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‘Death Metal Angola’: Der härteste Hardcore kommt aus Angola

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Der Dokumentationsfilm ‘Death Metal Angola’ von Filmemacher Jeremy Xido wird derzeit auf dem DOC NYC-Festival, einem Doku-Festival in New York, vorgestellt. In der Dokumentation begleitet das Kamera-Team Sonia Ferreira und ihren Freund Wilker Flores: Sie leitet ein Waisenhaus in Huambo, der zweitgrößten Stadt Angolas, mit 55 Waisen – er ist Gitarrist in einer Death Metal-Band.

Im südwestafrikanischen Angola tobten mit dem Befreiungskampf von Portugal seit den 1960er Jahren und dem Bürgerkrieg von 1975 bis 2002 verheerende Kriege, die das Land zu großen Teilen zerstörten. Durch Erdölvorkommen erlebte die Wirtschaft in den vergangenen zehn Jahren zwar einen enormen Aufschwung, doch leben weite Teile der Bevölkerung weiterhin in Armut.

Den Trailer zur Doku ‘Death Metal Angola’ seht ihr unten.

In ‘Death Metal Angola’ sieht man, wie Wilker und Sonia ihren Traum – das erste nationale Rock-Konzert des Landes mit verschiedenen Hardcore-Bands aus Angola – im zerbombten Huambo zu planen und umzusetzen.  

Jeremy Xido zum Film:

„Vor einigen Jahren reiste ich durch Angola wegen Recherchen zu einem Film über die Eisenbahn und machte Halt im einzigen Café der zerbombten, früheren Hauptstadt Huambo, das vernünftigen Kaffee anbot.

Ein junger Mann in einem blauen, durchgeknöpften Oxford-Shirt und winzigen Dreadlocks winkte mich zu sich rüber. Ich saß da und plauderte eine Weile mit ihm. Wir redeten über das, was ich hier mache und ich fragte ihn auch, was er tue. Er sagte, er sei Musiker. Ich fragte: ‘Oh, wirklich? Was spielst du?’

Er sah mir direkt in die Augen und sagte ‘Death Metal’. Verblüfft fragte ich ihn, ob er für mich spielen würde. Er war ganz aufgeregt und sagte, er würde irgendwo einen Verstärker sauftreiben und, dass ich ihn später im Waisenhaus treffen solle. Ich nahm an, dass es eine Art Club sei. Als ich aber mitten in der Nacht an dem Ort ankam, der wie eine verlassene Milchfabrik mitten im Nichts aussah, war klar, dass es kein Club war.  

Und da war er, Wilker Flores, der junge Mann im blauen Oxford-Shirt, mit den kleinen Dreadlocks und einer elektrischen Gitarre, umgeben von 55 verwaisten Jungs, die diesen Ort ihr Zuhause nannten. Mit geborgtem Strom vom Nachbarn fing Wilker an, eines der härtesten und rauesten Spontankonzerte zu spielen, das man sich vorstellen kann, nur mit den Lichtern eines Vans beleuchtet.

Es war absolut magisch und erschreckend, und das war der Anfang meiner langen und tiefen Beziehung zu Wilker und zu Sonia Ferreira, die das Waisenhaus leitet und eine der bemerkenswertesten Menschen ist, die ich in meinem Leben kennengelernt hab. Ich habe noch nie so einen Ort gesehen und auch nie Menschen wie diese getroffen. Es war wirklich eine der tiefsten, lebensverändernen Erfahrungen, die ich je hatte. Die gewaltige Kraft, Tapferkeit und Anmut dieser Menschen ist der Mittelpunkt dieses Films.“

Trailer zu ‘Death Metal Angola’:

 

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