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Dschungelcamp 2018: Ekel-Eskimimose oder Krawall-Boy?

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Die Königin aller Trash-Sendungen geht 2018 in die 12. Runde! Warum uns das (nicht nur) einen Beitrag wert ist? Ganz einfach: Der „erfolgreiche“ „Bachelo-Ratte“-Jäger David Friedrich, seines Zeichens Trommelmann von Eskimo Callboy, verfolgt unbeirrt seine Karriere als… Fernsehschauspieler?

Der 29-jährige Friedrich, der Angaben eines guten Freundes zufolge „nicht gerne im Rampenlicht steht“ und der selbst von sich sagt, er sei „kein typischer Reality-TV-Typ“, hätte sich also kein besseres Format aussuchen können, um sich von den Strapazen der (unfassbare) mehrere Wochen andauernden Beziehung mit seiner TV-Freundin „Bachelorette Jessica Planzka“ auszuruhen.

Die Community des Rockers sei entsetzt, wie zu dem „Dschungel-Schocker schlechthin“ vermeldet wird, und auch, was „seine Jessica“ dazu sagt, ist einen Aufmacher wert – sie schweigt:

https://www.youtube.com/watch?v=sGALUcKwnQk

Die zwölfte Staffel von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ besticht wie keine Staffel zuvor mit einer Riege von Menschen, die den Status „Promi“ kaum weniger verdient hätte. Aber das ist gewohnt offensichtlich wohlbedachtes Kalkül von RTL.

Schließlich lebt diese Sendung nicht von den beteiligten bezahlten temporären Urwaldbewohnern, sondern der Zurschaustellung deren hilflosen Sich-Zur-Schau-Stellen-Wollens, worüber sich hemmungslos lustig gemacht wird.

Bitte (nicht noch mehr) kein Humor (mehr)

Die intelligentesten Gags im deutschen Fernsehen – neben Extra 3 und der grandiosen Carolin Kebekus – werden im Dschungelcamp dargereicht. Wer heutzutage noch „Gesellschaftsverblödung!“ ruft, wenn es um diese Sendung geht, hat nichts verstanden. Und keinen Humor.

Natürlich: Im Grunde ist das Ganze eine Art Sitcom. Auf kargen Bettstätten in der australischen Wildnis sind Schauspieler ausgestellt (oder solche, die sich für ebensolche halten und auch andere, die meinen, dem Zuschauer etwas erfolgreich vorzuspielen zu vermögen in der Lage zu sein), hier sind Regisseure, und da sind Moderatoren.

Ein Drehbuch jedoch existiert nicht. Nur der Schnitt und was dem Fernsehzuschauer präsentiert wird. Und genau da liegt der exquisite Comedy-Faktor dieses Formats, der 2018 so deutlich hervortritt wie selten zuvor und der das Dschungelcamp mit dem Wacken Open Air „im Sinne“ gleichsetzt: Die Sendung ist der Headliner!

Den routinierten Zuschauer, der seit der ersten Staffel dabei ist, interessieren weder Prüfungen noch Penisneid von Frauen noch Schminkprobleme von Männern – denn nur das Lästern und Verunglimpfen, Auslachen und hämisch Verhöhnen, das macht Laune!

Dass am gestrigen Abend eine Prüfung für alle Insassen gemeinsam anstand, war ein cleverer Schachzug von RTL. Auch, dass die gestandene Gehässigkeit in Form von Sonja Zietlow und Daniel Hartwich für jede Aufgabe die jeweiligen Kandidaten selbst benennen durfte.

Mehr hängende Säcke! (mit Menschen dran (und drin))!

So lernte man das gesamte ruhm- und geld-interessierte Dutzendgelage der aktuellen Staffel in Ruhe auch optisch kennen, um sich jenes für die folgenden Tage anhand derer signifikanten Merkmale ins Gedächtnis einzuprägen. Und seien es nur, wie aus den letzten Staffeln gewohnt, überproportional aufgedunsene Hupen und Lippen, oder Schwabbelbäuche und hängende Männertitten (alternativ: -säcke).

Doch im Grunde ist es recht einfach, denn die „Dschungelcamp“-Insassen sind sämtlichst in Geldnot, und geben das auch mehrheitlich gerne zu – eine aktuelle Ausnahme ist der ehemalige Fußballer und zuletzt erfolgreiche Pleitier Ansgar Brinkmann, der seine starke Vorab-Aussage „Wer hier um des Geldes Willen mitmacht, hat schon verloren“ im Verlauf der Sendung bereits damit konsequent widerlegt, dass er das gemeinschaftlich gewonnene Känguruschwanz-Festmahl nicht goutieren will und stattdessen lieber schmollt.

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Dem Mary Roos seine Schwester

Und wer wie (die von uns unter der Hand als heißeste Anwärterin für den „Das verkackteste Gesicht 2018“-Award gehandelte) Tina York (wer?) seine letzten 1976 in den Sparsack verstauten zehn Mark für eine Render-OP ausgibt, nur um noch einmal im Fernsehen auftreten zu können/dürfen/müssen, darf ehrlich und mit vollem Herzen ausgelacht werden. Kein Mitleid.

Doch wie passt David Friedrich hier nun rein? Man weiß es nicht. Gestern zumindest hat er bei der Gruppenprüfung in der „Dschungelschule“ ganz tapfer ein Kamelgehirn gegessen. Toll!


METAL HAMMER-Autor und „Dschungelcamp“-Fan Thomas Sonder berichtet weiter über die Geschehnisse 2018 – bleibt dran!

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Lauschaffäre: Was ist eigentlich Technical Death Metal?

Metal ist eine der subgenrevielfältigsten Musikarten überhaupt. Wenn man seinen Blick in ein paar Nischen wirft, findet man in einer auch ein Genre, dass sich Technical Death Metal nennt, häufig auch als Tech Death bezeichnet. Dieser entwickelte sich gegen Anfang bis Mitte der neunziger Jahre und entsprang, wie der Name schon vermuten lässt, dem Schoß des Death Metal. Im Gegensatz zu seinem brachial unermüdlich knüppelndem Vorbild zeichnet sich dieser Musikstil durch technische Fertigkeiten und komplexes Songwriting aus.   Musiker zeigen dabei, dass sie Ahnung von ihrem Instrument haben und involvieren knifflige Spielerin in das monströse Konstrukt des Death Metal. Aufgrund des experimentellen Spiels…
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