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Frauen im Death Metal: Diese Musikerinnen setzen sich durch

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Ein Thema – jahrelang gekonnt ignoriert – findet langsam seinen Weg an die Oberfläche der Metal-Gemeinde: Frauen im Musikbusiness. Wie in so vielen Disziplinen hat die Frau auch in der Musik mit zahlreichen Vorurteilen, Hindernissen und Benachteiligungen zu kämpfen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob sie Musik erschafft, auf der Bühne steht oder hinter den Kulissen über Monate Events zusammenflickt.

Klar, Metal war in der Vergangenheit schon immer und ist in der Gegenwart noch immer ein männerdominiertes Genre. Den Anspruch, das zu ändern, hat diese Artikel-Serie nicht. Stattdessen wollen wir das Scheinwerferlicht neu ausrichten und Metal-Bands, in denen Frauen mitwirken, in den Mittelpunkt stellen, gleichzeitig mit hartnäckigen Vorurteilen aufräumen.

Denn es gibt sie, Frauen im Metal. Im Folgenden stellt euch METAL HAMMER fünf Protagonistinnen eines Genres vor, das in den wenigsten Köpfen mit dem Begriff „Frau“ verknüpft ist: Death Metal. Aber warum eigentlich nicht Geschlechtergleichberechtigung auch im Death Metal großschreiben? Dass das ohne Weiteres geht, beweisen diese fünf Power-Frauen.

Abnormality

Mallika Sundaramurthy growlt tiefer als der durchschnittliche, testosterongeladene Death-Metal-Fan in der ersten Reihe einer Abnormality-Show mithalten kann. Die Tech-Death-Metal-Band aus Boston hat seit ihrer Geburtsstunde eine Frau an der Front. Das war 2005. In der Zwischenzeit gab es einige Besetzungswechsel, doch Mallika Sundaramurthy blieb. Sie ist das Herzstück der Band und definiert Abnormalitys Sound: Verfrickelter Death Metal trifft auf eine gewisse Grooviness und bildet zusammen ein wütendes Höllenbiest, das durch Mallika Sundaramurthys Stimme Ausdruck bekommt.

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Izegrim

Auch bei Izegrim war der Verschleiß an Musiker*innen im Laufe der Bandgeschichte vergleichsweise hoch. Drummer Joep van Leeuwe und Gitarrist Jeroen Wechgelaer kämpften ungefähr ein Jahr lang, bis sich 1997 die erste feste Besetzung gefunden hatte. Damals starteten die Holländer gleich mit drei Frauen. Die haben Izegrim mittlerweile allesamt ihre Rücken gekehrt. Und erst 2008 endete die letzte definierende Metamorphose Izegrims: In der aktuellen Besetzung findet sich die ehemalige Izegrim-Bassistin und heutige Sängerin Marloes Voskuil inmitten eines thrashigen Death-Metal-Experiments.

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[In Mute]

Ende 2018 wurde bekannt, dass die rothaarige Frontfrau Estefanía García [In Mute] verlässt. Die ersetzte bereits 2010 ihre Vorgängerin und verpasste der Melodic-Death-Metal-Band mit ihrer bemerkenswerten Stimme seither einige Ecken und Kanten mehr.

Im vergangenen Frühjahr verkündete die Band aus Valencia, Spanien dann den Namen der Frau, die auf García folgte: Vanja Plavšić. Eins lässt sich sagen: Plavšić hat Erfahrung. Vor [In Mute] stand sie ganze sechs Jahre lang mit der maltesischen Death-Black-Metal-Band MartYriuM auf der Bühne und eröffnete unter anderem für Sepultura, Cradle Of Filth und Rotting Christ. [In Mute] nutzen die Gelegenheit und schlagen mit ihrer neuen Sängerin eine neue, etwas melodischere Richtung ein.

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The Agonist

Als das Gründungsmitglied Alissa White-Gluz ihrer Band nach zehn Jahren verkündete, dass sie bei Arch Enemy als neue Sängerin einsteigen wird, stellte sie von Anfang an klar, dass sie weiterhin Teil von The Agonist bleiben will. Doch ihre übrigen Agonist-Kollegen hielten nicht so viel von ihrem geplanten Spagat und setzten White-Gluz kurzerhand komplett vor die Tür.

Nach dieser eher unschönen Trennung standen The Agonist vor einer schwierigen Aufgabe: Wie ersetzt man eine Frontfrau, deren gesangliches Spektrum von klaren Einschüben über wüstes Growling fast alles zu bieten hat? Die perfekte Lösung war erstaunlich zügig gefunden: Vicky Psarakis. Die Griechin ist seit dem Ausstieg im Jahr 2014 neue Fronterin von The Agonist und beweist auf mittlerweile drei Alben und mehreren Tourneen, dass sie weit mehr ist als bloßer Ersatz, der in die gigantischen Fußstapfen von Alissa White-Gluz tritt.

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Arch Enemy

Vor dem Eintritt der blauhaarigen Alissa White-Gluz wurden Arch Enemy von Angela Gossow komplettiert. Die Kölnerin zählt zu den wenigen weiblichen Protagonistinnen im Death Metal, die sich mithilfe ihres unverwechselbaren gutturalen Gesangs in einem klar männerdominierten Genre durchsetzen konnte. Der Verlust war groß, als sie 2014 aus Arch Enemy ausstieg. Doch sie blieb der Melodic-Death-Metal-Band weiterhin als Teil des Managements erhalten. Gossow persönlich wählte Alissa White-Gluz als ihre Nachfolgerin.

Übrigens war Gossow nicht die erste Person, die Arch Enemy ihre Stimme lieh: Johan Liiva war erster Sänger, gleichzeitig Gründungsmitglied der Band. Nach seinem Ausstieg aus der Band wurde 2001 WAGES OF SIN – das erste Album mit der neuen Sängerin – veröffentlicht. Zunächst hielt die Band Gossows Identität geheim. Dementsprechend groß war die Überraschung in der Fan-Gemeinde, als sich herausstellte, dass die brutale Stimme die einer Frau ist.

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Weitere Highlights

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Weltfrauentag: The Gems und Cobra Spell im Interview

Anlässlich der Veröffentlichung des Musikvideos der The Gems-Single ‘Queens’ (PHOENIX) und des Weltfrauentags (8. März) haben wir uns mit Sängerin Guernica Mancini und Cobra Spell-Gitarristin Sonia Anubis für ein Gespräch zusammengesetzt. Die Themen: die Hürden, die es für Frauen in der Metal-Szene noch immer zu überwinden gilt, wie starke Frauenbilder seit Jahrzehnten kolportierte Männlichkeitsideale erschüttern und wie sie ihre eignen Rollen sehen. METAL HAMMER: Passend zum Weltfrauentag ist am 5. März das Musikvideo zum Song ‘Queens’ von The Gems erschienen. Viele bekannte weibliche Gesichter aus der Rock- und Metal-Szene sind daran beteiligt. Nach welchen Kriterien habt ihr die Mitwirkenden ausgewählt? Guernica Mancini: Eine ganze Reihe…
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