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Judas Priest: PAINKILLER-Special Teil 2

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Judas Priest Painkiller 2002
Judas Priest Painkiller 2002

James Vance und Raymond Belknap waren eigentlich beinharte Judas Priest-Fans. Bevor sie sich im Dezember 1985 auf einem Spielplatz die Schrotflinte unter den Kopf setzten, hatten sie in Belknaps Zimmer stundenlang das Album STAINED CLASS (1978) gehört. Im Anschluss zerstörten sie die komplette Einrichtung – mit Ausnahme ihrer Metal-LPs und des Plattenspielers. Judas Priest gab ihnen den einzigen Halt im tristen Alltag, der von familiärer Gewalt, kleineren Delikten und beruflicher Perspektivlosigkeit geprägt war. Nun sollten ausgerechnet sie ihren Idolen zum Verhängnis werden.

(…)

Im Vorfeld der Verhandlung gingen die Anwälte der Eltern zunächst auf die Lieder ‘Heroes End’ sowie ‘Beyond The Realms Of Death’ von STAINED CLASS los. Die „hypnotischen Rhythmen“, das Artwork und die Texte hätten James Vance und Raymond Belknap quasi „befohlen“, Selbstmord zu begehen. Als Beleg wurde eine Zeile aus ‘Heroes End’ zitiert: „But you, you have to die to be a hero/Itʼs a shame in life/You make it better dead“ (übersetzt: Aber du, du musst sterben, um ein Held zu sein. Im Leben ist es eine Schande, du wärst tot besser dran.). Dumm nur, dass der richtige Wortlaut lautete: „Why do you have to die to be a hero/It’s a shame the legend begins at its end“ (übersetzt: Warum musst du sterben, um ein Held zu sein? Es ist eine Schande, dass die Legende an ihrem Ende beginnt.). Nach dieser peinlichen Niederlage vollführte die Anklage eine Vollbremsung und versteifte sich auf die Behauptung, in der Platte seien unterschwellige Botschaften versteckt. Die Tatsache, dass die beiden Verstorbenen in zerrütteten Familienverhältnissen aufgewachsen waren, wurde dabei komplett ausgeblendet.

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Nach sechs Wochen nahm der Spuk ein Ende: Judas Priest hatten gesiegt, verfielen aber angesichts der horrenden Kosten von einer halben Million Dollar, die der Prozess verursacht hatte, nicht in Jubelarien. „Es wurden furchtbare Dinge über Judas Priest und uns gesagt“, stellte Halford ernüchtert fest. „Uns persönlich hat dieser Prozess nichts gebracht, aber: Wir haben den Heavy Metal verteidigt!“ Wer den genauen Verlauf dieser Tage studieren möchte, dem sei die eindrucksvolle (und extrem bedrückende) Dokumentation „Dream Deceivers: The Story Behind James Vance Vs. Judas Priest“ empfohlen, die man auf YouTube finden kann. Bereits eineinhalb Wochen nach Prozessende, am 3. September 1990, kam PAINKILLER schließlich in die Läden. Judas Priest hatten den Höllenritt mit Bravour gemeistert. Trotzdem zeigten sich Risse im Bandgefüge.

Die komplette Geschichte findet ihr in der Februar 2011 Ausgabe, die seit dem 12.01.2011 im Verkauf ist und einzeln und portofrei per Post bestellt werden kann. Hierfür schickt ihr einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 02/11“ an einzelheft@metal-hammer.de.

Columbia (Sony Music)
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Glenn Tipton: "Diese Krankheit wird mich nicht besiegen."

Glenn Tipton kann aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung bekanntlich nicht mehr in dem Umfang bei Judas Priest mitmischen wie früher. Nun hat der Brite -- im gemeinsamen Interview mit Band-Kollege Richie Faulker bei Total Guitar -- darüber gesprochen, wie er sich bei INVINCIBLE SHIELD, dem neuen Album der Metal-Götter, eingebracht hat. Nicht unterkriegen lassen "Ich habe gespielt, was ich konnte, und bin sehr stolz auf das ganze Album", berichtet Glenn Tipton. "Richie hat hier viel geholfen. Ich denke, seine größte Stärke ist seine Fähigkeit sich unterschiedlichen Stilen anzupassen, während er seinen eigenen, sehr starken Charakter beibehält. Judas Priest benötigen einen Gitarristen, der…
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