Asphyx INCOMING DEATH

Century Media/Sony (11 Songs / VÖ: 30.9.)

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Die niederländische Legende Asphyx ist zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung geworden. Säuregurgel Martin Van Drunen ist das einzige aus Debützeiten verbliebene Mitglied, doch der Doom-Death-Panzer rollt unaufhörlich weiter.

Und zwar ohne jegliches Barmherzen. Das liegt auch am frischen Blut in der Band: -Bassist Alwin Zuur und Gitarrist Paul Baayens hauen starke Riffs am Fließband raus (wobei sich Baayens auch nicht scheut, in ‘The Feeder’ seine persönliche Frost-Huldigung einzubauen), und ein großes Lob geht auch an Die-Hard-Asphyx-Fan und Desaster-Schlagzeuger Stefan „Husky“ Hüskens, der von Asphyx-Gründer Bob Bagchus persönlich den Segen bekam, sein Nachfolger zu werden: Der Mann ist nicht nur optisch eine wuchtige Erscheinung, sondern treibt den Todespanzer auch mit überraschend brutalem Spiel nach vorne, sodass Stücke wie ‘Candiru’ (bah, Penisfische!), das Titelstück oder ‘Wildland Fire’ unerwartet schnell und roh ausfallen und somit einen noch größeren Kontrast zu schleppend-epischem Material wie ‘The Grand Denial’ setzen.

INCOMING DEATH ist ein abwechslungsreicher, moderner Death Metal-Meilenstein und die bisherige Krönung im Asphyx-Universum seit der triumphalen Rückkehr von 2009. Wenn du morgens um halb sieben headbangend vor deinem Computer sitzt und kaum schreiben kannst, bedeutet das Schwerstarbeit für die Division Nackenmuskel. Das limitierte Mediabook kommt mit Bonustracks von Winter und Master sowie einer Live-DVD.


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