Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Interview mit J.B.O.-Sänger Hannes

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Spätestens seit der brüllend komischen Cover-Version von Sepulturas Hit ‘Roots Bloody Roots’ (LAUT 1997) kennt sie fast jeder Headbanger – und denkt seit dem bei J.B.O. oft an die genial-schrägen Cover-Songs, die von Anfang an eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Dabei waren die Cover, wie Sänger Hannes betont, zum Beispiel auf UNITED STATES OF BLÖDSINN (2004) kaum noch vertreten. „Wenn es heißt, dass die meisten Leute bei J.B.O. an Cover-Songs denken, dann bedeutet das eigentlich: die meisten Journalisten. Unsere Fans hingegen fragen immer nach ‘Ein guter Tag zum Sterben’ [EXPLIZITE LYRIK – 1995].“

Cover-Songs bei J.B.O. – ein zweischneidiges Schwert also.

Grund genug, die Cover-Karriere der Band mit etwas Abstand genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ganz ohne Cover-Songs sind J.B.O. nämlich auch kaum vorstellbar. Schließlich haben sie zum Beispiel am Anfang ihrer Karriere fast nur auf fremde Songs gebaut. Der Grund ist dabei bestechend einfach und nachvollziehbar: „J.B.O. sind aus einer Laune heraus geboren worden. Wir wollten eigentlich nur einen einzigen Gig beim Erlanger Newcomer-Festival spielen und dafür möglichst wenig proben,“ so Hannes ehrlich.

Schnell entwickelte sich daraus aber mehr – doch mit neuen Cover-Songs kam trotz wachsendem Erfolg auch Ärger. „1997 haben wir Nicoles ‘Ein bißchen Frieden’ [auf LAUT] so aufgenommen, als würde es von Rammstein gecovert. Rammsteins Platten-Label hat daraufhin eine gerichtliche Verfügung dagegen erwirkt, weil wir das ‚Werk von Rammstein mit Nicole in einen unerwünschten Zusammenhang bringen’ würden. Wir fanden das ziemlich daneben, schließlich haben wir keine Musik benutzt, an der Rammstein irgendwelche Urheberrechte hatten,“ erinnert sich der J.B.O.-Sänger Hannes.

Besonders ärgerlich dabei: Ihre damalige Plattenfirma gab klein bei, Rammstein bekamen Geld und J.B.O. mussten tausende CDs einstampfen. Das trotzdem Gute daran: „Der Vorgang war unter anderem auch Thema anderer Medien – von Bildzeitung bis Focus und Spiegel. Das hat uns wieder promotet. Unterm Strich also ein herzliches ‚scheiß drauf’.“

Trotz des vom selben Album stammenden Songs ‘Roots Bloody Roots’ ging es anschließend dann ohnehin weg von Cover-Songs. Das bereits erwähnte ‘Ein guter Tag zum Sterben’ legte den Grundstein für J.B.O.s Durchbruch, ‘Verteidiger des Blödsinns’ zementierte den Erfolg. Beides eigene Stücke.

Trotzdem wollten sich J.B.O. nie komplett von Cover-Songs trennen. Das zeigt unter anderem auch das neue Album HEAD BANG BOING.

Außerdem sind die Ideen-Archive der Band darüber hinaus auch zum bersten voll. Hannes gibt einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten: ‘Black Metal Woman’ könnte als Version von ‘Black Magic Woman’ umarrangiert werden, ‘Hardrock Café’ in ‘Hardcore Café’ umgebaut werden, ‘Euro, Euro, Euro’ die neue Version von ‘Money, Money, Money’ sein oder ‘Wonderbra’ die J.B.O.-Version von ‘Wonderwall’ werden. Und das sind nur ein paar Ideen.

Wenn bei diesen irrsinnig rosanen Ideen vielleicht auch noch mal so eine amtliche Kooperation herauskommt, wie dieses Jahr mit Sepultura, ist das nur umso besser. Basierend auf dem bereits erwähnten Cover von ‘Roots Bloody Roots’ standen beide Bands nämlich kürzlich gemeinsam auf der Bühne und spielten drei Songs. „Eine Riesen-Ehre und große Freude, nicht zuletzt weil die Sepulturas zu uns so unglaublich lieb und nett waren.“

Tobias Gerber

Und wieder ist eure Meinung gefragt:

* Wie gefallen euch J.B.O. besser: Covernd oder mit eigenen Songs?
* Was ist bei J.B.O. wichtiger: Die Live-Show oder das Album?
* Und welche Songs könnten J.B.O. in welcher Form covern?

Hier findet ihr übrigens eine Liste von Cover-Songs, die J.B.O. explizit NICHT gecovert haben. Zusammengestellt wurde die Liste von J.B.O.-Fans.

Außerdem noch zum Vergleich:

J.B.O. covernd:

J.B.O. mit eigenem Material:

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