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Geplatze Nähte statt harter Stoff: Minderwertige Metal-Shirts

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Eine in unserer Szene wichtige Form der Kommunikation sind seit jeher die Shirts jener Bands, die wir abfeiern und denen wir folgen. Das Band-Shirt ist für uns so etwas wie eine offen getragene Visitenkarte, die jeder andere in der Szene lesen, einordnen und verstehen kann. Bei Konzerten war es für mich schon in jungen Jahren eine Selbstverständlichkeit, mir vom zusammengekratzten Taschengeld oder der im Ferienjob verdienten Kohle eines oder mehrere Shirts zu kaufen. Für Bands wiederum sind Shirt-Verkäufe eine extrem wichtige Einnahmequelle – heute vermutlich wichtiger denn je. Über die Entwicklung der Shirt-Preise bei Konzerten wurde schon oft genug diskutiert, daher will ich dieses Fass hier nur indirekt aufmachen. Wirtschaftlich betrachtet können in diesem Sektor teilweise traumhafte Gewinnmargen erzielt werden. Je größer und bekannter die Künstler, desto höher sind oftmals die Endkundenpreise für das Stück des bedruckten Stoffes, welches man in Zukunft möglichst oft und lange tragen möchte.

Den Fans steht es natürlich offen, ob sie dieses Spiel mitspielen und lieber das fünfte Tour-Shirt von Iron Maiden oder Metallica kaufen, anstatt sich für das gleiche Geld drei oder vier Alben hoffnungsvoller Nachwuchs-Bands zu besorgen. Ich selbst weiß, wie schwierig es mitunter ist, nach einer grandiosen Show seiner Favoriten eben doch kein Shirt für 30, 35 oder noch mehr Euro zu erwerben. Wenn ich aber schon einem Künstler mein Geld in den Rachen werfe, dann erwarte ich auch eine Gegenleistung in Form eines qualitativ hochwertigen Shirts. Eine Entwicklung der jüngeren Vergangenheit hat mich bereits mehrfach kotzen lassen, und so langsam glaube ich auch nicht mehr daran, dass es sich nur um einen unglücklichen Zufall handelt: In den letzten Jahren wurden mir vermehrt Shirts von minderwertiger Qualität angedreht, was sich natürlich erst nach ein paar Wochen und mehreren Wäschen herausstellte. Vom billigen, dünneren Stoff (weniger g/m²) über einen schlechten Druck bis hin zur absolut miesen Verarbeitung war alles dabei, was mich im Nachhinein zum Kotzen brachte. Was man da nach kurzer Zeit noch in den Händen hält, erinnert vielmehr an einen alten Putzlappen, den man besser in die Tonne kloppt als an ein Shirt, das man noch guten Gewissens beim nächsten Konzert anziehen kann. Aufgelöste Nähte, größere Anfälligkeit für Löcher und verwaschene Drucke sind zumindest bei mir keine Ausnahme mehr. Selbst alte Shirts, die ich mir Mitte der Neunziger zugelegt habe, sind mitunter noch besser in Schuss – und das kann’s ja echt nicht sein!

Mich interessiert an dieser Stelle natürlich, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt oder ob ich tatsächlich einfach nur vom Shirt-Pech verfolgt werde? Ich habe jedenfalls daraus gelernt und mache seit einiger Zeit einen großen Bogen um Bands, die Lumpen anstatt Shirts anbieten. Und gekauft wird mittlerweile wirklich nur noch das, was einen guten Eindruck hinterlässt. Denn Lumpen habe ich inzwischen genügend zu Hause.

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Saitenhieb: Ich hasse „Female Fronted“

Liebe Metalheads, man sollte ja meinen, dass man sich als Gesellschaft weiterentwickelt: über Missstände aufklärt, Ungerechtigkeiten aufdeckt, den Status quo verändert. Vor allem dafür sind Subkulturen wie unsere da! Anzuprangern, um einen Unterschied herbeizuführen und die Welt (zumindest in unserem kleinen Kosmos) etwas besser zu machen. Aber nicht immer ist jeder Versuch, einen Wandel herbeizuführen, sinnvoll. So wird mir, wenn es um die sogenannte Genre-Bezeichnung „Female Fronted“ geht, einfach nur schlecht. Wir alle kennen sie: die Playlists, die Themenabende, die Best Ofs. Irgendwann muss sich jemand (vermutlich ein Mann) gedacht haben, es wäre eine gute Idee, Bands mit Frontfrau eine…
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