
Dass der in New York aufgewachsene Sänger und Gitarrist inzwischen London zu seiner Heimatbasis erkoren hat, ist durchaus passend, spiegelt er doch eine ähnliche geografische Achse wie die von Jimi Hendrix wider, mit dem sich der Künstler neben der favorisierten Frisur auch die Vorliebe für den Spätsechziger-Carnaby Street-inspirierten Klamottenstil teilt. New York, London und Hendrix’ Geburtsstadt Seattle bilden auch das musikalische Bezugs- und Koordinatensystem, in dem sich Afrodiziac bewegt.
Denn als Big Apple-Kind mit mehr Kante als Lenny Kravitz versteht er es, das britische Pop-Verständnis von damals bis hin zur Britpop-Bewegung (‘Lucky One’, ‘Darkside Of A Nightmare’) mit der gewichtigen Schwermut des Grunge (‘Shine’, ‘Riot’) zu fusionieren und dabei auch noch dessen damals einzige einigermaßen authentische Entsprechungs-Band diesseits des Atlantik, Bush, als weiteren Einfluss mit ins Boot zu holen. So sitzt bei Afrodiziac nicht nur die Haarpracht sondern alles, vom Sound über das Songwriting bis hin zur gesanglichen und gitarristischen Darbietung sowie der sympathischen DIY-Attitüde. Ein verführerischer Glücksfall.
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