Frédéric Leclerq tanzt bekanntlich auf mehreren Hochzeiten. Seine Zeit bei Dragonforce mag vorüber sein, doch mit seinem Engagement bei Kreator dürfte der umtriebige Franzose künftig genug zu tun haben. Bevor ihn diese Maschine richtig in Beschlag nimmt, lenkt Leclerq die Aufmerksamkeit auf zwei seiner Nebenprojekte: Neben Loudblast erscheint diesen Monat auch das Amahiru-Debüt, das der Protagonist mit der Japanerin Saki (Mary’s Blood) komponierte. Das Ergebnis sind zwölf fetzige, melodisch und modern klingende Heavy Metal-Songs, die durch stringente Komposition und die tolle, wandlungsfähige Stimme von Sänger Archie Wilson auffallen.
🛒 AMAHIRU bei AmazonAuch die Musik selbst klingt im Übrigen höchst variabel: Die Band eröffnet mit drei unwiderstehlichen Hits, führt kurz mit dem als Ballade getarnten Hook-Monster ‘Way Out’ in die Irre und lässt später die Dampfwalzen ‘Vanguard’ und ‘Samurai’ von der Kette. Hier und da ertönen (keineswegs störend) fernöstliche Akzente wie das sachte Flöten des Holzblasinstruments Shakuhachi im instrumentalen ‘Ninja No Tamashii’. ‘Bringing Me Down’ hingegen bedient breitbeinig das Synthie-Keyboard. In einer Alternativversion dazu ist der 2020 verstorbene Cynic-/Death-Schlagzeuger Sean Reinert zu hören, während Amaranthes Elize Ryd ‘Lucky Star’ in einen Singalong überträgt Vielfältig, energetisch, virtuos und wunderbar eingängig umgesetzt – AMAHIRU ist eine der Überraschungen des Monats! Hoffen wir, dass dieses Projekt eine Zukunft hat.
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