
Als Buckcherry 1999 mit ihrem Band-betitelten Album debütierten, waren die amerikanischen Hard-Rocker mit den hedonistischen Hymnen über Koks, Koitus und kaputte Typen eine (willkommene) Zeitgeistanomalie. Authentischer wurde es danach nimmer. Zwar war man mit dem 2008er-Comeback 15, welches im Schlepptau des enervierenden Single-Treffers ‘Crazy Bitch’ daherkam, endlich erfolgreicher als zu Anfang, doch nahm ab hier auch die Vorhersehbarkeit von Musik sowie L.A.-Rocker-Attitüde zu (das gelungene Sieben-Todsünden-Konzeptalbum CONFESSIONS von 2013 ausgeklammert). Spätestens, seit sich Gründungsgitarrist und einziger Erdungsanker Keith Nelson 2017 in die beachtliche Liste der Ehemaligen einreihte, hatten Buckcherry unter der alleinigen Führung von Frontgockel und letztem Urmitglied Josh Todd in Sachen Cock Rock-Glaubwürdigkeit nicht mehr allzu viel zu bieten.
🛒 ROAR LIKE THUNDER bei AmazonKlar, ihr elftes, von Produzent und Song-Doktorvertrautem Marti Frederiksen versiert in Szene gesetztes Album klingt knackig, ist kompetent eingespielt und kennt die nötigen musikalischen Kernreferenzen aus dem Effeff. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass abgeschmackte AC/DC- und Aerosmith-Anleihen von Songs wie ‘Come On’ oder ‘Set It Free’, Schuljungenschlüpfrigkeiten wie ‘Talkin’ Bout Sex’ oder die (zumindest) eingängige Power-Ballade ‘Hello Goodbye’ anno 2025 anmuten wie ein verblichenes und rissiges Achtzigeralbumabziehbild – jedoch ohne die Hit-Kompetenz oder auch das Herzblut von einst.
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