Zehn Jahre hat das Debüt SECRETS bereits auf dem Buckel, und fast durchgehend haben Diabulus In Musica alle zwei Jahre ein neues Album nachgelegt. Für EUPHONIC ENTROPY haben sie sich gar derer vier Zeit gelassen. Und: Hat’s was gebracht? Ihre DNS haben die Spanier natürlich nicht angetastet: theatralischer Symphonic Metal mit viel Pomp und Chor liegt ihnen im Blut, und vor heavy polternden Parts zeigen sie keine Scheu. Vor allem haben sie mit Sängerin Zuberoa Aznárez eine der überzeugendsten Stimmen der Zunft am Mikrofon, die das Opereske nie übertreibt und in angenehmen Tonlagen brilliert. Auch die Produktion verdient lobende Worte: Der metallische Anteil hat Druck, und Orchester sowie auf den Punkt eingesetzte Chöre klingen authentisch.
🛒 EUPHONIC ENTROPY bei AmazonMit stilistischen Experimenten wie dem beschwingten ‘The Misfit’s Swing’ brechen Diabulus In Musica außerdem gelungen mit dem Genre-Korsett. Davon gerne mehr! Denn vom immer gleichen Die-Schöne-Und-Das-Biest-Wechselgesang hat man schnell die Nase voll, und eine Modern Metal-Anbiederung wie ‘On The Edge’ steht Amaranthe besser zu Gesicht. Dass die Band immer noch Probleme damit hat, ihre Songs zu Ohrwürmern zu veredeln, ist ein Jammer, denn das zarte ‘Blurred Dreams’, das harte ‘In Quest Of Sense’ und das variantenreiche Epos ‘Our Last Gloomy Dance’ zeigen das noch immer schlummernde Potenzial.