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Im Pit bei: La Dispute + O’Brother + Eugene Quell

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Ein Abend, um allen Emotionen freien Lauf zu lassen: La Dispute spielen im Berliner Postbahnhof und offenbaren die Abgründe des menschlichen Daseins.

Bevor die fünf Jungs aus Michigan jedoch die Bühne vereinnahmen, spielt der britische Singer/Songwriter Eugene Quell mit seiner zweiköpfigen Backing Band. Das Trio wirkt ein bisschen so, als wäre es in den glorreichen Zeiten des Grunge stecken geblieben, beendet sein Set aber bereits nach 20 Minuten, bevor es langweilig wird.

Etwas hartnäckiger sind da schon O’Brother aus Atlanta, die in den vergangenen Jahren bereits öfter mit La Dispute auf Tour waren. Ihr düsterer Alternative Rock mit den unterschiedlichsten Einflüssen von Sludge bis Hardcore legt sich bedeutungsvoll drückend aufs Gemüt, erweist sich jedoch gegen Ende des Sets als etwas langatmig und ermüdend.

Wachgerüttelt wird man jedoch spätestens, als La Dispute gegen 21 Uhr die Bühne betreten. Die nächsten knapp 1 ½ Stunden sind Magie. Im Halbdunkeln rotiert Frontmann Jordan Dreyer fast schwerelos über die Bühne, seine Stimme bricht und überschlägt sich immer wieder, während er sich seine tiefsten Ängste und Gedanken aus dem Leib schreit. Während Songs wie „Woman (In Mirror)“ und „Woman (Reading)“ des aktuellen Albums ROOMS OF THE HOUSE zumindest musikalisch eher leichte Kost sind, sorgen ältere Stücke für emotionale Ausbrüche.

Den Höhepunkt zur Mitte des Sets bildet eindeutig „All Our Bruised Bodies And The Whole Heart Shrinks“. „Everyone in the world comes at some point to suffering, I wonder when I will“ schreit Jordan. Im Publikum werden Fäuste gereckt, mitgegröhlt, manch einer hat angesichts der mitreißenden Performance ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen, andere wischen sich immer wieder Tränen von den Wangen. Und so bleibt es auch bei „You And I In Unison“, „Andria“ und allem, was dieses Set noch zu bieten hat – jeder Song ist eine Hymne, auf seine eigene Art.

Nachdem mit „A Broken Jar“ die Zugabe eröffnet wird, sammelt die Band noch ein letztes Mal alle Kräfte für „King Park“, dass die Show mit der Geschichte eines Mordes auf die dramatischste Weise beendet: „Can I still get into heaven if I kill myself?“ brüllt das Publikum im Chor mit Jordan, bevor die Band die Bühne endgültig verlässt.

„Berlin is the greatest place to end a tour in Germany“ hatte der Sänger vorher mit gewohnt verlegenem Lächeln gestanden. Die Ehre war ganz unsererseits.

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