Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Demoproduktion

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Tommy Newton, Musiker der deutschen Hard Rock-Band Victory und seit vielen Jahren erfolgreicher Produzent (unter anderem Freedom Call, Guano Apes, Molly Hatchet) in seinem eigenen Area 51-Studio in Celle, gibt hier jungen Musikern ein paar Tipps an die Hand, wie sich die Karriere vorantreiben lässt, ohne gleich den Mercedes der Eltern versetzen zu müssen. Sein Motto: Erfahrung ist alles, aber ohne eigenen Fleiß gibt es im Musikbusiness keinen Preis!

Tommy, sind große Studios wie deines in heutigen Zeiten für junge Bands überhaupt noch erforderlich? Kann man im eigenen Proberaum nicht viel kostengünstiger Demos erstellen?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig mit ja oder nein beantworten. Natürlich könnte man

sich für relativ wenig Geld beispielsweise ein Komplettsystem zulegen und damit recht passable Aufnahmen machen. Oder aber, wenn et- was mehr Geld zur Verfügung steht, sich einen Rechner mit entsprechendem Programm plus Soundkarte kaufen. Allerdings: Das Fachwissen und die Erfahrung eines jahrelangen Produzenten bekommt man damit natürlich nicht automatisch. Früher mussten Tontechniker hart um einen guten Studio-Sound kämpfen. Diese Fertigkeit zahlt sich bei langjährigen Produzenten wie mir heutzutage natürlich aus.

Unabhängig vom Fachwissen: Wie viel Budget muss man denn einplanen, wenn man seinen Proberaum zum Demo-Studio aufrüsten möchte?

Es gibt recht gute Komplettsysteme, also Mehrspur-Aufnahmegeräte in Verbindung mit Hard-Disc-Recordern von Roland, Akai oder Korg. Die beginnen bei 500 Euro und gehen, je nach Ausstattung oder Anzahl der Spuren, bis 3.500 Euro hoch. Zeitgemäßer sind aber natürlich Rechner mit entsprechender Ausstattung. Ein guter Computer kostet etwa 1.000-2.000 Euro, dazu kommen ein Recording-Programm, etwa Nuendo oder Cubase, für das man ein paar hundert bis 1.500 Euro einplanen muss, eine gute Soundkarte, an der man nicht sparen sollte, für bis zu 500 Euro und für hohe Qualität noch ein Mikrophon-Vorverstärker, der bei 24 Kanälen mit etwa 1.500 Euro zu Buche schlägt. Aber wie gesagt: Das Problem ist, dass man es natürlich auch bedienen können muss.

Worin bestehen hierbei die größten Schwierigkeiten? Im Grunde ist doch alles nur Computertechnik, oder?

Das stimmt zwar, aber es geht schon damit los, dass acht von zehn Schlagzeugern ihr Drum-Kit nicht richtig stimmen können. Es gibt da nicht nur Tonart- sondern auch Klangunterschiede wie Tag und Nacht. Auch die Mikrophonierung ist eine Wissenschaft für sich, damit es nicht zu Phasenauslöschungen beispielsweise zwischen den Overhead- und den Tom- oder Snare-Mikros kommt. Die Frage ist ja zum Beispiel: Wenn sich während einer laufenden Produktion das Schlagzeug verstimmt, hören die Musiker das dann auch wirklich?

 

Was ist eigentlich…?

Pitchen

Das Verändern von Tonhöhen. Nicht zu verwechseln mit dem Glissando, bei dem der Ton einer gleitenden Veränderung unterzogen wird. Beim Pitching handelt es sich vielmehr um eine geringfügige Tonhöhenveränderungen, bei der Unsauberkeiten in der Intonation beispielsweise von Stimme, Gitarre et cetera korrigiert werden.

Phasenauslöschung

Wenn dasselbe Tonsignal von zwei unterschiedlichen Mikrophonen gleichzeitig übertragen wird, können sich die Schwingungen des Tons überlagern, der Sound klingt dann dünn und ausgehöhlt.

eine Soundkarte

Eine Soundkarte (oder auch AD/DA-Wandler) gehört bei Rechnern zur Recording-Hardware, sie wandelt das analoge Mikrosignal in eine digitale Information um. Bei der Wiedergabe verläuft dieses Verfahren auf umgekehrte Weise.

ein Overhead-Mikrophon

Im Gegensatz zu dynamischen Schlagzeug-Mikrophonen an Snare, Bassdrum oder Tom, die einen deutlich höheren Lautstärkepegel verarbeiten können, handelt es sich bei Overhead- Mikros um Kleinmembran-Kondensator-Mikrophone, die unter 48 Volt Spannung gesetzt werden, dadurch empfindlicher reagieren und leisere Signale aufnehmen können.

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