Ginge es nach Jeff Aug, bräuchten Rock-Songs keinen Gesang. Für den aus Washington, D.C., stammenden und in Süddeutschland beheimateten Gitarristen, der unter anderem auch zur Band der englischen Pop-Poetin Anne Clarke gehört, genügen offenbar eine kraftvolle Rock-Axt, dazu Bass und Schlagzeug, und fertig ist die Laube. Mit dem dritten Album MONKEY BUSINESS seiner Band Ape Shifter verzichtet Aug deshalb erneut auf einen Vokalisten und schrubbt stattdessen eifrig heavy Riffs, die in Tonart und Ausführung keiner speziellen Epoche zugeordnet werden können, in ihrer Grundform aber traditionell-klassisch sind. Um es mit einer vagen Beschreibung zu versuchen: Die zwölf Songs der neuen Scheibe klingen wie die unvergessene Sensational Alex Harvey Band ohne Alex Harvey oder wie The Dead Daisies ohne John Corabi/Glenn Hughes. Handwerklich gibt es an MONKEY BUSINESS nichts zu meckern, die Band spielt tight zusammen, das Timing ist tadellos, und das Songwriting durchaus ansprechend. Aber: Im Gegensatz zu Sologitarrenkollegen wie Joe Satriani oder Steve Vai, bei denen Gesang sogar stören würde, fehlt bei Ape Shifter trotz aller vorhandenen Qualitäten ein Sänger, der die „Affenkost“ richtig fett macht.
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