
Würden Neurosis ein Doom-Nebenprojekt starten, würde es vermutlich exakt so klingen. Aseethes Songs auf ihrem Album HOPES OF FAILURE kriechen langsam vor sich hin, triefen schwarz, und ziehen sich über 43 Minuten Spielzeit wie Melasse. Dass Drone und Sludge für das Trio aus Iowa keine Fremdwörter sind, wird schnell klar. Repetition ist eines der Schlüsselelemente, während sich die geradezu überlebensgroßen Riffs mit
der Unaufhaltsamkeit und Beständigkeit eines Gletschers nach vorne bewegen.
Im Vergleich zu früheren Veröffent—lichungen, etwa der 2015er-EP NOTHING LEFT, NOTHING GAINED, wurden Feedbacksounds und andere Drone-Elemente etwas zurückgefahren, und insgesamt klingt die Produktion etwas sauberer und fetter, was HOPES OF FAILURE jedoch auf keinen Fall leichter verdaulich macht. Sparsam eingesetzt, dafür umso effektvoller sind die Vocals, die bis ins Mark erschüttern und direkt den düstersten Tiefen der Seele von Gitarrist und Sänger Brian Barr zu entspringen scheinen. Der perfekte Soundtrack für alle, die ihre eigenen Abgründe erforschen wollen.