
Mit Werk Nummer sieben veröffentlichen die Berliner Düster-Metaller Eden Weint Im Grab ihr erstes Konzeptalbum und gehen – ambitioniert und zum Band-Image passend – dem Geschehen nach dem Tod auf den Grund.
Das in 15 Stationen unterteilte Kleinod -NA(C)HTODREISE erinnert oft an Subway To Sally, was Klargesang, (schön formulierten, nie peinlichen) deutschen Texten und vielfältiger Instrumentierung geschuldet ist; in den teils mythischen, teils wahnsinnigen Phasen drängen sich aber auch Assoziationen mit Eisregen oder Ewigheim auf. Musikalisch wechseln sich wüst ballernde Riffs mit Growls (‘Der Exitus der Schlangen’, ‘Legionen Luzifers’, ‘Sternenmenschen’) mit be-schwingten Klargesangnummern (‘In der Toten-Taverne’) sowie getragenen, leicht doomigen Stücken (‘Limbus’, ‘Kahnfahrt auf dem Acheron’) ab; als besonderes Schmuck-werk binden Eden Weint Im Grab diverse Streichinstrumente und vereinzelt Keyboard-Geklimper ein, wodurch eine eigene Note und die dem Thema angemessene Tragik erschaf-fen wird. Mit dem Intermezzo ‘Das Höllentor’, dem sonoren Western-Lied ‘Die verwaiste Wüstenstadt’ und dem gesprochenen ‘Epilog’ bricht das Sextett sein mit 71 Minuten über-langes Werk auf und schafft Abwechslung.
Diese erschwert zwar eine Empfehlung für Fans bestimmter Stilrichtungen, stellt jedoch sicher, dass genre-tolerante Konzeptliebhaber auf ihre Kosten kommen.