Darüber, dass „die alten Zeiten“, menschlich als auch musikalisch, der Vergangenheit angehören, wurde im Hause Broilers immer offen gesprochen. 14 Jahre nach dem Debüt macht kaum eine Band noch exakt die Musik, mit der sie angefangen hat. Weshalb sollte es bei den Düsseldorfern anders sein?
Mögen Instrumentierung und das eine oder andere Arrangement auch ungewohnt klingen, etwaigen Vorwürfe der Szene-Polizei kann die Band nach 16 Jahren mehr als gelassen entgegen sehen. Denn an den Songs selber hat sich nicht so viel verändert. ‘Harter Weg (Go!)’ könnte man sich auch flott runtergeholzt vorstellen, stattdessen wird dem Lied ein Uptempo-Ska-Gewand verpasst, das man in dieser Form höchstens noch von der Band mit dem „Ä“ erwartet hätte. Passt vorzüglich. ‘Wie weit wir gehen’ gehört dank Akustikgitarre und Mundharmonika eigentlich in die Singer/Songwriter Ecke, ‘In ein paar Jahren…ʼ sorgt mit Mandoline für den Hinhör-Effekt.
Doch keine Sorge, SANTA MUERTE lässt noch genug Platz für punkige Hymnen wie ‘Tanzt du noch einmal mit mir?’ oder ‘Alles geht weiter’. Oder das grandiose ‘Schwarz, grau, weiß’, dessen Text sich einige Experten mal hinter die Löffel schreiben sollten. Ein ungewohntes, aber dennoch lohnendes Album einer gerade heutzutage wichtigen Band.
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