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Lamb Of God live in Beijing

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Es ist einer dieser Tage, die irgendwie typisch für Beijing sind – man wacht irgendwann um 15h mit dem Gefühl auf, gleich sterben zu wollen, schleppt sich in irgendein Nudellokal um die Ecke und bekommt dort mal ein Frühstück, das einem die Freudentränen in die Augen treibt. Solchermaßen renoviert geht’s ab zum Star Live House, wo um 17 Uhr ein Interview mit Lamb Of God angesetzt ist. Im Club geht es jedoch wieder mal zu wie in einem Ameisenhaufen, und gerade, als man angesichts des Chaos zu verzweifeln droht, streift einem plötzlich ein hektischer Stöpsel einen Fotopass um den Hals und zerrt den verdutzten Journalisten Backstage. Beim anschließenden Warten auf Interview und Konzert lernt man dann mehr nette Leute kennen als anderswo in einem Jahr – auch das ist typisch für Beijing.

Da passt es ins Bild, dass auch Lamb of God sich nicht lumpen lassen und trotz bösem Jetlag auf der Bühne alles geben. Man muss ihre Musik nicht unbedingt gut finden um anzuerkennen, dass dieser Gig eine Granate ist: Von der ersten Sekunde an geben die fünf Herren Vollgas, speziell Sänger Randy Blythe hetzt wie aufgedreht über die Bretter und peitscht seine Mitmusiker nach vorne. Diese wiederum spielen mit einer geradezu traumwandlerischen Sicherheit. Da sitzt jedes Break und jede Note wie die viel zitierte Faust aufs Auge, wodurch das vorbildlich ausbalancierte Klangbild buchstäblich in die Fresse trifft.

Der eigentliche Star des Abends ist jedoch – einmal mehr – die chinesische Metal-Crowd, die schon wieder kollektiv auszuckt. Was diese Headbanger hier veranstalten, ist schwer mit Worten zu beschreiben. Wenn wir von einem chinesischen Moshpit reden, sollte man sich eher eine völlig durchgeknallte Mischung aus Vogeltanz und Straßenkampf vorstellen – mit Freaks, deren Enthusiasmus kaum zu bremsen ist. Allerdings: Ähnlich wie im Straßenverkehr nehmen die Leute auf seltsame Art und Weise Rücksicht aufeinander, wodurch selbst im brutalsten Chaos niemand zu Schaden kommt. Und natürlich wird jede Textzeile lautstark und gestenreich mitgebrüllt – man merkt, dass Karaoke hierzulande Volkssport ist. Das wird dann eben auch bei einem Lamb Of God Konzert angebracht.

So kommt es, dass nach 80 Minuten alle glücklich nach Hause gehen: Die Band, die ihren Augen angesichts des Jubels teilweise selbst nicht traut, die Fans, für die soeben eine Art Herzenswunsch in Erfüllung gegangen ist und europäische Berufsnörgler, die in den frühen Morgenstunden lieber noch sterben wollten als Lamb Of God zu sehen…

Setlist:
The Passung (Intro)
In Your Words
Set To Fail
Walk With Me In Hell
Something To Die For
Ruin
Hourglass
Dead Seeds
Blacken The Cursed Sun
Grace
Broken Hands
Laid To Rest
Contractor
Vigil
Redneck
Black Label

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