
Hatte der damals ehemalige (und nach neuester Entwicklung aktuell wieder aktive) Asking Alexandria-Sänger bereits mit seiner Classic Rock-Band We Are Harlot positiv überrascht sowie mit Stimme und Songs sogar Leute zum Aufhorchen gebracht, die ansonsten schon bei bloßer Erwähnung der Worte „Metalcore-Vergangenheit“ den Raum augenblicklich auf den nächst-gelegenen Notausgang absuchen, gerät ihm sein erster Soloausflug nicht minder überzeugend und lässig.
Für sein bislang persönlichstes Album, auf dem er auch seinen turbulenten und an Dramen nicht armen Werdegang in Songs aufarbeitet, hat Worsnop folgerichtig auch kein kraftmeierisches Genre, sondern Country und Roots-Musik als musikalische Ausdrucksform gewählt. Was soll man sagen – Stetson und die Rolle des Geschichtenerzählers stehen dem mittlerweile in Nashville residierenden Briten ziemlich gut zu Gesicht und wirken nicht einmal ansatzweise aufgesetzt.
Seien es humorvolle Saufschnurren (‘Mexico’, ‘I Feel Like Shit’), reumütige Kater-balladen mit graziösen Gospel-Backings, zurückgelehntes Song-Handwerk wie das schöne ‘Same Old Ending’ oder ein Uptempo-Shuffle wie ‘The Man’, der fidelnd Aerosmiths ‘Walk This Way’ in einen Johnny Cash-Räuberpistolenkontext setzt – Worsnop weiß genau, was er tut und wie er sich mit THE LONG ROAD HOME für eine mögliche gemeinsame Tournee mit The Cadillac Three oder Blackberry Smoke zu empfehlen hat.