich konnte beispielsweise mit Metallica nach … AND JUSTICE FOR ALL (1988) und ihrem Versuch, sich neu zu erfinden, nicht viel anfangen. Auf der anderen Seite gibt es Slayer, die mit ‘Raining Blood’ ihre Authentifikation gefunden und den Song dann gefühlt 400-mal wiederholt haben. Ähnlich ist es bei As I Lay Dying: Für mich geht es bei jedem Album darum, dass wir unseren Sound verfeinern und dem Ideal näherkommen. Das ist uns mit AWAKENED gelungen, denke ich.

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