Die Vorab-Single (gleichzeitig Opener und Titel-Track) ‘Judas’ legte die Messlatte an das mittlerweile siebte Fozzy-Album ziemlich hoch: Die Mischung aus kernigen Rhythmen, Breitwand-Riffs und einer ebenso schlauen wie verführerischen melodischen Auflösung im Chorus ließ die Erwartungshaltung an JUDAS steigen. Und diese wird nicht enttäuscht: Fozzy knüpfen einen hochwertigen Klangteppich, auf dem vor allem jene Hörer gerne wandeln werden, die es klanglich zwar modern, aber bezüglich des Songwritings doch klassisch mögen.
Das Duo Rich Ward (Gitarre) und Chris Jericho (Gesang) versteht es, beide Welten zu bedienen – sei es mit Heavy Rock-Riffs aus der Zakk Wylde-Schule, leicht nasalem Ozzy-Einschlag im Gesang oder allgegenwärtigen zeitgeistigen Arrangements. Es gibt aber auch etwas zu meckern: Die Sample-Struktur von ‘Weight Of My World’ ist völlig überflüssig (und klingt eher nach einem flachen Remix), und ‘Burn Me Out’ hätte man lieber an Bloodhound Gang verkauft. Manchmal schießen Fozzy mit ihrem Eigenanspruch, Rock und Metal in die Neuzeit zu übersetzen, über das Ziel hinaus. Aber zumindest verfügen sie über kreativen Sprengstoff.