Die angekündigte Pause war lang. Oder kurz. Je nach Sichtweise. Drei Jahre nach ihrer letzten Studioscheibe präsentieren Die Apokalyptischen Reiter ihr neues Werk DER ROTE REITER. Wir waren im Studio und haben das Album bereits gehört.
Die Hörprobe DER ROTE REITER
VÖ: 25. August 2017
Wir sind zurück
Das Album startet mit programmatischem Motto: Die Reiter sind zurück und lassen es krachen! Temporeich, punkig, mit Doublebass-Attacke und der Aufforderung: „Reiht euch ein ins neue Heer!“ Am Ende dann die Frage: „Wir sind zurück, seid ihr bereit?“
Der rote Reiter
Der Titel-Song ist purer Metal mit Zakk Wylde-Gitarren-Riff und derbem Gesang. „Ein Reiter steigt vom Himmel, das Ross in Blut getaucht, ihm folgt der Tod, die Welt wird rot.“
Herz in Flammen
Hier lassen Amorphis grüßen: Atmosphärischer Dark Rock mit starker Hookline.
Ich bin weg
Uptempo-Nummer mit nervösem Groove, der im Mittel-Part zurückgenommen wird, wodurch der Refrain Lagerfeuerstimmung verbreitet.
Folgt uns
Heftige Blastbeats bestimmen den schroffen Song, sie werden nur von einem Gitarrensolo mit langen Tönen unterbrochen.
Hört mich an
Till Lindemann könnte Pate gestanden haben. Heavy-Stampfer mit drohenden Glocken und Atmosphäre-Parts, die in der Textzeile kulminieren: „Hört mich an, ich prophezeie euren Untergang.“ Klingt wie das letzte Fanal.
Die Freiheit ist eine Pflicht
Nach rock’n’rolligem Beginn mischen sich in der Strophe Punk und Metal. Eine etwas kürzere Nummer.
Brüder auf Leben und Tod
Maritimer Song mit heftigem Groove, der textlich/melodisch an Santianos Seefahrerprosa erinnert. „Die Fahne weht am Mast, Seemann gib Acht.“
Ich nehm dir deine Welt
Regen, Donner und Erzählstimme kündigen eine der längsten Nummern des Albums an. Auffallend die poppige Klavieruntermalung und einige spacige Sound-Effekte.
The Great Experience Of Ecstasy
Der schnellste Song des Albums überrascht mit asiatischem Strophentext und englischem Refrain. Hier prügeln die Reiter echten Metal.
Franz Weiss
Pogo-Punk zum Moshen, mit Honky-Tonk-Piano und Mittelalter-Flair. Santiano und Subway To Sally lassen grüßen.
Auf und nieder
Schunkelmelodie im Intro, dann noch einmal Amorphis-Flair. „Auf und nieder, immer wieder, so schreibt das Leben seine Lieder.“
Ich werd bleiben
Der ruhigste Song der Scheibe startet mit einem jazzigen Gitarren-Lick. Das Gitarrensolo könnte auch von Slash stammen (wir kennen das: großes Videotamtam auf einsamem Felsen), ein hymnisches Albumfinale.
Fazit: Obwohl auch leisere Töne zu finden sind, gibt es hier (endlich) wieder echten Reiter-Metal.