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Progressive Metal – Was ist das? Plus: Die wichtigsten Bands

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Ohne Zweifel: Wer Progressive Metal machen will, muss sein Instrument wirklich beherrschen, aber auch experimentierfreudig sein und außerhalb von Schubladen denken. Harmonische Finesse, Polyrhythmik, Takt- und Tonartwechsel – Progressive Metal ist fordernd und mathematisch, seine spielerischen Anforderungen sind mit jenen des Jazz zu vergleichen.

Progressive Metal – Die Ursprünge des Genres

Der stilistische Vorläufer von Progressive Metal ist Prog Rock. Dieses Genre entstand Ende der 1960er-Jahre, als Rockbands Elemente aus Jazz, Klassik, Psychedelic, World Music oder Elektronik in ihre Musik einfließen ließen und mit Form, Harmonie und Struktur experimentierten. Seinen historischen Ursprung nahm Prog Rock in Großbritannien. King Crimson gelten mit ihrem Album IN THE COURT OF KING CRIMSON als Pioniere – ebenso wie Bands wie Emerson Lake & Palmer,  die frühen Genesis, Pink Floyd und Gentle Giant. Wenig überraschend brachte auch Nordamerika große Prog-Bands hervor – allen voran Rush und Kansas.

Vor allem Rush und King Crimson nahmen in ihrer Musik auch vermehrt Elemente des Hard Rock auf – und schufen somit den Grundpfeiler für Prog Metal. Mitte der 1980er-Jahre waren es vor allem drei Bands, die wegweisend für das neu entstehende Genre waren: Watchtower, Queensrÿche und Fates Warning. Obwohl dem selben musikalischen Dunstkreis zugerechnet, unterschieden sich die Band doch deutlich. Watchtower setzen auf Heaviness und Komplexität und verbanden damit die Rohheit von Thrash Metal mit progressiven Elementen. Weniger heavy, dafür mit einem Hang zu imposanten orchestralen Elementen gestalteten Queensrÿche ihren Sound. Fates Warning hingegen waren eher dem klassischen Heavy Metal verhaftet und legten ihren Fokus auf Melodie.

Einige Jahre später erschien mit Dream Theater eine der bis heute bekanntesten Prog-Bands auf der Bildfläche und löste eine zweite Prog-Welle aus. Auch wenn der große kommerzielle Erfolg der 1980er-Jahre für den Prog Metal eher abgeebbt ist: Auch heute ist er ein lebendiges und höchst interessanter Kosmos, der eine Vielzahl von einzigartigen, miteinander nicht vergleichbaren Bands bietet. So können (die höchst erfolgreichen) Tool gleichermaßen zu diesem Genre gezählt werden wie der musikalische Tausendsassa Devin Townsend oder hochkomplexe Bands wie Mastodon oder Meshuggah, die längst zu den wegweisenden neueren Bands des Prog Metal gehören.

Die wichtigsten Bands

Queensrÿche

Queensryche live, 25.10.2013, München: Theaterfabrik
Queensrÿche gründeten sich 1981 in Seattle und gelten als Pioniere des Progressive Metal. Schon ihr Debütalbum THE WARNING gilt als eines der ersten Progressive-Metal-Alben. Queensrÿche setzten im Vergleich zu Kollegen wie Watchtower weniger auf kalte, nahezu mathematische Härte sondern widmeten sich mehr und mehr Orchesterklängen. Ihr Meilensteinalbum schufen sie 1988 mit dem Konzeptalbum OPERATION MINDCRIME.

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Watchtower

Ein Jahr nach Queensrÿches OPERATION MINDCRIME erschien mit CONTROL AND RESISTANCE ein Meilenstein von Watchtower. Die 1982 gegründete Band setzte auf die Härte des Thrash Metal und verband dies mit komplexen, jazzähnlichen Songstrukturen. Orchestrale Oppulenz gab es hier keine – sondern eine betont kalte Atmosphäre.

Fates Warning

Zu Beginn ihrer Karriere waren Fates Warning noch eine eher traditionelle Heavy-Metal-Band. Während ihr Debütalbum eher eine Fußnote in der Musikgeschichte ist, schufen sie ab ihrem zweiten Longplayer mehrere Meilensteine des frühen Progressive Metal. Besonders ’Awaken The Guardian‘ ist für alle Prog-Fans ein absolutes Muss.

Dream Theater 
Dream Theater live, 18.02.2014, Düsseldorf

Dream Theater lösten die zweite große Progressive-Metal-Welle aus und sind bis heute feste Genregrößen. Die Band besteht aus hervorragenden Instrumentalisten, Gitarrist John Petrucci ist eine feste Größe der Gitarrenwelt und ist auf Augenhöhe mit Kollegen wie Steve Vai und Joe Satriani. Von ausufernden, komplexen Epen über Balladen bis zu sinfonischen Stücken erwiesen sich Dream Theater stets als vielschichtig und experimentierfreudig – nicht zuletzt deswegen erfreut sich die Band auch heute noch großer Beliebtheit.

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Meshuggah

Knochentrockene Heaviness trifft auf mathematischen Aufbau und hochkomplexe Rhythmen: Meshuggah kombinieren Elemente des Thrash Metals und Death Metals mit Jazz. Damit setzen die Schweden seit ihrer Gründung im Jahr 1987 Maßstäbe im härteren Prog Metal und prägten eine ganze Reihe von jüngeren Bands.

OpethOpeth Promo Bild 2011

1990 in Stockholm gegründet waren Opeth am Anfang noch eher puristischer Death Metal, später entwickelte die Band immer mehr progressive Einflüsse. Dies ist auf ihren frühen Alben gut nachvollziehbar – Angefangen mit ORCHID aus dem Jahr 1994 bis hin zum 2001 erschienenen Longplayer BLACKWATER PARK.

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Mastodon 

MastodonMastodon zeigen, wie moderner Progressive Metal klingt. Die Band, bestehend aus Troy Sanders, Brent Hinds, Bill Kelliher und Brann Dailor, gründete sich 2000 – und brachte den Sludge in den Progressive Metal. Mastodons Musik vereint dabei eine ganze Reihe von Einflüssen – das brachte der Band 2018 sogar ein Grammy für „Best Metal Performance“ ein. 

Tool

Tool

Verschrobene Rhythmen, mathematische Formeln, geniale Instrumentalisten und ein enigmatischer Frontmann: egal, ob man das Genre, in dem sich Tool bewegen, als progressiven Metal oder wie auch immer bezeichnet, Tool gehören definitiv zu den einzigartigsten Bands unserer Zeit. Ein Tool-Album ist immer ein Großereignis – nicht zuletzt, weil sich Sänger Maynard James Keenan, Schlagzeuger Danny Carey, Bassist Justin Chancellor und Gitarrist Adam Jones zwischen den Alben stets ordentlich Zeit lassen. Dass sich die Wartezeit lohnt, bewies die Band zuletzt mit ihrem 2019 erschienenen Longplayer FEAR INOCULUM.

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F. Stangl, www.metal-fotos.de
Florian Stangl
S. Fleischer sarahfleischer.de
Florian Stangl
Roadrunner Records
Mastodon
TRAVIS SHINN PHOTOGRAPHY Promo

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Galerie: Meshuggah + The Halo Effect + Mantar live

Das wird ein kuscheliger Mosphit heute Abend, die Große Freiheit meldet bei Meshuggah direkt ausverkauft. Der Bahnstreik erschwert den Konzertbesuch bei einigen Besuchern aber ungemein, daher stapeln sich die Fans nicht ganz so hoch im Saal. Mantar Los geht es dann aber pünktlich mit Mantar, das Zweiergespann sorgt mit seinem musikalischen Mix und in diffuses Licht getaucht für eine romantische Doom-Atmosphäre. Der Sound erzeugt bereits ab Beginn eine mächtige infernalische Wand, und Frontmann Hanno Klänhardt singt charmant durch den ersten Slot. Das Hamburger Publikum kommt dabei langsam in Fahrt und huldigt entspannt den Klängen der Band. Als der erste Mosphit…
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