Klanglich mögen sich Dead Alone in nordischen Gefilden zu Hause fühlen, doch eigentlich stammt das Quartett aus dem schönen Bayernland. Gut drei Jahre nach NEMESIS veröffentlicht die Gruppe nun ihr fünftes Studioalbum SERUM. Dieses führt den schweren Melodic Death Metal mit leicht apokalyptischer Note fort, obgleich sich die Besetzung im Vergleich zum Vorwerk auf zwei Positionen verändert hat.
Doch die Komponisten beherrschen weiterhin ihr Handwerk und erzeugen nach der düsteren Einführung ‘Delusion’ mit melancholischen Gitarrenmelodien, den vollmundig-dunklen Growls von Bandchef Florian Hefft sowie dezenten Orchestrationen eine dichte, stetig wachsende Atmosphäre der Ungewissheit (‘Faith…’, ‘Black Swans’).
Auch wenn die Balance zwischen verzögernden Passagen und aufbrausenden Hochgeschwindigkeitsphasen stellenweise etwas unausgewogen wirkt und sich der Hörer während der knappen Stunde oft nach mehr Druck und Tempo sehnt, gelingt es Dead Alone über weite Strecken, Stimmung zu kreieren und Spannung aufzubauen – man höre etwa das mal ungestüm riffende, mal quälend langsam dahinsiechende ‘Indoctrination’ oder das intensive ‘Swarm’, dem die Instrumentaleinkehr ‘Fear’ mit Orchestrationen und melancholischem Klavier auf dem Fuß folgt. Spannend, eigen, nachhallend: Diese Truppe wächst noch – am Ball bleiben dürfte sich lohnen.